Arbeitswelt

Wirtschaftsfaktor: Facebook sorgt weltweit für neue Arbeitsplätze

Deutschland und England profitieren vom "Facebook-Effekt"
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Facebook und Zusatzdienste sorgen weltweit für Arbeitsplätze Facebook und Zusatzdienste sorgen weltweit für Arbeitsplätze
Logo: Facebook - Montage: teltarif.de
Obwohl Facebook alleine schon Milliarden scheffelt, profitieren weltweit Firmen davon, dass sie ihre Dienste und Produkte über das soziale Netzwerk anbieten. Das schafft nicht nur Umsatz, sondern auch Arbeitsplätze: In Europa profitieren hauptsächlich Deutschland und England vom so genannten "Facebook-Effekt". Dabei beschäftigt Facebook selbst gar nicht so viele Mitarbeiter.

Im Umfeld des geplanten Facebook-Börsengangs diese Woche interessieren sich immer mehr Branchenbeobachter und Anleger nicht nur für den eigentlichen Wert des sozialen Netzwerks, sondern auch für die Wertschöpfung, die andere Firmen im Umfeld von Facebook erwirtschaften. Auch der Arbeitsmarkt profitiert nach Informationen der WELT, die auf eine Deloitte-Studie zurückgehen, vom "Geschäftsmodell Facebook".

Deutschland und England: Facebook trägt 2,6 Milliarden Euro zur Wirtschaftsleistung bei

Facebook und Zusatzdienste sorgen weltweit für Arbeitsplätze Facebook und Zusatzdienste sorgen weltweit für Arbeitsplätze
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Facebook selbst beschäftigt zwar nur etwa 3 500 Mitarbeiter, auf seiner gegenwärtigen Werbetour zum Börsengang preist das soziale Netzwerk sich aber gerne als "Beschäftigungsmotor" an. Kaum ein Marketing-Experte kann es sich heutzutage noch leisten, auf Facebook als Marketing-Instrument zu verzichten - nur zwei Prozent aller Marketingstrategien kommen noch ohne Facebook-Kampagne aus. Das Ergebnis lässt sich bereits in Zahlen ausdrücken: Nach Brancheninformationen trägt Facebook mit seinem kompletten Universum an Zusatzdiensten in Deutschland und England jeweils 2,6 Milliarden Euro zur Wirtschaftsleistung bei.

Das soziale Netzwerk setzt in der EU und der Schweiz zusammen rund 32 Milliarden Euro um. Der direkt durch Facebook erwirtschaftete Mehrwert soll über 15 Milliarden Euro betragen. Facebook nutzt dabei nicht nur den großen "Global Playern", die auch über andere Kanäle größere Summen ins Marketing investieren, sondern insbesondere kleineren oder ganz jungen Firmen: Denn ein Facebook-Profil ist grundsätzlich erst einmal kostenlos und die Reichweite der Plattform enorm weit.

Facebook und Zusatzdienste schaffen hunderttausende Arbeitsplätze

Eine genaue Zahl der Arbeitsplätze, die durch Facebook und verbundene Dienste entstanden sind, ist schwer anzugeben. Die schon erwähnte Deloitte-Studie kommt zu dem Ergebniss, dass es in der EU und der Schweiz rund 232 000 Arbeitsplätze sind. In Deutschland soll die Plattform zur Schaffung von rund 36 000 neuen Arbeitsstellen beigetragen haben.

Allerdings ist es nicht klar, wie viele Firmen ihre Werbung vermehrt über Facebook abwickeln und deswegen weniger in klassische Werbeformen (Print, TV, Online...) investieren. Denn dies könnte bei eher traditionell ausgerichteten Werbedienstleistern gegebenenfalls auch zur Entlassung von Mitarbeitern führen.

In den USA sollen durch Facebook zwischen 182 000 und 235 000 neue Arbeitsplätze entstanden sein. Ein wichtiger Beschäftigungsmotor sollen dabei Facebook-Apps wie Spiele sein, wobei unklar bleibt, ob die App-Anbieter dafür neue Entwickler in feste Arbeitsverhältnisse holen oder diese freiberuflich "auf Abruf" engagieren. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass Facebook-Zusatzdienste in der Zukunft mindestens genauso viel oder sogar noch mehr erwirtschaften könnten wie die momentane Werbung auf der Plattform.

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