Telekom macht MagentaTV One zum neuen Standard
Wie schon Mitte Juni berichtet, nimmt die Deutsche Telekom ihre Media Receiver aus dem Programm. Bestandskunden können die Geräte weiter nutzen. Im Neukundengeschäft setzt der in Bonn ansässige Telekommunikationskonzern hingegen auf Streaming anstelle von echtem IPTV. Bereits seit geraumer Zeit bietet das Unternehmen beide Übertragungsvarianten parallel an.
Arnim Butzen, Vice President Commercial Management TV & Entertainment der Deutschen Telekom, bestätigte in einem Interview mit dem Branchenmagazin DWDL, die Zukunft bei MagentaTV gehöre Unicast anstelle von Multicast. Damit wird die MagentaTV One als Streaming-Box mit Android-TV-Betriebssystem zum wichtigsten Receiver für das Fernseh-Angebot der Deutschen Telekom. Dazu kommt der MagentaTV Stick als preiswerte Alternative.
App-Vielfalt dank Google Play Store
MagentaTV One
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Der Vorteil der Streaming-Geräte mit Android TV liegt auf der Hand: Auf der MagentaTV One und dem MagentaTV Stick haben Kunden den Google Play Store zur Verfügung. Darüber können Interessenten eine Vielzahl von Apps beziehen. Die Auswahl an zusätzlichen Anwendungen auf den Media Receivern war immer begrenzt. Zudem bedeutete die Implementierung offenbar erheblichen Aufwand, sodass einige Angebote stark verspätet oder gar nicht verfügbar waren oder sind.
Arnim Butzen äußerte sich gegenüber DWDL auch ganz klar zur Zukunft der Multicast-Empfangsgeräte: "Die Media Receiver mit Festplatten werden zeitnah aus dem Verkauf für Neukunden genommen, aber die Geräte werden natürlich weiterhin mit allen bekannten Funktionen nutzbar bleiben." Das war bisher nur für den Media Receiver 401 und die MagentaTV Box bekannt. Noch im Juni ließ die Telekom verlauten, die Receiver-Modelle MR201 und 601 seien auch in Zukunft erhältlich.
Als Alternative zu den Streaming-Geräten mit Android-TV ist MagentaTV als App auch auf dem Apple TV 4K und vielen Smart-TV-Geräten verfügbar. Für das Apple TV bietet die Telekom sogar eine eigene Fernbedienung an, die für 40 Euro auch einzeln verkauft wird. Hier ist die Tastenbelegung besser als bei den Fernbedienungen von Apple auf die Nutzung von MagentaTV optimiert.
UHD-Streaming für OTT-Dienst kommt noch 2022
Butzen verriet weiter, dass spätestens zur Fußball-Weltmeisterschaft im Winter ein Nachteil beseitigt werden soll, den die OTT-Variante von MagentaTV derzeit noch gegenüber dem IPTV-Dienst aufweist: Auch auf die Streaming-Geräte wie MagentaTV One und MagentaTV Stick bringt die Telekom Streaming in UHD-Qualität. Bei der Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Jahr war UHD-Auflösung nur für MagentaTV-Kunden mit IPTV-Receiver verfügbar.
DWDL fragte auch nach der Einschränkung, mit der MagentaTV One manche Inhalte aus rechtlichen Gründen nur in SD-Qualität in der Cloud aufzeichnen zu können. Arnim Butzen antwortete darauf: "Natürlich würden wir uns auch eine zeitgemäße Rechtesituation wünschen, in der wir uns von SD verabschieden könnten. HD sollte wirklich Mindeststandard sein."
Im Rahmen einer weiteren Meldung finden Sie unseren Testbericht zur MagentaTV One.