Umsatz-Zuwachs

PC-Schwäche: Microsoft und Intel trotzen der Umsatz-Flaute

Intel und Microsoft kämpfen um Marktanteile bei Tablets und Smartphones
Von mit Material von dpa

Intel drängt - wie Microsoft - auf den Tablet- und Smartphone-Markt Intel drängt - wie Microsoft - auf den Tablet- und Smartphone-Markt
Foto: teltarif.de
Seit der Markteinführung im Oktober 2009 hat Microsoft nach eigenen Angaben mehr als 525 Millionen Lizenzen von Windows 7 verkauft. Im vergangenen September lag diese Marke bei rund 450 Millionen. Innerhalb des letzten Quartals wanderten also rund 75 Millionen Kopien des Betriebssystems über die Ladentheke - beispielsweise als vorinstalliertes System, als Volumenlizenz oder im Einzelverkauf. Trotzdem musste die Windows-Sparte im vergangenen Quartal ein Umsatz-Minus von sechs Prozent verkraften - ein Tribut an den schwächelnden PC-Markt und an den Erfolg der Tablet-Computer.

Insgesamt betrachtet stemmen sich die beiden IT-Schwergewichte Microsoft und Intel trotz allem erfolgreich gegen die schwindende PC-Nachfrage. Obwohl der Verkauf von Computern nach Angaben [Link entfernt] der Marktforschungsfirma Gartner im vergangenen Kalenderquartal um 1,4 Prozent zurückgegangen ist, vermeldeten sowohl Microsoft als auch Intel am Donnerstag - insgesamt betrachtet - kräftige Umsatzzuwächse.

Office und Xbox retten Microsoft-Umsätze

Intel drängt - wie Microsoft - auf den Tablet- und Smartphone-Markt Intel drängt - wie Microsoft - auf den Tablet- und Smartphone-Markt
Foto: teltarif.de
Bei Microsoft stieg der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf 20,9 Milliarden Dollar (16,1 Milliarden Euro). Dabei bewies der Software-Primus, dass er auch ohne seine Profitquelle Windows 7 erfolgreich sein kann. Die Nachfrage nach dem Betriebssystem sank. Doch dafür griffen die Firmenkunden vermehrt zu Office- und Server-Programmen. Auch die Spielekonsole Xbox 360 und vor allem die Steuerungseinheit Kinect waren gefragt.

Höhere Kosten etwa in der Entwicklung ließen den Gewinn allerdings bei 6,6 Milliarden Dollar stagnieren. Konzernchef Steve Ballmer sprach von "soliden Finanzergebnissen", vor allem da in diesem Jahr zahlreiche Neuerscheinungen anstünden. Das lässt die Kunden üblicherweise zurückhaltender werden bei den aktuellen Produkten. So steht im Herbst Windows 8 vor der Tür, von dem im Februar eine offentliche Beta-Version erscheinen soll.

Intel profitiert hauptsächlich von Server-CPUs

Intels Umsatz im Schlussquartal stieg um 21 Prozent auf 13,9 Milliarden Dollar. So entwickelte sich der Absatz von Server-Prozessoren prächtig. Diese Hochleistungsrechner werden in großer Zahl eingesetzt, um des stetig steigenden Datenaufkommens im Internet Herr zu werden. Der Gewinn verbesserte sich um sechs Prozent auf unterm Strich 3,4 Milliarden Dollar.

Ursprünglich hatte der Konzern noch mehr Umsatz angepeilt, doch die Überschwemmungen in Thailand kamen dazwischen. Dort werden vor allem Festplatten hergestellt, die nun fehlten. Deshalb stockte die PC-Produktion, und Intel blieb auf einigen seiner Chips sitzen. Auch im laufenden Quartal rechnet Intel mit Einschränkungen.

Microsoft und Intel drängen auf den Tablet- und Smartphone-Markt

Sowohl Microsoft als auch Intel versuchen derzeit fieberhaft, am boomenden Geschäft mit Tablet-Computern und Smartphones teilzuhaben, um ihre Abhängigkeit vom klassischen PC-Markt zu senken. Denn immer mehr Menschen greifen zu den kleinen mobilen Geräten und verzichten auf einen neuen klobigen Rechner. Bei Microsoft soll Windows 8 endgültig die Brücke zwischen PC und Tablet-Computer schlagen, Intel hat gerade erst auf der Computermesse CES in Las Vegas eine neue stromsparende Chip-Plattform für Smartphones und Tablets vorgestellt.

In rund 80 Prozent aller verkauften PCs steckt ein Intel-Prozessor, der Anteil der mit Windows ausgestatteten Computer liegt sogar noch höher. Jedoch hat Microsoft längst weitere große Standbeine aufgebaut. Dazu zählt vor allem der Firmenkunden-Bereich mit Software für Server und Büroprogrammen wie Office. Hier verdient Microsoft mittlerweile mehr Geld als mit Windows.

Mehr zum Thema Microsoft

Mehr zum Thema Intel