Streaming

Netflix: Teilen des Accounts wird legal - kostet aber extra

Netflix testet derzeit ein neues Abo-Modell, bei dem die Weiter­gabe des Accounts lega­lisiert wird - aller­dings gegen Aufpreis.
Von

Netflix testet neues Abo-Modell Netflix testet neues Abo-Modell
Screenshot: Netflix
Die Abon­nement-Gebühren für Strea­ming-Dienste schnellen immer weiter in die Höhe. DAZN hat seine Preise in Deutsch­land im Februar deut­lich ange­hoben. Netflix hat vor wenigen Tagen in ersten euro­päi­schen Ländern teurere Abos einge­führt. Kein Wunder also, dass es bei Nutzern sehr beliebt ist, die Abo-Konten zu teilen.

Inner­halb des eigenen Haus­halts ist das - je nach Tarif des jewei­ligen Strea­ming-Dienstes - sogar ganz offi­ziell vorge­sehen. Das Teilen der Anmel­dedaten mit anderen Fami­lien­mit­glie­dern oder Freunden wird jedoch in der Regel in den Allge­meinen Geschäfts­bedin­gungen unter­sagt. Dennoch ist das gängige Praxis.

Hier testet Netflix sein neues Abo-Modell

Netflix testet neues Abo-Modell Netflix testet neues Abo-Modell
Screenshot: Netflix
DAZN versucht, mit einer E-Mail Kunden ein schlechtes Gewissen einzu­reden. Jetzt nimmt auch Netflix laut über­ein­stim­menden Medi­enbe­richten einen neuen Anlauf, um das ille­gale Teilen von Accounts zu unter­binden. In Chile, Costa Rica und Peru testet das Unter­nehmen ein neues Abon­nement-Modell, bei dem das Teilen des Accounts ganz offi­ziell gestattet wird - aller­dings gegen zusätz­liche Gebühren.

Rund 3 US-Dollar pro Monat und zusätz­lichem Nutzer berechnet Netflix bei diesem Test­lauf. Anwender, die sich zu einem solchen Sammel-Account zusam­men­schließen, behalten alle Daten ihres bishe­rigen Zugangs - inklu­sive der Historie der bereits gese­henen Inhalte, der persön­lichen Empfeh­lungen und der in die Watch­list aufge­nom­menen Filme und Serien.

Netflix begründet die Maßnahme mit der bei Kunden beliebten Praxis, den Zugang zu teilen. Dadurch würden die Nutzer zwar Geld sparen. Auf der anderen Seite gingen dem Strea­ming-Dienst aber auch Einnahmen verloren, die das Unter­nehmen nach eigenen Angaben benö­tigt, um in neue Inhalte zu inves­tieren.

Initia­tive für mehr zahlende Abon­nenten ist nicht neu

In der Vergan­gen­heit hatte Netflix bereits mehr­fach versucht, mehr zahlende Kunden zu gewinnen. So hatte das Unter­nehmen über Display-Einblen­dungen zur Account-Bestä­tigung aufge­for­dert. Konnte der Zuschauer das nicht leisten - etwa mangels direktem Zugriff auf die E-Mail-Daten des eigent­lichen Kunden -, so erhielt der von Netflix unge­betene Zaun­gast ein Angebot zum Abschluss eines eigenen Test-Abon­nements.

Inwie­weit das in drei Ländern erprobte neue Abo-Modell auf weitere Staaten ausge­dehnt wird, ist noch nicht bekannt. Der Test­lauf könnte eine Reak­tion auf stagnie­rende Abon­nenten-Zahlen sein, die Netflix nach dem Boom während des ersten Corona-Jahres 2020 verzeichnet hatte. Preis­erhö­hungen könnten aber für das Strea­ming-Portal auch ein Eigentor sein.

Mehr zum Thema Netflix