Breitband

Netflix & Co. sollen Breitband-Ausbau mitfinanzieren

Die großen euro­päi­schen Tele­fon­gesell­schaften fordern Geld von Inhalte-Anbie­tern wie Netflix oder Amazon, um den weiteren Netz­ausbau zu finan­zieren.
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Inhalte-Anbieter sollen Netzausbau mitfinanzieren Inhalte-Anbieter sollen Netzausbau mitfinanzieren
Foto: Telekom, Logo: Netflix/Amazon, Montage: teltarif,de
Die Geschäfts­führer der führenden euro­päi­schen Tele­kom­muni­kati­ons­unter­nehmen haben am Montag in einem gemein­samen State­ment die poli­tischen Entschei­dungs­träger in der EU aufge­for­dert, die digi­talen Ambi­tionen der Staa­ten­gemein­schaft eng mit einem unter­stüt­zenden poli­tischen und regu­lato­rischen Ökosystem in Einklang zu bringen. "Unser Sektor inves­tiert massiv, um allen Euro­päern neue digi­tale Netze zur Verfü­gung zu stellen", so die CEOs von Telekom Austria, Vivacom, Proximus, Telenor, KPN, Altrice Portugal, Deut­sche Telekom, BT, Telia, Telefónica, Voda­fone, Orange und Swisscom.

Die Netz­betreiber inves­tieren nach eigenen Angaben jähr­lich 52,5 Milli­arden Euro in die Tele­kom­muni­kations-Infra­struktur. Das sei der höchste Stand seit sechs Jahren. Die Unter­nehmen würden neben 5G, Glas­faser und Kabel­netzen auch in Open-RAN und Edge-Cloud inves­tieren sowie Maßnahmen gegen den Klima­wandel treffen. Auch von poli­tischer Seite gebe es Bemü­hungen, um die Tele­kom­muni­kati­ons­kon­zerne bei der Digi­tali­sie­rung zu unter­stützen.

CEOs: "Brau­chen sofor­tige Maßnahmen"

Inhalte-Anbieter sollen Netzausbau mitfinanzieren Inhalte-Anbieter sollen Netzausbau mitfinanzieren
Foto: Telekom, Logo: Netflix/Amazon, Montage: teltarif,de
Die CEOs sind dennoch der Ansicht, dass weiterer Hand­lungs­bedarf besteht: "Wir brau­chen jetzt konkrete und sofor­tige Maßnahmen, um weitere tech­nolo­gische Inno­vationen voran­zutreiben." Die globale Rolle Europas dürfe sich nicht darauf beschränken, von anderen gebaute Tech­nolo­gien zu kaufen und zu regu­lieren. Statt­dessen wollen die euro­päi­schen Netz­betreiber selbst die Digi­tali­sie­rung voran­treiben und globale Stan­dards setzen.

Um die gesetzten Ziele zu errei­chen, wollen die Netz­betreiber unter anderem finan­zielle Mittel von den Konzernen, die für einen Groß­teil des Netz­werk­ver­kehrs verant­wort­lich sind. Wört­lich heißt es: "Ein großer und zuneh­mender Teil des Netz­werk­ver­kehrs wird von großen Tech­nolo­gie­platt­formen gene­riert und mone­tari­siert, erfor­dert jedoch konti­nuier­liche, inten­sive Netz­werk­inves­titionen und -planung durch den Tele­kom­muni­kati­ons­sektor."

Weiter heißt es, die Pläne für die weitere Digi­tali­sie­rung könnten nur dann nach­haltig sein, wenn große Tech-Platt­formen einen "fairen Beitrag zu den Netz­werk­kosten leisten". Sprich: Strea­ming­dienste wie Netflix oder auch YouTube, soziale Netz­werke wie Face­book oder TikTok und Online-Platt­formen wie Amazon sollen nach Meinung der Tele­kom­muni­kai­ons­kon­zerne an den Kosten für den Ausbau der Infra­struktur betei­ligt werden.

Netz­betreiber wollen konkur­renz­fähig sein

Die CEOs der Tele­kom­muni­kati­ons­kon­zerne erklärten weiter, euro­päi­sche Firmen müssten sicher­stellen, auch global erfolg­reich mit Wett­bewer­bern konkur­rieren zu können. Europa brauche starke Ökosys­teme und eine gute Tele­kom­muni­kations-Infra­struktur. Die Tele­fon­gesell­schaften seien bereit, die Digi­tali­sie­rung im Sinne aller Bürger und Firmen weiter voran­zutreiben.

In einer weiteren Meldung lesen Sie, welches Poten­zial die Luft­ver­kabe­lung beim Glas­faser­ausbau hat.

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