Telemedizin

Google: "Smarte Kontaktlinse" kommt der Markteinführung näher

Die smarte Kontaktlinse von Google kommt der Markteinführung näher: Der Pharma-Konzern Novartis hat eine Lizenz auf diese Technologie aufgenommen. Was die smarte Linse kann, erfahren Sie in unserer Meldung.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Prototyp der smarten Kontaktlinse. Prototyp der smarten Kontaktlinse.
Bild: Novartis
Die Idee für eine smarte Kontaktlinse für Diabetiker hat Google wie berichtet schon länger. Nun heißt es, dass die smarte Linse einen großen Schritt Richtung Markteinführung weiter gekommen ist: Der Pharma-Gigant Novartis nimmt eine Lizenz auf die Technologie auf. Die auf Augenmedizin spezialisierte Novartis-Tochter Alcon werde damit eigene Produkte entwickeln und vermarkten können, teilte Novartis heute mit [Link entfernt] .

Die Kontaktlinse, die Blutzucker-Werte messen und bei Schwankungen entsprechend warnen kann, wurde beim Internet-Konzern in der Forschungsabteilung Google X entwickelt. Google machte das Projekt der smarten Linse im Januar öffentlich. Laut damaligen Angaben sind in dem Prototyp zwischen zwei Schichten ein Sensor sowie ein Miniatur-Funkchip integriert. Die Linse messe jede Sekunde die Glukose-Werte in der Tränen-Flüssigkeit. Die Daten sollen dann an eine Smartphone-App übertragen werden, mit der die Auswertung der Daten vorgenommen wird.

Außerdem soll die Linse auch Menschen helfen, die an Altersweitsicht leiden und normalerweise ohne Brille nicht mehr lesen können. Mithilfe der Linse könne die natürliche Fähigkeit, das Auge auf Nahsicht einzustellen, weitgehend wieder hergestellt werden. Der Prototyp sei in mehreren klinischen Forschungsstudien erprobt worden.

Prototyp der smarten Kontaktlinse. Prototyp der smarten Kontaktlinse.
Bild: Novartis
Chip und Sensor seien so winzig wie Glitzer-Partikel und die Antenne dünner als ein menschliches Haar, hieß es. Es werde auch erwogen, für Warnsignale Mikro-LEDs direkt in die Linse zu integrieren. Die Entwickler schränkten damals aber ein, dass es noch ein weiter Weg bis zu einem fertigen Produkt sei.

Erst am Vortag war bekanntgeworden, dass einer der führenden Entwickler, der Forscher Babak Parviz, zum Online-Händler Amazon gewechselt ist. Er hatte bereits im Jahr 2009 demonstriert, wie man Kontaktlinsen mit LEDs versehen kann.

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