Triple Play

Triple-Play-Pakete: Günstige Doppel-Flats plus TV im Vergleich

Im Überblick: Die Offerten von Alice, Deutscher Telekom und Kabel Deutschland
Von Marc Kessler

Triple Play, die Kombination aus Internet-Zugang, Telefonanschluss und Fernsehen, wird immer beliebter. Dazu haben vor allem sinkende Preise, aber auch qualitativ und quantitativ bessere (Sender-) Angebote geführt. Für Triple-Play-Angebote kommen grundsätzlich zwei verschiedene Netze in Frage: Das Telefon- und das Kabel-TV-Netz. Hier konkurrieren zwei Branchen mit unterschiedlichen Ausgangsbedingungen: Die DSL- beziehungsweise Telefon-Anbieter sind etablierte Größen im TK-Markt, aber noch relativ neu im Fernsehgeschäft. Auf der anderen Seite stehen die Kabel-Betreiber, die über Infrastruktur und Erfahrung als Anbieter von Fernsehprogrammen verfügen, im Bereich Telefon und Internet aber Neuland betreten haben. Sie haben ihre Kabelnetze, die ursprünglich nur für die einseitige Verbreitung von Fernsehen und Hörfunk ausgelegt waren, für hohe Beträge rückkanalfähig gemacht, um das Multimedia-Zeitalter für Kabelkunden überhaupt möglich zu machen.

Fernsehen via Internet, also sogenanntes IPTV, wird vor allem von der Deutschen Telekom massiv beworben. Ihr im Jahr 2006 (damals noch unter dem Namen T-Home) eingeführtes Produkt Entertain hat heute rund 800 000 Kunden, bis zum Jahresende will der Bonner Ex-Monopolist die Millionengrenze erreicht haben. Mitbewerber HanseNet (Alice) hat derzeit erst rund 35 000 Nutzer für sein Angebot gewinnen können, und das, obwohl die Fernseh-Flatrate (aktuell nur noch die öffentlich-rechtlichen Sender) im Double-Flat-Paket Alice Fun bereits kostenfrei inkludiert ist. Mitbewerber Kabel Deutschland besaß eigenen Angaben zufolge Ende Juni knapp 900 000 Triple-Play-Kunden und liegt damit knapp vor dem IPTV-Angebot der Telekom.

Vodafone überlässt Triple-Play-Markt derzeit kampflos dem Wettbewerb

Problematisch sieht die Lage derzeit bei Vodafone aus, nachdem das vom Düsseldorfer Mobilfunker im Mai 2008 schließlich komplett übernommene Unternehmen Arcor seit August dieses Jahres als Festnetz-Marke nicht mehr existiert. Triple Play Triple Play im Einsatz
Foto: Deutsche Telekom
Seit der Integration von Arcor nimmt das Unternehmen keine IPTV-Kunden mehr an, erst Mitte bis Ende nächsten Jahres will Vodafone ein komplett neues Produkt und eine komplett neue Plattform entwickelt haben, wie ein Sprecher auf der Berliner IFA gegenüber teltarif.de bestätigte. Dass Vodafone ein neues IPTV-Produkt entwickle, sei indes aber wohl nicht der einzige Grund für den Vertriebsstopp, so ein Telekom-Sprecher uns gegenüber. Vielmehr sei die Ex-Arcor-Plattform wohl an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt und habe mit massiven Problemen zu kämpfen, so der Sprecher des Magenta-farbenen Unternehmens. Die Telekom indes hat für den kommenden Monat einen neuen Media Receiver angekündigt und will die Gesamtzahl der bei Entertain verfügbaren Programme noch einmal leicht erhöhen. Daneben soll es zum Weihnachtsgeschäft auch eine IPTV-Variante aussschließlich in Kombination mit einem Telefonanschluss - also ohne DSL - geben ("Entertain pur"), wohl vor allem für Kunden, die bislang klassisch auf einen Kabelanschluss gesetzt haben.

In unserem heutigen Artikel vergleichen wir die Triple-Play-Flatrate-Angebote des Platzhirschs Telekom, seines Konkurrenten HanseNet (Alice) sowie des größten Kabelnetzbetreibers, Kabel Deutschland, miteinander und zeigen Ihnen, welche Leistungen zu welchen Kosten Sie bei den jeweiligen Anbietern erhalten. Dabei stellen wir die Grundkosten für die jeweils günstigsten verfügbaren Pakete über eine Laufzeit von 24 Monaten dar.

Bei Alice sind im Grundpreis nur die öffentlich-rechtlichen Sender inklusive

Alice-Kunden erhielten neben den in der Fernseh-Flatrate kostenfrei enthaltenen 30 öffentlich-rechtlichen Sendern lange Zeit auch weitere 30 Privatsender gratis hinzu. Dies ist mittlerweile anders, für das Privatsender-Paket fallen nun die regulären Kosten von 4,90 Euro pro Monat an. Alice-Logo Foto: Alice Bei den Mitbewerbern des Hamburger Unternehmens sind die üblichen Privatsender indes bereits enthalten - das muss bei den Gesamtkosten über zwei Jahre berücksichtigt werden. Wer nicht nur mit öffentlich-rechtlichen Sendern auskommen will, muss also 117,60 Euro zusätzlich ausgeben. Hinzu gibt es bei Alice - bei Online-Bestellung - einen kostenfreien WLAN-Router. Die für den IPTV-Empfang notwendige Set-Top-Box wird wahlweise für 99,95 Euro zum Kauf oder für 2,90 Euro pro Monat zur Miete angeboten. Alternativ ist eine Set-Top-Box mit Aufnahmefunktion und 160 GB großer Festplatte verfügbar, die auch zeitversetztes Fernsehen möglich macht. Hierfür fallen dann aber deutlich höhere 229,90 Euro einmalig beziehungsweise 8,90 Euro pro Monat an.

Nutzbar ist das Fernseh-Angebot von Alice in rund 150 Städten, am Anschluss des Kunden müssen mindestens 6 MBit/s im Downstream erreicht werden. Für das Grundpaket Alice Fun, bestehend aus Telefon- und Internet-Flatrate sowie 30 öffentlich-rechtlichen Sendern, fallen monatlich 29,90 Euro an - in den ersten 12 Monaten sind es 10 Euro weniger. Diese Preise beziehen sich allerdings nur auf die Variante mit zwei Jahren Vertragslaufzeit; wer lediglich eine Laufzeit von einem Monat vereinbaren möchte, muss auf Aktionsrabatte und die Miet-Option der Set-Top-Box verzichten.

Auf der nächsten Seite erfahren Sie, warum sich die Hardware-Miete bei der Telekom nicht lohnt und warum Sie sich bei Kabel Deutschland bei Wahl eines Triple-Play-Flatrate-Pakets immer für die höhere Bandbreite von 32 MBit/s entscheiden sollten.