iZettle macht das Handy zum Kreditkartenleser
Das Prinzip von iZettle
Bild: iZettle
Auf dem deutschen Markt für mobile Bezahlsysteme
wird es immer enger: Auch der schwedische Anbieter iZettle will
hierzulande Smartphones und
Tablets zu Kassen-Geräten machen. Mit
Hilfe von Einsteckmodulen sollen auch kleine Dienstleister und
Händler günstig Kartenzahlungen anbieten können. In Deutschland sind
in diesem Geschäft bereits Anbieter wie Streetpay, Payleven oder
SumUp aktiv. Das schwedische Unternehmen
iZettle war 2011 zunächst in
Großbritannien, Finnland, Schweden, Norwegen und Dänemark gestartet
und hat inzwischen rund 75 000 Nutzer.
Das Prinzip von iZettle
Bild: iZettle
Zum Start in Deutschland sind 25 000 einsteckbare Kartenlesegeräte
kostenlos verfügbar, kündigte iZettle an. Als Partner
wurden die DZ Bank und die Deutsche Telekom gewonnen. Das werde
iZettle helfen, das Vertrauen der Menschen in Deutschland zu
gewinnen, sagte Gründer und Chef Jacob de Geer der Nachrichtenagentur
dpa. "Wir haben den Einstieg in Deutschland lange vorbereitet, weil
es ein großer und wichtiger Markt für uns ist", betonte er. Er rechne
damit, dass auf lange Sicht nicht alle Anbieter im Geschäft bleiben
können. Für iZettle sprächen die Erfahrung und eine hohe Sicherheit
des Dienstes: "Unser größter Konkurrent ist der Bargeld-Euro", gab
sich de Geer selbstbewusst.
Pro Transaktion werden bei iZettle 2,75 Prozent des bezahlten Betrags fällig. Jetzt schon kommt ein Preiskampf unter den Anbietern in Gang: Auf diesen Wert hatte wenige Tage zuvor auch der deutsche Konkurrenz Payleven seine Gebühren gesenkt - von zuvor 9 Cent plus 2,95 Prozent des Betrags. Konkurrent SumUp will ebenfalls 2,75 Prozent und Rivale Streetpay sogar nur 1,90 Prozent.
iZettle: Unterschrift zur Bestätigung der Zahlung
iZettle ermöglicht die Bezahlung über das sogenannte Chip & Signature-Verfahren. Anders als zunächst aufgrund einer falschen Information der Nachrichtenagentur dpa berichtet, gibt es nicht die Möglichkeit, eine Bezahlung per PIN anzubieten. Das kann jedoch Payleven, eine Firma aus dem Umfeld der Berliner Startup-Schmiede Rocket Internet der Brüder Oliver, Marc und Alexander Samwer. Das Trio übernimmt häufig Geschäftsmodelle aus den USA für eigene Aktivitäten und passt sie erfolgreich an die Gegebenheiten der lokalen Märkte an. Ein Beispiel ist der Mode-Shop Zalando. De Geer sieht iZettle dennoch durch die größere Erfahrung gegen die Samwer-Konkurrenz im Vorteil: "Wir sind in einer extrem hart regulierten Branche aktiv, und es ist etwas ganz anderes, als einen Schuh-Shop aufzubauen."
Pionier des Geschäftsmodells mit den Einsteck-Kartenlesern ist die Firma Square des Twitter-Mitgründers Jack Dorsey. Square wurde 2009 gegründet und wickelt Zahlungen von mehr als vier Millionen Dollar pro Tag ab. Zuletzt machte das Unternehmen Schlagzeilen durch eine Partnerschaft mit der Kaffeehauskette Starbucks. Laut Medienberichten wurde Square beim Starbucks-Einstieg mit 3,25 Milliarden Dollar bewertet.