Ausprobiert: Nokia Lumia 920 im kurzen Hands-On
Die Kamera des Nokia Lumia 920 macht beeindruckende Bilder.
Bild: teltarif.de
Mit dem Lumia 920 hat der angeschlagene
Handy-Riese Nokia in New York seinen neuen Hoffnungsträger
präsentiert. Dieser Schuss muss sitzen, denn Nokia steckt
seit geraumer Zeit tief in der Krise und hat mit starken Verlusten zu kämpfen -
monetär und in Sachen Marktanteil. Bei den technischen Daten zeigt sich das neue
Windows-Phone-Flaggschiff recht gut gerüstet, und auch beim ersten Ausprobieren
ist der Eindruck positiv.
Die Kamera des Nokia Lumia 920 macht beeindruckende Bilder.
Bild: teltarif.de
Das Lumia 920 kommt im bewährten Unibody-Gehäuse aus Polycarbonat daher,
das bereits die ersten Lumia-Smartphones mitbrachten. Das Display ist an den Enden
leicht gewölbt. Die Verarbeitung ist Nokia-typisch sehr gut, im Vergleich zum
Lumia 900 wurde vor allem die Oberseite schöner gestaltet. Der USB-Port ist
nach unten gewandert. Das Nokia Lumia 920 liegt gut in der Hand, auch wenn
nicht jeder die spiegelnden und schnell verschmierenden Klavierlack-Oberflächen
mögen wird. Mit dem 1,5 GHz schnellen Dual-Core-Prozessor
ist die Bedienung von Windows Phone noch einmal flüssiger geworden. Obwohl hier
nicht wie bei den leistungsstarken Android-Boliden ein Quad-Core-Chip zum Einsatz
kommt, dürfte das neue Nokia-Flaggschiff genügend Leistung für wohl alle Schandtaten
mitbringen.
Display und Kamera sind gut gelungen
Das Display des Nokia Lumia 920 ist bestechend scharf.
Bild: teltarif.de
Bei der 8-Megapixel-Kamera des Lumia 920 setzt
Nokia auf die Vorzüge der PureView-Technologie. Vor allem der optische
Bildstabilisator kann dabei überzeugen, bei Videoaufnahmen liefert das Nokia-Smartphone
tatsächlich deutlich weniger ruckelige Ergebnisse als andere Smartphones.
Die Ingenieure haben hier offenbar gute Arbeit dabei geleistet, die komplette Optik
physisch zu stabilisieren. Dinge wie die verschiedenen Linsen-Effekte oder
Cinematograph-Aufnahmen sind eher als Spielerei zu verbuchen. Nokia zeigte zudem
einige beeindruckende Foto-Ergebnisse bei schlechtem Licht und ohne Blitz, die auch
dem Bildstabilisator zu verdanken sein sollen. Dies muss allerdings in einem eigenen
Test noch bestätigt werden, dazu gab es beim Launch in New York keine Gelegenheit.
Das Display des Nokia Lumia 920 hat eine
Auflösung von 1 280 mal 768 Pixel, dank IPS-Technologie bietet es sehr gute
Blickwinkelstabilität. Nokia nennt den Bildschirm PureMotion HD+ und bewirbt unter
anderem die sehr gute Ablesbarkeit in heller Umgebung durch automatische Anpassung
Die Windows-Phone-8-Oberfläche des Lumia 920 lässt sich auch mit Handschuhen bedienen.
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der Helligkeit, sehr tiefes Schwarz sowie farbtreue Darstellung. In der Praxis kommt
das auch durchaus hin, das Bild auf dem neuen Nokia-Smartphone ist gestochen scharf
und sehr hell. Beim Scrollen bleibt die Darstellung ebenfalls sehr kontrastreich und
verschwimmt kaum. Hier hat Nokia seine Hausaufgaben gemacht.
Software-seitig haben die Finnen bei Windows Phone 8 vor allem bei den Navigations-Anwendungen nachgelegt. So gibt es nun auch in der normalen Maps-Anwendung die Möglichkeit, Karten für zahlreiche Länder einmalig herunterzuladen, um dann stets offline navigieren zu können. Das war vorher der Auto-Fahrer-App Nokia Drive vorbehalten. Die Geo-Dienste sind in der Augmented-Reality-Anwendung Nokia City Lens integriert, die dazu dient, über die Kamera interessante Orte in der Nähe zu finden.
Die Mischung zwischen Hard- und Software scheint beim Nokia Lumia 920 also durchaus gelungen, freilich müssen dies noch ausführliche Tests der finalen Version, die im vierten Quartal 2012 auf den Markt kommen wird, bestätigen.