Finne

Nokia Lumia 800 im Test: Weitere Details zum Windows Phone

Kamera, Telefonie, Akkulaufzeit und weiteres in der Praxis
Von Ralf Trautmann /

Nokia verbaut im Lumia 800 eine 8-Megapixel-Kamera (auch wenn die Finnen im Datenblatt weiterhin eine 12-Megapixel-Variante ausweisen) mit Carl-Zeiss-Optik - der Name ist werbewirksam, sagt alleine aber noch nicht viel über die Fotoqualität aus. In der Praxis zeigt sich: Die Kamera ist auch für bessere Schnappschüsse sehr gut geeignet, kann aber für den echten Foto-Fan eine klassische Kamera nicht ersetzen. Trotzdem: Im Handy-Vergleich können die Bilder als gelungen durchgehen, bei Wahl der automatischen Einstellungen zeigen sich aber ein leichtes Bildrauschen und eine Anfälligkeit für weiße Schleier. Über diverse Optionen wie beispielsweise die "Szenen" lassen sich die Bilder unter bestimmten Umständen noch optimieren.

Nokia Lumia 800

Mit Weißstich: Aufnahme mit der Kamera des Lumia 800 Mit Weißstich: Aufnahme mit der Kamera des Lumia 800
Bild: teltarif.de
In puncto Video unterstützt Nokia 720p - hier hat mancher High-End-Konkurrent mehr zu bieten, die Kamera bietet aber überzeugende Filme, vor allem, wenn der Nutzer eine ruhige Hand hat. Bei Bewegungen indes wird das Video schnell ruckelig - ausgeprägter als bei manchem Konkurrenz-Gerät.

Enttäuschend für ein Windows Phone der zweiten Generation: Das Nokia Lumia 800 hat keine zusätzliche Front-Kamera für Video-Chats an Bord, wie sie auch bei Mitbewerbern aus dem iOS- und Android-Lager inzwischen zum Standard gehört. Mit Tango gibt es mittlerweile die erste Videotelefonie-App. Eine Anwendung von Skype ist bereits angekündigt. Weitere Applikationen werden folgen.

Musikplayer

Die Klangqualität über das mitgelieferte Headset ist überzeugend, dies gilt auch für den integrierten Lautsprecher. In puncto Funktionalität ist der Musik-Player von Windows Phone spartanisch, reicht aber für die einfach Musikwiedergabe. Der Player in der Nokia Music App wartet übrigens mit einem minimal anderen Design auf - in puncto Funktionsumfang hat er aber nach aktuellem Stand nicht mehr zu bieten. Zudem fehlt das Musik-Streaming als wohl interessantestes Feature bei Nokia Music. In der aktuell in Deutschland verfügbaren Version bietet Nokia Music somit insgesamt kaum Mehrwert.

Das System

Die Rückseite des Lumia 800 Die Rückseite des Lumia 800
Bild: teltarif.de
Da Windows Phone bereits auf zahlreichen anderen Geräten zum Einsatz kommt und sich auf dem Nokia Lumia 800 - wie bereits erwähnt - keine Individualisierung des Systems durch die Finnen findet, bleibt hier alles wie gehabt. Einzig die vorinstallierten Nokia-Apps (Musik, Karten, Navigation) unterscheiden die Benutzeroberfläche des Lumia 800 von der anderer Windows Phones, die bereits ebenfalls mit der aktuellen Betriebssystem-Version 7.5 (Mango) ausgestattet sind.

Microsoft hat mit Windows Phone ein ähnlich geschlossenes System wie Apple mit iOS geschaffen: Die eigenen Bilder, Musikstücke und Videos vom PC kommen ausschließlich per Zune auf das Gerät, einen Zugriff auf das Dateisystem oder die Möglichkeit einer Einbindung als Laufwerk gibt es zumindest auf offiziellem Weg nicht. Am Mac übernimmt der Windows Phone Connector die Aufgaben von Zune. Hier werden die Multimedia-Inhalte mit der Apple-Software iTunes synchronisiert.

Seit Mango unterstützt Windows Phone auch Multitasking, eine weitere Stärke seit Vorstellung des Systems ist die Integration von Office. Bei Microsoft spielt - ganz zukunftsträchtig - auch die Cloud eine große Rolle. Passend gibt es zum Windows-Live-Account, der zur vollwertigen Nutzung von Windows Phone erforderlich ist, 25 GB Online-Speicher.

Der Appstore heißt bei Microsoft Marketplace und hat vor kurzem die Marke von 35 000 Apps geknackt. Natürlich haben Android und iOS hier bedeutend imposantere Zahlen vorzulegen, doch ab einem gewissen Grad ist die Quantität vergleichsweise nebensächlich.

Auf der folgenden Seite erfahren Sie, wann Nokia das Tethering-Feature für das Lumia 800 nachreicht.

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