Keine Leitung: Telekom-Mast kann nicht versorgen
Mitunter werden Handy-Sender an Strom-Masten montiert.
Bild: Picture Alliance / dpa
Irgendwo in Deutschland steht ein Stromversorgungsmast der regionalen Energieversorgungswerke. An diesem Mast hingen einst Mobilfunk-Antennen von E-Plus. E-Plus wurde bekanntlich von o2 übernommen. Die Telekom hatte seinerzeit einen Special-Deal abgeschlossen, dass sie alle von E-Plus nicht mehr benötigten Standorte übernehmen könne, wenn sie bei dieser Gelegenheit die "lost places" auch gleich aufräumen würde.
Der Deal war brillant, so kam die Telekom elegant zu allerlei strategisch interessanten guten neuen Standorten im Land.
Die Technik am Mast wurde auf den neusten Stand gebracht. Alles wäre in bester Ordnung, Strom ist logischerweise da, fehlte da nicht noch eine Signalzuführung. Bei der Telekom gilt die Priorität für bodenverlegte Kabel, am besten als Glasfaser.
Grundstückseigentümer hält Telekom hin
Mitunter werden Handy-Sender an Strom-Masten montiert.
Bild: Picture Alliance / dpa
Doch konnte der Trassenverlauf für die geplante Anbindung leider nicht wie geplant durchgeführt werden, teilte uns die Telekom auf Nachfrage mit. Ein Privateigentümer habe "leider erst nach einer sehr langen Verhandlungsphase" final keine Zustimmung erteilt. Nun müsse der Trassenverlauf umgeplant werden. Dazu sei es erforderlich, weitere Privateigentümer der zu kreuzenden Grundstücke zu ermitteln und jeweils einen Zustimmungsvertrag zu zeichnen.
Auf Grund der Erfahrungen mit dem ersten Eigentümer könne die Telekom keinen verlässlichen Fertigstellungstermin benennen. Sonderrechte aus dem TKG-Gesetz kommen in diesem Fall nicht zur Anwendung, da kein öffentlicher gewidmeter Verkehrsweg zu dem Standort führt. Also ist ein Termin zur Inbetriebnahme derzeit leider nicht voraussehbar. Klarerweise ist das für alle Beteiligten bitter.
Eigennutz vor Gemeinnutz?
Offenbar fehlt im TKG ein Passus, dass ein Privatgrundbesitzer dazu verpflichtet werden können, eine solche Leitung "dulden" zu müssen, wenn es keine wirklich extrem gravierenden Gründe dagegen gibt.
Möglicherweise wollte der Privatbesitzer schlicht mehr Geld, möglicherweise ist er auch kein Freund von Mobilfunk oder es graust ihm vor Baukolonnen, die zeitweise sein Grundstück umpflügen? Und so geht vermutlich Eigennutz vor Gemeinnutz. Hoffen wir nur, dass besagter Eigentümer niemals im Funkloch landet und deswegen keine Hilfe holen kann.
Und wegen solcher Kleinigkeiten wartet ganz Deutschland auf den flächendeckenden Ausbau.
Im Flugzeug gibt es WLAN. Meistens. Aber nicht immer und teilweise auch sehr teuer.