Google-Mobilfunk-Netz: Kooperation mit "3"-Netzen scheint möglich
Google arbeitet am Mobilfunknetz
Foto: dpa
Dass Google in den USA als Netzbetreiber tätig ist und unter anderem in einem ganz kleinen Bereich
sogar Glasfaser-Anschlüsse anbietet, ist bekannt. Ebenso beteiligt sich Google inzwischen an Backbone-Kapazitäten
und investiert in teure Seekabel um sich den Zugriff auf solche Verbindungen zu verschaffen. Nun
steht offenbar auch ein Einstieg in den Mobilfunkmarkt bevor. Entsprechende Gerüchte
gab es schon im Januar, die vor wenigen Tagen
neu aufflammten. Google will jedoch kein eigenes
Netz aufbauen, sondern auf bestehende Sender zurückgreifen. Wie
GoogleWatchBlog unter Berufung auf
9to5google.com
berichtet, könnte dazu eine Kooperation mit Hutchison Whampoa dienen.
VPN-Client könnte Verzicht auf normales Roaming ermöglichen
Wie der Blog berichtet, hat Google in den USA bereits einige Kooperationen mit Netzbetreibern abgeschlossen. Nun strebt das Unternehmen aber aufs internationale Paket und befindet sich laut GoogleWatchBlog in Verhandlungen mit Hutchison Whampoa um auch das Netz dieses Unternehmens nutzen zu können. Hutchison steht hinter den Netzen mit der Marke "3" und ist in vielen europäischen Ländern mit zunehmender Marktmacht tätig. Gerade erst übernimmt man in Großbritannien das Netz von o2. Ferner gibt es Netze in Hong Kong, Macau, Indonesien, Vietnam, Sri Lanka, Italien, Schweden, Dänemark, Österreich und Irland. Ein deutsches 3-Netz ist nicht in Sicht, sollte sich Hutchison nicht überraschend an der anstehenden Frequenz-Auktion beteiligen.
Google arbeitet am Mobilfunknetz
Foto: dpa
Google wird bei seinem Mobilfunknetz wohl auf eine VPN-Anwendung setzen, mutmaßt
der Blog weiter. Google VPN tauchte
im März in Android 5.1 für Nexus-Geräte auf. Durch eine Kooperation mit Hutchison
könnte Google einerseits Roaming für seine US-Kunden in den jeweiligen Ländern anbieten,
ohne auf die normalen Roaming- Verträge zurückgreifen zu müssen, zum anderen
wäre auch ein Marktauftritt in diesen Ländern denkbar. Auch das Einbinden von offenen WLAN-Netzen
ist denkbar, da über den VPN-Client sämtliche Daten abgeführt werden können, ohne dass
die genutzte Netzinfrastruktur eine Rolle spielt.