Ernüchterung

Ice Cream Sandwich: Für viele Android-Nutzer lange Wartezeiten

Neue Android-Variante kommt auf bisherigen Smartphones erst in einigen Monaten
Von mit Material von dpa

HTC äußert sich noch sehr vage. "Ab Frühjahr 2012" sollen diverse Geräte Ice Cream Sandwich bekommen, etwa das Sensation mit den Ablegern XL und XE sowie das HTC Evo 3D. Verkaufsschlager wie das HTC Wildfire und das HTC Desire bekommen jedoch zunächst keine System-Auffrischung. Nachdem selbst das Gingerbread-Update für das HTC Desire zunächst angekündigt, dann verworfen und dann mit eingeschränkten Funktionen doch noch realisiert wurde, dürfte eine Aktualisierung auf Android 4.0 für dieses Modell sehr unwahrscheinlich sein. Das taiwanische Unternehmen verspricht aber dem dpa-Bericht zufolge, sein "Produktportfolio kontinuierlich zu verbessern und Updates mit Ice Cream Sandwich für weitere Geräte frühzeitig anzukündigen".

Sony Ericsson will alle Android-Smartphones, die 2011 auf den Markt gekommen sind, von der momentan installierten Version 2.3.4 auf 4.0 aktualisieren. Wann die Modelle der Xperia-Reihe die Software bekommen, gibt das Unternehmen in seinem Blog bekannt, wenn es soweit ist. Davon profitieren unter anderem das Xperia Neo, das Xperia Mini und das Xperia Play. Auch LG vertröstet die Nutzer - noch könne man nichts zu den geplanten Updates sagen.

Was ist aus der Google-Allianz mit den Herstellern geworden?

Android 4.0 auf dem Nexus One nur als Custom-ROM Android 4.0 auf dem Nexus One nur als Custom-ROM
Foto: Google
Eigentlich hatte Google im Frühjahr eine Allianz mit den Herstellern verkündet, bei der die Kunden mindestens 18 Monate lang mit aktueller Android-Software versorgt werden sollen. Seit der ersten Absichtserklärung ist es diesbezüglich jedoch sehr ruhig geworden. Zumindest von schnellen Updates können die Besitzer nahezu aller Handys mit der Google-Software wohl vorerst weiter nur träumen, wie die aktuellen Absichtserklärungen zu Ice-Cream-Sandwich-Aktualisierungen zeigen.

Das Google Nexus One, das Nexus S und das Samsung Galaxy Nexus erhalten ihre Software-Updates direkt von Google. So verwundert es nicht, dass diese Geräte in der Regel sehr schnell mit neuen Firmware-Varianten versorgt werden. Das galt bislang allerdings vor allem für Geräte, die in den USA gekauft wurden. Vor allem die Besitzer eines für den deutschen Markt bestimmten Nexus One mussten sich ebenfalls recht lange gedulden, bis sie neue Betriebssystem-Varianten erhielten - es sei denn, sie legten unter Berücksichtigung des Verlusts der Hersteller-Garantie selbst Hand an und spielten die US-Software auf.

Nexus One: Ice Cream Sandwich nur als Custom-ROM

Nun soll das Nexus One gar kein Ice-Cream-Sandwich-Update erhalten. Grund: Der interne Speicherplatz reicht zur Installation des Betriebssystems nicht aus. Allerdings sind in der User-Community bereits findige Bastler dabei, angepasste Firmware-Versionen für den Nexus-Oldie zu programmieren. So soll CyanogenMod 9 [Link entfernt] , eine der bekanntesten Software-Varianten aus der Community, Android 4.0 auf das von HTC gebaute Nexus One bringen. Teile des Betriebssystems werden auf die Speicherkarte ausgelagert, um die Installation der Firmware zu ermöglichen. Auf diesem Weg bleibt der zwei Jahre alte Androide weiter aktuell. Nur ein Wechsel der Speicherkarte ist dann nicht mehr ohne weiteres möglich.

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