Präsentation und Hands-On

Huawei Ascend Mate 7 mit Metall-Gehäuse & fast rah­men­losem 6-Zoll-Display

Einen großen und einen kleinen Riesen hat Huawei auf der IFA vorgestellt. Beide haben ein Gehäuse aus Metall und wollen mit Kamera-Features punkten. Das Ascend Mate 7 punktet zudem mit einem Octa-Core, der mit Coprozessor kommt. Wir haben einen Blick auf die Neulinge geworfen.
Von der IFA in Berlin berichtet Rita Deutschbein

Huawei Ascend Mate 7 ausprobiert Huawei Ascend Mate 7 ausprobiert
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Samsung hat gestern bereits seine neuen Riesen – das Galaxy Note 4 und das Note Edge – vorgestellt. Heute folgt der chinesische Hersteller Huawei mit dem Ascend Mate 7. Das neue Smartphone tritt die Nachfolge des Ascend Mate und des zu Beginn des Jahres präsentierten Ascend Mate 2 an. Zwischen der zweiten und der nun dritten Generation der Mate-Reihe liegen somit gerade einmal acht Monate. Huawei Ascend Mate 7 ausprobiert Huawei Ascend Mate 7 ausprobiert
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein

Datenblätter

Huawei hat sich beim neuen Mate für einen Sprung bei der Ziffer im Namen entschieden. Gleiches haben die Chinesen bereits bei der Ascend-P-Reihe getan, bei der vom Ascend P2 direkt auf das Ascend P6 gesprungen wurde. Dennoch handelt es sich beim Ascend Mate 7 erst um das dritte Modell der Riesen-Smartphone-Serie von Huawei.

6-Zoll-Display ist zu viel für kleine Hände

Huawei Ascend Mate 7 im Größenvergleich mit dem Galaxy Note 3 Huawei Ascend Mate 7 im Größenvergleich mit dem Galaxy Note 3
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Im Gegensatz zum Vorgänger besitzt das Ascend Mate 7 ein 6 Zoll großes Display und ist dadurch 0,1 Zoll kleiner. Dennoch gehört das neue Smartphone zu den Smartphones mit den derzeit größten Displaydiagonalen auf dem Markt. Auch löst das Gerät in Full-HD, also 1 920 mal 1 080 Pixel auf. Der Displayrand ist sehr schmal gestaltet und lässt den Bildschirm dadurch noch größer erscheinen. Auch das Gehäuse fällt mit 7,9 Millimeter eher dünn aus.

Trotz des dünnen Randes, der das Ascend Mate 7 vergleichsweise kompakt macht, ist das Smartphone sehr groß. Schmale Hände dürften beim längeren Halten Probleme bekommen und verkrampfen. Auch in unserem ersten Hands-On lag das Mate 7 nicht wirklich bequem in der Hand. Das Gehäuse aus Metall sorgt aber immerhin für eine stabile Form und ein angenehmes Feeling.

Prozessor: Octa-Core plus 1

Powerknopf und Lautstärkebutton Powerknopf und Lautstärkebutton
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Huawei hat im Ascend Mate 7 den hauseigenen Prozessor Kirin 925 sowie die Grafikeinheit Mali T628 eingebaut. Unterstützend stehen dem Chip ein i3-Coprozessor, der laut Huawei einen geringen Energiebedarf hat, sowie 2 GB Arbeitsspeicher zur Seite. Die CPU hat acht Kerne und bietet in etwa die gleiche Leistung wie die aktuelle Snapdragon-800-Generation von Qualcomm. Der Kirin-Chip setzt sich aus vier Cortex-A15-Kernen, die bis 1,8 GHz beschleunigt werden können, sowie aus vier Cortex-A7-Kernen mit 1,3 GHz zusammen und unterstützt LTE Cat.6 für Datenübertragungen mit bis zu 300 MBit/s im Downstream via Mobilfunk.

Audio-Klinkenbuchse und Mikrofon Audio-Klinkenbuchse und Mikrofon
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Der Prozessor sorgt beim ersten Ausprobieren für einen schnellen Betrieb und ruckelfreies Scrollen durch die Homescreens. Auch Apps starteten schnell. Wie sich der Coprozessor im Alltag bemerkbar macht, muss sich erst zeigen. Auch die Akkulaufzeit nach längerem Betrieb bleibt interessant. Denn der Akku des Ascend Mate 7 fällt sehr stark aus. Ganze 4 100 mAh bietet die Batterie und ist damit mit den Akkus von kleinen Tablets vergleichbar. Allerdings muss die Batterie auch das 6 Zoll große Display, das ebenfalls in Richtung Tablet-Größe neigt, mit Strom versorgen. Unterstützt wird der Akku mit verschiedenen Power-Saving-Einstellungen.

Das Gehäuse des Huawei Ascend Mate 7 ist aus Metall Das Gehäuse des Huawei Ascend Mate 7 ist aus Metall
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Auf dem Ascend Mate 7 läuft Android in der Version 4.4.2. Zudem hat Huawei seine neueste Version der Oberfläche Emui installiert - Emotion Ui 3.0. Diese zeigt im Detail veränderte Menü-Buttons und folgt einem insgesamt runden Schema. Der interne Speicher fasst 16 GB, knapp 12 GB stehen nach Abzug der Systembelegung noch zur Verfügung. Erweitert werden kann der Speicher mittels microSD-Karten, wobei bis zu 128 GB fassende Karten unterstützt werden.

Erster Fingerabdruck-Sensor von Huawei

Der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite fungiert auch als Kamera-Auslöser Der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite fungiert auch als Kamera-Auslöser
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Als erstes Gerät von Huawei bringt das Ascend Mate 7 einen Fingerabdruck-Sensor mit. Dieser ist auf der Rückseite direkt unter der 13-Megapixel-Kamera angebracht und nicht wie bei Samsung und Apple im Start-Button. Der Sensor soll laut Huawei Winkel bis zu 360 Grad erfassen und auch feuchte Finger scannen können. Hier scheiterten Apples und Samsungs Pendants bisher. Durch die Position auf der Rückseite kann der Finger im Einhandmodus gescannt werden, was dem Nutzer mehr Freiheit bei der Bedienung geben soll. Im Test funktionierte dies trotz der Gerätegröße sehr gut, da wir den Sensor beim Halten des Smartphones gut mit dem Zeigefinger erreichen konnten.

Eine App für die persönliche To-Do-Liste Eine App für die persönliche To-Do-Liste
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Eine weitere Funktion des Sensors betrifft die Kamera. Denn der Fingerabdruck-Sensor lässt sich auch als Auslösebutton für die Kamera nutzen – mit einem Druck wird ein Foto gemacht. Testen konnten wir dies bislang aber noch nicht. Ebenfalls müssen wir abwarten, welche Fotoqualität die 13-Megapixel-Kamera bietet. Diese hat eine f2.0-Blende und kann Aufnahmen auch im Weitwinkel-Modus machen. Die Frontkamera löst bis zu 5 Megapixel auf.

Ende Oktober soll das Ascend Mate 7 in verschiedenen Ländern, darunter auch Deutschland, verfügbar sein. Die Standard-Version mit 2 GB RAM und 16 GB internem Speicher wird laut Hersteller 499 Euro kosten. Erhältlich ist sie in Silber und Schwarz. Auch eine Premium-Version für 599 Euro soll es geben. Diese bietet 3 GB Arbeitsspeicher, einen mit 32 GB doppelt so großen Speicher und kommt in der Farbe Gold.

Der kleine große: Ascend G7

Neben dem großen Ascend Mate hat Huawei auch ein "kleines" Modell gezeigt – das Ascend G7. Klein ist das Gerät mit seinem 5,5-Zoll-HD-Display aber nicht wirklich. Beim Ascend G7 hat Huawei das Hauptaugenmerk vor allem auf Lifestyle-Anwendungen wie Fotos und das Aussehen im Curved Design gelegt. Das Smartphone ist komplett aus Metall gefertigt und auch die Einschübe für die SIM- und microSD-Karte bestehen aus Aluminium. Mit 7,6 Millimeter ist das Smartphone zudem recht dünn, der Rahmen um das Display ist lediglich 2,85 Millimeter breit.

Angetrieben wird das Ascend G7 von einem 1,2-GHz-Quad-Core-Prozessor mit 64 Bit. Damit reiht sich das Smartphone in die Reihe der Mittelklasse-Geräte ein. Ins Internet können Nutzer sowohl über WLAN als auch über UMTS/HSPA und LTE Cat.4 gehen. Somit sind mobil Datenraten von bis zu 150 MBit/s im Downstream möglich.

Fotos haben beim Ascend G7 einen hohen Stellenwert. Das Gerät bietet eine 13-Megapixel-Kamera mit f2.0-Blende sowie eine 5 Megapixel auflösende Frontkamera mit 88-Grad-Weitwinkelmodus. Selfies oder Groufies (Gruppen-Portraits) lassen sich im Panorama-Modus nicht nur horizontal, sondern auch vertikal aufnehmen. Zudem können Fotos nachträglich scharfgestellt werden: Nutzer können mit einem Klick den Fokus im Bild noch nachträglich ändern. Auch der Beauty-Modus wurde erweitert: Wurde dieser bisher bei Selfies angeboten, ist Beauty Enhancement nun auch bei Video-Aufnahmen möglich. Die Kamera macht laut Huawei aus dem geloggten Modus innerhalb von 1,4 Sekunden Fotos.

Der Akku des Ascend G7 hat eine Kapazität von 3 000 mAh und reicht nach Herstellerangaben für etwa 600 Stunden Standby oder neun Stunden Internet-Nutzung. Das Smartphone kommt ebenfalls im Oktober auf den Markt, soll aber nur 299 Euro kosten.

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