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Intel will mit neuen Chip am Internet-via-TV-Markt mitmischen

Mit Sodaville sollen auch Flash-Inhalte auf den Fernseher kommen
Von dpa / Ralf Trautmann

Spiele, dreidimensionale Filme und Videos aus dem Netz: Der Chiphersteller Intel will mit neuen Prozessoren den Fernseher zur Multimedia-Zentrale ausbauen und sich Anteile am lukrativen Markt für Unterhaltungselektronik sichern. Auf seinem Entwicklerforum IDF in San Francisco stellte der Branchenprimus den Chip CE4100 vor. Bei der Entwicklung neuer Angebote rund um das Fernsehen komme es immer mehr auf leistungsfähige Hardware-Komponenten und Prozessoren an, sagte Intel-Manager Eric Kim.

Der CE4100 - Codename "Sodaville" - vereint alle wichtigen Elemente auf einem Stück Silizium. Neben einem stromsparenden Atom-Prozessor enthält er einen Grafikkern, Netzwerk-Technologie sowie wichtige Schnittstellen wie USB und SATA, die von PCs bekannt sind. Der Chip wird laut Intel ab sofort ausgeliefert.

Für den Ausbau neuer Funktionen arbeitet Intel unter anderem mit dem Netzwerkausrüster Cisco und dem Softwarehersteller Adobe zusammen. Erstmals will Adobe seinen Flash-Player für den Fernseher verfügbar machen. Die Software setzt auf Intels Architektur auf und soll im Frühjahr 2010 in der Version zehn auf den Markt kommen.

Flash sei für die Portierung von Web-Inhalten auf TV-Geräte essenziell, sagte Intel-Manager William Leszinske. Die Software soll künftig Spiele, Videos und andere Web-Inhalte auf den Fernseher bringen. Flash ist ein im Netz weit verbreiteter Standard für Filme und Animationen.

Abschied vom linearen Fernsehen?

Traditionelle TV-Sender verabschiedeten sich derzeit von ihrem Jahrzehnte alten linearen Angebots-Modell, sagte Kim. Künftig wollten sie ihren Zuschauern digitale Unterhaltung bieten, die mit 3D-Spielen, zusätzlichen Video-Angeboten oder dem direkten Zugang zu sozialen Netzwerken angereichert sei.

Bei der Einbindung von Internet-Inhalten auf dem Fernseher arbeitet Intel unter anderem mit dem amerikanischen TV-Sender CBS zusammen. Der Sender will sein Angebot an sogenannten Widgets weiter ausbauen, über die Zuschauer ausgewählte Inhalte wie den Wetterbericht, Spiele-Angebote oder Nachrichten abrufen können.

Eine große Herausforderung sei derzeit die Navigation, mit der sich die Zuschauer in dem immer größeren Angebot zurechtfinden können, sagte George Schweitzer, Marketing-Chef von CBS. Die neue TV-Widget-Plattform soll es den Zuschauern erleichtern, für sie interessante Angebote schneller zu finden und sich ein persönliches Fernsehprogramm zusammenzustellen.

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