Huawei Mate 9: Das Phablet-Flaggschiff mit Dual-SIM im Test

Das neue Flaggschiff von Huawei wird vom Kirin-960-Prozessor angetrieben, dem 4 GB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Vier CPU-Kerne werden mit 2,4 GHz getaktet, die anderen vier Kerne laufen mit 1,8 GHz. Intern stehen bei der in Deutschland verkauften Version des Smartphones 64 GB Speicherplatz zur Verfügung. Das ist eine Verdopplung gegenüber dem Vorgänger-Modell. "Netto" können die Nutzer rund 48 GB Speicher belegen. Der Rest wird vom Betriebssystem eingenommen.

USB-C-Anschluss an der Unterseite des Phablets
Foto: teltarif.de Käufer, die auf eine zweite SIM-Karte verzichten können, haben die Möglichkeit, zusätzlich eine microSD-Speicherkarte einzusetzen. Dabei ist es zu bemängeln, dass es Huawei abermals nicht ermöglicht, zwei Betreiberkarten und eine Speicherkarte parallel zu betreiben. Es ist kaum zu glauben, dass im Gehäuse kein Platz für einen entsprechenden Slot gewesen wäre.

Betriebssystem läuft flüssig

Der neue Prozessor, der schon einige Tage vor dem Huawei Mate 9 vorgestellt wurde, sorgt dafür, dass das Gerät ordentlich Dampf unter der Haube hat. Das Betriebssystem läuft auch bei intensiver Nutzung absolut flüssig und ohne zu ruckeln. Das Huawei Mate 8 war ebenfalls sehr schnell, doch der Nachfolger bietet eine noch etwas bessere Performance (wobei der Unterschied im Alltag nur im direkten Vergleich auffällt).

Im Ice-Storm-Unlimited-Benchmark von 3D Mark kommt das Huawei Mate 9 auf 25 454 Punkte. Zum Vergleich: Beim Samsung Galaxy S7 Edge wurden 28 677 Punkte erreicht. Wir haben zusätzlich den für das Gerät von 3D Mark empfohlenen Sling-Shot-Test durchgeführt, bei dem das Huawei-Flaggschiff allerdings nicht ganz überzeugen konnte und mit teilweise ruckelnder Grafik negativ auffiel. Unter dem Strich haben wir 2215 Punkte erreicht. Im Geekbench 4 lag das Single-Core-Ergebnis bei 1914 Punkten, im Multi-Core-Score erreichten wir 5840 Zähler.

Dual-SIM: UMTS auf dem zweiten Kartenslot

Das Huawei Mate 9 ist in Deutschland wahlweise als Single-SIM- oder Dual-SIM-Handy erhältlich. Dabei werden alle für den hiesigen Markt relevanten Mobilfunk-Frequenzbereiche abgedeckt. Als Besonderheit unterstützt die Dual-SIM-Version des Smartphones auf dem zweiten Kartenslot neben GSM auch die Nutzung der UMTS-Netze. Damit trägt Huawei der Tatsache Rechnung, dass manche Netzbetreiber GSM nicht einsetzen oder in verschiedenen Regionen nur mit UMTS am Start sind.

LTE wird leider nur auf der Haupt-SIM unterstützt, die auch primär für Datendienste zum Einsatz kommt. Die Nutzer können aber über das Menü jederzeit entscheiden, welche der beiden Betreiberkarten als Hauptkarte fungieren soll. Ein Umstecken der SIMs ist dazu nicht erforderlich. Dual-Active, also die gleichzeitige Verwendung beider SIM-Karten, gibt es leider nicht. Dafür bietet Huawei über das Menü eine intelligente Rufumleitung zwischen beiden SIM-Karten an.

Dual-SIM nur als Dual-Standby-Variante

Zwei SIM-Karten parallel nutzbar
Foto: teltarif.de Wenn auf einem Anschluss ein Gespräch geführt wird, werden eingehende Anrufe, die auf der zweiten Rufnummer eingehen, auf die erste SIM umgeleitet, so dass das eingehende Gespräch mit Anklopfen signalisiert wird. Das funktionierte im Test tadellos. Zu beachten ist aber, dass diese Anrufweiterschaltung je nach Tarif kostenpflichtig ist.

Interessant ist, dass Huawei sich auch softwaretechnisch um die Dual-SIM-Funktion besser als viele Mitbewerber gekümmert hat. So bietet die Firmware des Mate 9 die App-Klonung für WhatsApp und Facebook an. Sprich: Diese beiden Dienste können mit jeweils zwei unterschiedlichen Accounts genutzt werden, ohne hierfür mit externen Apps, die nicht immer zuverlässig funktionieren, arbeiten zu müssen.

Auf der dritten und letzten Seite lesen Sie mehr zur Nutzung des Huawei Mate 9 als Mobiltelefon und zu den Kamera-Features. Zudem ziehen wir ein Fazit zum Gerät.