Router-Test

Aircove im Test: ExpressVPN bietet eigenen WiFi-6-Router

ExpressVPN bietet mit Aircove einen eigenen WLAN-Router an, der auch WiFi-6 unter­stützt. Wir haben Gerät und Dienst einem Test unter­zogen.
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Der Aircove-Router hinter­lässt einen soliden Eindruck. Wünschens­wert wäre ein Ein/Aus-Schalter für den Fall, dass das Gerät nur für das VPN-Netz zum Einsatz kommt, das wiederum nur dann einge­schaltet wird, wenn es benö­tigt wird. Darüber hinaus wäre die Unter­stüt­zung der hohen 5-GHz-Frequenzen wünschens­wert, wo WLAN-Router mit höherer Leis­tung als auf den nied­rigen Frequenzen senden dürfen.

Der ExpressVPN-Dienst funk­tio­niert ähnlich wie vergleich­bare Ange­bote von NordVPN und Cyberg­host, VyprVPN und Surfs­hark, um nur einige Beispiele zu nennen. Bei der Nutzung in Verbin­dung mit dem Aircove-Router blieb die Verbin­dung auch über einen mehr­tägigen Zeit­raum stabil. Die Ping­zeiten bei Servern an der US-Ostküste lagen im Test zwischen 150 und 200 Milli­sekunden. Das ist nicht gut, aber durchaus VPN-typisch. Im Down­stream kamen wir an einem VDSL-100-Anschluss auf 90 bis 95 MBit/s im Down­stream (ohne VPN knapp über 100 MBit/s), im Upstream auf knapp über 20 MBit/s (ohne VPN rund 40 MBit/s). Router-Menü im Chrome-Browser am Smartphone Router-Menü im Chrome-Browser am Smartphone
Screenshot: teltarif.de

Probleme mit einigen Server­stand­orten

Nicht alle Server­stand­orte funk­tio­nieren wie erwartet. Wir haben für die USA zunächst Stand­orte in New Jersey und New York getestet. Mit WLAN-Radios waren nicht alle geoge­blockten ameri­kani­schen Radio­sta­tionen zu hören. 95.5 KLOS aus Los Angeles und 96.3 KKLZ aus Las Vegas waren nicht erreichbar. Die Wieder­gabe von K-EARTH 101 aus Los Angeles und WCBS-FM New York klappte hingegen.

Mit Server­standort in Washington oder Los Angeles funk­tio­nierte der Stream-Zugriff auf alle USA-weit verfüg­baren, geoge­blockten Webra­dios. Offenbar werden die ExpressVPN-Server in New Jersey und New York nicht von allen Diensten mit dem vorge­sehenen Standort erkannt. Kurios: KLOS und KKLZ waren am Smart­phone mit Server­standort New Jersey oder New York nutzbar, wenn die Android- bzw. iOS-App von ExpressVPN anstelle des Aircove-Hotspots zum Einsatz kam. Mobile App von ExpressVPN Mobile App von ExpressVPN
Screenshot: teltarif.de

Offenbar häufiger IP-Adress­wechsel

Beim Video-Strea­ming mit Server­standort Schweiz wurde nach wenigen Minuten eine Fehler­mel­dung ange­zeigt, nach der das Video nicht länger ange­zeigt werden kann, da zu oft die IP-Adresse gewech­selt wurde. Diesen Fehler kannten wir bereits von früheren Tests mit NordVPN. Das ist offenbar kein Bug, sondern ein Feature, das dazu beitragen soll, den Standort des Nutzers best­mög­lich zu verschleiern. Nach Umstel­lung auf den Server "Schweiz 2" konnten wir das Strea­ming aber auch über einen längeren Zeit­raum fort­setzen.

Solche Unzu­läng­lich­keiten sind ärger­lich, aber nicht unge­wöhn­lich. Schwach­stellen gibt es wohl bei jedem VPN-Dienst. Vor einer lang­fris­tigen Bindung empfiehlt es sich daher, das ins Auge gefasste Angebot zunächst auszu­pro­bieren. Mehr­wert bei ExpressVPN ist der Aircove-Router, der sich auch von tech­nisch weniger versierten Inter­essenten schnell und unkom­pli­ziert einrichten lässt.

In einer weiteren Meldung berichten wir darüber, dass AVM bei seinen FRITZ!Boxen gerade erst eine schwer­wie­gende Sicher­heits­lücke geschlossen hat.

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