YouTube will lineares, mobiles Live-TV-Paket starten
YouTube arbeitet an linearem Angebot
Screenshot: teltarif.de
YouTube würde gerne auch ins lineare TV-Geschäft einsteigen: Die zum Google-Mutterkonzern Alphabet
gehörende Videoplattform verhandelt einem Medienbericht zufolge mit Fernsehsendern, damit diese
ihre Programme in einem kostenpflichtigen Bouquet vorrangig auf mobile Devices wie Smartphones oder
Tablets streamen können. Aktuell führe YouTube Verhandlungen mit den Medienkonzernen
NBCUniversal, Fox, CBS und Viacom, berichtet
die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf gut informierte Kreise.
Start nicht vor 2018
YouTube arbeitet an linearem Angebot
Screenshot: teltarif.de
Das Angebot, das zunächst exklusiv in den USA verfügbar sein soll, soll demnach den Titel "Unplugged"
tragen und nicht vor 2018 starten. Einen Rechtevertrag zwischen dem YouTube-Eigner und den Sendern
soll es den Angaben zufolge aber nicht geben. "Wir wollen den YouTube-Fans mehr Auswahl bieten", habe
Google-Chef Sundar Pichai in einem Brief an die Alphabet-Aktionäre das neue Angebot beworben. Es soll
mit dem linearen Live-TV-Bouquet neue Wege für die Nutzer geben, auch mobil an attraktive Inhalte zu kommen.
YouTube wolle das Paket mit Sendern unterschiedlicher Sparten anbieten. Mit dabei sollen Programme wie NBC, CBS, Fox News, MTV oder Comedy Central sein. Pro Monat soll das Bouquet unter 35 US-Dollar (30 Euro) kosten. Offen ist aktuell noch, wie das Angebot gegen Konkurrenten im TV-Geschäft - etwa die großen Kabel-Networks - bestehen soll, und ob es überhaupt zustande kommt. Im vergangenen Jahr kündigte das US-Unternehmen bereits YouTube Red an. In diesem Dienst will YouTube eigene Serien und Filme exklusiv anbieten - im Abo für rund 10 Dollar im Monat.
Stockende Verhandlungen mit TV-Networks
Das Geschäftsmodell von "Unplugged" erinnert an das der europäischen Internet-TV-Portale Zattoo und Magine TV. Insider bezweifeln jedoch, ob YouTube mit dem Angebot überhaupt an den Start gehen wird. Laut dem Bloomberg-Bericht befände sich YouTube bereits seit 2012 in den Planungen für das lineare TV-Bouquet, komme aber wegen der stockenden Verhandlungen mit den Fernsehnetworks nicht entscheidend voran. Auch wenn die Sender ihre Reichweite vor allem auf mobilen Gadgets erhöhen könnten, wollten sie sich nicht in die Abhängigkeit von YouTube begeben, heißt es.
Bevor es keine Klarheit über einen Start in den USA gibt, braucht man jedenfalls über einen Start des neuen TV-Angebotes in Europa - und damit auch in Deutschland - nicht spekulieren.