Ericsson-CTO: Voice over LTE verbessert Sprachqualität
Ericsson-CTO: Voice over LTE verbessert Sprachqualität
Bild: teltarif.de
Im Rahmen des
"Ericsson Business Innovation Forums" (kurz: EBIF 2013) in Tokio konnten
wir mit dem CTO der Ericsson-Gruppe, Ulf Ewaldsson, nicht nur über die
Geschäftsmodelle reden,
sondern auch über Voice over LTE. Denn die
neuen LTE-Netze erreichen zwar
Spitzen-Datenraten zum Smartphone, doch zum Telefonieren wird immer noch
auf 2G (GSM) oder 3G (UMTS) zurückgeschaltet. Hierzu
erklärt Ewaldsson: "VoLTE ist einsatzbereit. Wir raten jedoch den
Netzbetreibern, VoLTE erst dann zu implementieren, wenn die Netzabdeckung
ausreichend gut ist. Andernfalls gäbe es zu viele Wechsel zwischen
4G/LTE und 3G/2G. Irgendwann fällt der Nutzer dann raus, und alle
(Anrufer, Angerufener, Netzbetreiber) sind unzufrieden."
Dabei bringt die VoLTE-Einführung Vorteile für die Nutzer: "VoLTE bringt bisher ungewohnte Audio- und Videoqualität", erklärt Ewaldsson. In Deutschland sieht er trotz LTE-800 die LTE-Netzabdeckung aber insgesamt als noch nicht ausreichend an. Entsprechend viele "Weiße Flecken" gibt es im LTE-Netz. Dort ist eine Übergabe zwischen den neuen und den alten Netzen nötig, und jedes Mal besteht die Gefahr, dass die Verbindung abreißt. Tatsächlich haben die Netzbetreiber in Deutschland die VoLTE-Einführung nach 2014 vertagt.
dot-Zellen verbessern LTE-Versorgung in Gebäuden
Ericsson-CTO: Voice over LTE verbessert Sprachqualität
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Anders beim japanischen Provider "Softbank":
Ericsson gab heute bekannt, dass dieser sich für die
VoLTE-Lösung von Ericsson entschieden hat und diese nun zügig im Netz
implementieren wird.
Eine der Maßnahmen, mit denen Ewaldsson die LTE-Versorgung auch in Gebäuden verbessern will, ist der "dot"-Radiokopf. Dieser ist etwa so groß wie ein Feuermelder. Mittels Ethernet wird er mit einem herkömmlichen Netzwerk-Kontroller verbunden. Damit sind dot-Zellen zwar komplizierter als herkömmliche Pico- oder Femtozellen anderer Ausrüster. Doch integrieren sich dot-Zellen somit nahtlos in das bestehende Netz und können zusammen mit den anderen Netzwerkkomponenten von Ericsson auf kommende Software-Releases geupdated werden. Hingegen bleiben Femtozellen meist auf dem Release stehen, mit dem sie ausgeliefert wurden, können also nicht auf künftige Dienste optimiert werden.
Bei Femtozellen ist zudem meist keine Koordination mit dem Makronetz möglich. In der Folge induzieren die Femtozellen entweder unerwünschte Interferenzen in das Makronetz (falls sie auf denselben Frequenzbändern betrieben werden) oder sie führen zu einer ineffizienteren Nutzung des einem Betreiber zur Verfügung stehenden Spektrums (wenn getrennte Frequenzbänder für das Makronetz und für Femtozellen verwendet werden). Durch die vollständige Integration in das Kernnetz haben dots diese Nachteile nicht.