Themenmonat IFA&Konvergenz Homeserver

Homeserver - die digitale Zentrale zuhause

Fotos, Musik und Filme im Heimnetzwerk speichern, verteilen und mehr
Von Sebastian Friedrich

Bereits Anfang 2007 hatte Microsoft mit Windows Home Server (WHS) ein Betriebssystem vorgestellt, das sich an eine voll digitalisierte Generation mit riesiger Mediensammlung richtet, die von vielen verschiedenen Geräten abgerufen werden soll.

Lenovo IdeaCenter D400 Lenovo IdeaCenter D400
Foto: Lenovo
Ähnlich wie beim PC-Kauf stehen Konsumenten zunächst vor einer Glaubensfrage: Eigenbau oder Fertigsystem? Windows Home Server lässt sich nämlich auf nahezu allen PCs betreiben, die Hardware-Anforderungen sind relativ gering: Mit einem Pentium 3 mit 1 GHz Taktrate, 512 MB RAM, 70-GByte-Festplatte und einer 100-MBit-Netzwerkkarte lässt sich so manch ausrangiertem Büro-PC neues Leben als Homeserver einhauchen, einzig die etwa 80 Euro für die Windows-Home-Server-Lizenz müssten User beim Homeserver "Marke Eigenbau" noch einkalkulieren.

Allerdings: Steigende Strompreise und ein gesundes Umweltbewusstsein bereiten sicherlich vielen Usern bei alten Stromfressern Kopfschmerzen beim Dauerbetrieb. Hier punktet entweder der Kauf von entsprechenden, stromsparend(er)en Einzelkomponenten oder die Wahl eines fertig konfigurierten Systeme, deren Zahl aber auch über zwei Jahre nach der Vorstellung von Windows Home Server noch recht überschaubar ist.

Für knapp 400 Euro bietet beispielsweise Acer den Apsire easyStore H340 an, der mit typischer Netbook-Technik in Form des Intel Atom 230 seinen Dienst verrichtet. Lenovo stellte vor kurzem das IdeaCenter D400, ebenfalls mit Netbook-Architektur, vor, zunächst allerdings nur für den asiatischen Markt.

Einen guten Überblick erhältlicher Windows Home Server Systeme liefert die Webseite www.home-server-blog.de. Zudem bietet die Seite viele Informationen zu einem der größten Vorteile Windows-Home-Server-basierter Lösungen - den Add-Ins - womit sich das System besser an die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt.

Ebenfalls der Erweiterung vorhandener System hat sich die Webseite www.whsaddins.de verschrieben. Auf dem offiziellen Microsoft-Blog des Windows Home Server Teams finden sich zudem aktuelle Informationen zum bevorstehenden Update des Betriebssystems, um den Funktionsumfang mit dem Release von Windows 7 zu erweitern.

Fazit: Großer Nutzen, wenig Nutzer

Trotz wirklichem praktischen Nutzen eines Homeservers scheinen derartige Geräte noch nicht in der Mitte der Informationsgesellschaft angekommen zu sein. Selbst die Macher von Windows Home Server fühlen sich auch noch mehrere Jahre nach Markteinführung gezwungen, Usern das Produkt zu erklären und die wenigen verfügbaren vorkonfigurierten Systeme unterstreichen diesen Eindruck. Vielleicht liegt es am nach wie vor vorhanden Konfigurationsaufwand - egal für welches System sich der User entscheidet. Wer einmal den Homeserver-Einstieg wagen will, findet abseits der Microsoft-Lösung zumindest die Möglichkeit für einen preiswerten Anfang.