Google Maps ab sofort mit Fahrrad-Navigation für Deutschland
Google lotst Fahrradfahrer durch Deutschland
Bild: ADFC / Julia Baier
Google hat heute seinen Kartendienst in
Deutschland um eine Navigation für Fahrradfahrer ergänzt.
"Wir wollen
dieser immer größer werdenden Nutzergruppe die beste Erfahrung
bieten", sagte Google-Manager Kai Hansen der Nachrichtenagentur dpa.
Die Daten für die fahrradgeeigneten Straßen und Wege kommen sowohl
von Google selbst als auch vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club
(ADFC),
mit dem das Internet-Unternehmen zusammenarbeitet. Die Nutzer
sind aufgerufen, noch nicht berücksichtigte Strecken zu ergänzen -
die dafür vorgesehene Software Map Maker ist seit April auch in
Deutschland verfügbar. Die Fahrradnavigation der Google Maps gibt es
bereits in anderen Ländern, in Europa umfasst das Angebot nun etwa 15 Länder.
Sprachgesteuert ans Ziel mit mobilen Android-Geräten
Google lotst Fahrradfahrer durch Deutschland
Bild: ADFC / Julia Baier
Die Fahrradnavigation funktioniert ähnlich wie die bereits
bestehenden Routen-Berechnungen für Autofahrer, für den öffentlichen
Nahverkehr und für Fußgänger. Innerstädtische Strecken werden ebenso
berechnet wie Routen zwischen entfernten Städten. Auf mobilen Geräten
mit dem Google-System Android
werden Fahrradfahrer auch
sprachgesteuert zum Ziel geführt, ohne die Hand vom Lenker nehmen zu
müssen. Für das Apple-System iOS
gibt es ähnliche Fahrrad-Apps von
anderen Anbietern wie etwa den BikeCityGuide.
Bereits im vergangenem Jahr haben wir die Navigation für Radfahrer mit Google Maps
in Schweden und Dänemark ausprobiert (zum Test).
"Fahrradrouten vermeiden automatisch vielbefahrene Straßen und bevorzugen Radwege", erklärte Google in seinem Firmenblog. "Und bei der Berechnung der Fahrtzeit werden eine Reihe fahrradrelevanter Variablen einbezogen, wie z.B. Straßentyp und Anzahl von Kreuzungen auf der Route." Bei der Entwicklung des Dienstes habe Google vor allem den innerstädtischen Verkehr vor Augen gehabt, sagte Hansen. Die Fahrrad-Navigation helfe aber auch bei der Planung von Ausflügen oder längeren Reisen zwischen entfernten Zielen - über mehrere Länder hinweg ebenfalls.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club habe Google Daten für eine Streckenlänge von 250 000 Kilometern bereitgestellt, sagte Wolfgang Richter von der ADFC-Bundesgeschäftsstelle. "Was bisher ohne weiteres für das Auto möglich war, geht jetzt auch für das Fahrrad mit den Google Maps." Google sieht in dem Angebot auch einen Beitrag für eine andere Verkehrspolitik. "Die Art und Weise, wie Verkehr funktioniert, wird sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ändern müssen", sagte Hansen. "Wir hoffen, dass wir diesen Wandel in gewisser Weise mitgestalten können."