Test

Das AVM FRITZ!Fon MT-F im DECT-Telefon-Test

Telefon dient auch als Wiedergabegerät für Live-Streams oder Podcasts
Von Jan Rähm

Noch einmal zur Tonqualität: Das FRITZ!Fon ist ein sogenanntes CAT-iq-fähiges Telefon - AVM vermarktet die Technik als "HD-Telefonie". Dahinter verbirgt sich sachlich gesehen der Umstand, dass das Telefon bei entsprechender Leitung und passendem Gerät am anderen Ende der Leitung auf den Audio-Codec G.722 umschaltet (ein "HD" leuchtet am oberen Rand des Displays auf). Der Codec G.722 klingt deutlich besser und realistischer als der normal verwendete G.711, wobei schon dieser eine recht hohe Qualität aufweist. Beide unterscheiden sich unter anderem hinsichtlich der Abtastrate. Während G.711 nur 8 kHz nutzt, sind es bei G.722 schon 16 kHz.

Und wie hört sich G.722 an? Das muss grundsätzlich jeder selbst entscheiden. Objektiv gesehen ist die Klangqualität bei G.722 sehr gut. Ein Indiz dafür ist, dass G.722 unter anderem auch im Rundfunk zur Übertragung von Tonsignalen genutzt wird, falls keine besseren Codierungen - meist wegen Inkompatibilität der Übertragungsgeräte untereinander - verfügbar sind. Für zwei Telefonpartner würden wir es so beschreiben: G.722 alias HD-Telefonie alias CAT-iq klingt so, als wenn der Gesprächspartner neben einem stehen würde.

Fazit

FRITZ!Fon MT-F im Test FRITZ!Fon MT-F und FRITZ!Fon MT-D
Foto: teltarif.de
Wir haben das FRITZ!Fon MT-F als sehr angenehmes Kommunikationsgerät in der alltäglichen Benutzung empfunden. Grobe Fehler oder Fehlfunktionen sind - auch dank des Firmware-Updates - nicht aufgetreten. Dabei spielte es keine Rolle, an welcher FRITZ!Box wir das Telefon betrieben. Möglich sind die Modelle mit integrierter DECT-Basis wie die FRITZ!Boxen 7270 und 7390. Besonders gut hat uns gefallen, dass die Kontakte für die Verbindung zur Ladestation beim MT-D als auch bei MT-F gleich sind. So lässt sich das neue Telefon auch in der alten Ladestation und umgekehrt aufladen. Insgesamt gesehen ist das FRITZ!Fon MT-F ein angenehm schmales, leichtes und handliches DECT-Telefon, das sich auch mit Nicht-AVM-Basisstationen verbindet. Jedoch erst mit den Boxen aus Berlin spielt es seine ganzen Stärken aus.

Das mit rund 40 Euro Kaufpreis deutlich günstigere FRITZ!Fon MT-D bringt bis auf Kleinigkeiten die gleiche Ausstattung wie das FRITZ!Fon MT-F mit. Wer auf den großen Farbbildschirm, den besseren Akku und den Audio-Ausgang verzichten kann, telefoniert auch mit dem MT-D sehr gut. Muss man sich nun also überhaupt ein FRITZ!Fon MT-F kaufen? Schließlich schlägt das Gerät mit 70 bis 80 Euro zu Buche. Nein, muss man nicht. Aber man kann es mit gutem Gewissen. Denn unserer Meinung nach ist das MT-F sehr gut gelungen. Das neue Design gefällt und außerdem reagiert es deutlich fixer während der Bedienung.

Wem der Preis noch zu happig ist, für den gilt: lieber noch warten. Erfahrungsgemäß sinken die Preise im Laufe der nächsten Zeit, vor allem wenn das Gerät einmal in ausreichender Zahl im Handel verfügbar ist. Wer allerdings noch mehr sparen will, der sollte einen Blick auf die AVM FRITZapp werfen. Das ist eine Telefonie-Anwendung für Android-Smartphones, die AVM vor kurzem vorgestellt hat. Sie "verwandelt" ein Mobiltelefon in ein Festnetz-Telefon. Auch eine App für das iPhone von Apple will AVM bald nachlegen.

AVM-Telefone FRITZ!Fon MT-F und MT-D im Vergleich

Telefone im Vergleiche AVM FRITZ!Fon MT-F AVM FRITZ!Fon MT-D
Funkverbindung DECT (CAT-iq) DECT (CAT-iq)
Display 240 x 320 Pixel, 262 144 Farben 112 x 65 Pixel, monochrom
HD-Telefonie (mit 16 kHz) ja ja (mit Firmware-Update)
Lautsprecher / Freisprechen ja ja
DECT-Eco-Mode ja ja
E-Mail, RSS-Feeds, Podcast,
Internet-Radio (Audiostreams)
ja ja (mit Fimrware-Update)
Kaufpreis ab etwa 75 Euro ab etwa 50 Euro
Preise laut guenstiger.de inklusive Versandkosten, Stand: Mai 2010.

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