Test

Das AVM FRITZ!Fon MT-F im DECT-Telefon-Test

Telefon dient auch als Wiedergabegerät für Live-Streams oder Podcasts
Von Jan Rähm

Ebenfalls verändert hat AVM den Akku des Telefons. Hielt jener im FRITZ!Fon MT-D mit seinen 600 mAh bei 2,4 V (entspricht 1,44 Wh) im Standby zirka drei bis vier Tage und beim Telefonieren bis rund zwei Stunden durch, schafft der neue Akku mit seiner Kapazität von 750 mAh bei einer Spannung von 3,7 V (entspricht 2,78 Wh) fast das Doppelte beider Werte. Hinzu kommt, dass der neue Energiespeicher ein Lithium-Ionen-Akku ist. Im alten Telefon kam noch ein Nickel-Metall-Hydrid-Akku zum Einsatz. Der neue Akku zeigt so nun fast keinen Memory-Effekt mehr, was das Laden unkomplizierter macht, und leidet zudem unter einer deutlich geringeren Selbstentladung.

FRITZ!Fon MT-F oder herkömmliches DECT-Telefon?

FRITZ!Fon MT-F im Test Akkus von FRITZ!Fon MT-F und MT-D
Foto: teltarif.de
Doch warum ausgerechnet das FRITZ!Fon statt eines beliebigen anderen DECT-Telefons an der FRITZ!Box nutzen? Das liegt an gewissen spezifischen Funktionen. Dazu gehört zum Beispiel das Telefonbuch. Dieses kann der Anwender über das Web-Frontend der FRITZ!Box pflegen. Die Liste wird dann via Funk ins Telefon geladen. Hat man mehrere AVM-Telefone an einer Box aktiviert, kann jedem Telefon auch ein eigenes Telefonbuch zugewiesen werden. Per Knopfdruck auf dem FRITZ!Fon MT-F gelingt der Wechsel. Mac-Benutzer können zudem mit Hilfe einer zusätzlichen Software wie der Fritz Mac Suite Kontakte aus dem Rechner-Adressbuch per Drag-and-Drop ins FRITZ!Fon-Telefonbuch übernehmen. Für Windows-PCs gibt es ein ähnliches Programm von AVM.

Wie bereits angesprochen kann das MT-F als Wiedergabegerät für Live-Streams aus dem Internet verwendet werden. Auch Podcasts können abonniert und auf das FRITZ!Fon gestreamt werden. Weiterhin ist das MT-F in der Lage, Nachrichten aus RSS-Feeds sowie E-Mails anzuzeigen. Vor allem dabei ist das neue große Display eine große Entlastung für die Augen. Gesteuert werden all diese Funktionen über die FRITZ!Box. Die Daten gelangen über die DECT-Funkverbindung aufs Telefon. Auch die Einrichtung des Anrufbeantworters der FRITZ!Box kann sehr bequem über das Telefon vorgenommen werden. Liegen bereits Nachrichten in der digitalen Sprachbox, zeigt das FRITZ!Fon MT-F diese übersichtlich mit Nummer des Anrufers und weiteren Details wie Datum und Länge der Nachricht in einer Liste an.

Funktionsumfang des FRITZ!Fon MT-F

FRITZ!Fon MT-F im Test Menü des FRITZ!Fon MT-F
Screenshot: teltarif.de
Insgesamt gesehen entspricht der Funktionsumfang des FRITZ!Fon MT-F dem des FRITZ!Fon MT-D - bezogen auf die jeweils aktuellste Firmware. Um diese jedoch auf das FRITZ!Fon MT-F zu bekommen, bedarf es eines kleinen Tricks. Denn ausgeliefert wird das MT-F mit der aktuell als stabil bezeichneten Software. Allerdings bringt die jüngste Beta - es ist die Version 2.10 - einige Verbesserungen mit sich und läuft obendrein sehr stabil. Jedoch wird diese Firmware noch nicht regulär für das FRITZ!Fon MT-F angeboten. Der Umweg verläuft über die FRITZ!Box Fon WLAN 7270. Für sie steht im Fritz-Labor von AVM eine FRITZ!Fon-Beta zum Download bereit. Nur wer sie lädt, kann über die im Telefon integrierte Update-Funktion auf die Firmware zugreifen. Anschließend lässt sich das FRITZ!Fon MT-F ganz regulär auch an FRITZ!Boxen des Typs 7390 und 7270 nutzen. Verbessert hat AVM in FRITZ!Fon-Version 2.10 das Energie-Management und die Tonqualität des Telefons.

Diese war in der Original-Firmware zumeist erträglich bis gut, in einigen Fällen schnarrte das Telefon beziehungsweise der integrierte Lautsprecher, wenn der Gesprächspartner am anderen Ende mit sehr lauter Stimme sprach. Dieser Fehler wurde in Version 2.10 behoben, wie auch das Energiemanagement des Displays verbessert wurde. Zuvor hatte man zwei Möglichkeiten: Entweder stellt man ein, dass sich das Display selbsttätig dimmt, wenn es nichts zu tun hat, oder man ließ es sich ganz abschalten. Im ersten Fall nahm allerdings auch das gedimmte Panel noch so viel Energie auf, dass der Akku schnell leer war. Im zweiten Fall musste der Anwender immer einmal auf die Tasten drücken, um das Telefon überhaupt zu aktivieren. Das nervte schnell - zum Beispiel wenn zum Auflegen zwei Klicks nötig waren, statt wie normal nur einem.

Mindestens eine Fehlfunktion ist jedoch noch geblieben. Mit der im Telefon integrierten Steuerungsfunktion der FRITZ!Box lässt sich das WLAN in der FRITZ!Box Fon WLAN 7390 weder aktivieren noch deaktivieren. Laut Aussage des Supports sei der Fehler bekannt und AVM arbeite bereits an der Behebung des Bugs.

Auf der letzten Seite unseres Testberichts erfahren Sie zur Tonqualität des AVM-Telefons und lesen unser Fazit zum FRITZ!Fon MT-F.

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