4G

Nach der Netzzusammenschaltung: LTE von Telefónica im Test

Im Juni haben wir über massive Probleme im LTE-Netz von Telefónica berichtet. Wir haben uns die Situation erneut angesehen. Dabei waren wir mit zwei SIM-Karten und zwei Smartphones in drei Ballungszentren unterwegs.
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Während das Netz in Hanau und Offenbach während unserer Tests weitgehend gut nutzbar war, stellten wir in Frankfurt am Main Überlastungserscheinungen fest. Im Norden der Main-Metropole waren Downloads mit beiden SIM-Karten nur mit Geschwindigkeiten zwischen 3,64 und 8,17 MBit/s möglich, während wir Uploads mit 13,06 bis 13,4 MBit/s durchführen konnten. Einen guten Eindruck hinterließen die Ansprechzeiten mit etwa 14 ms.

Im Osten der Stadt lagen wir bei 8,26 bis 13,71 MBit/s im Downstream sowie 2,09 bis 4,83 MBit/s im Upstream. Größere Unterschiede bei den Ergebnissen mit den beiden SIM-Karten gab es nur bei den gemessenen Pingzeiten. Diese lagen mit der o2-Karte bei 19 bis 30 ms, mit der SIM aus dem E-Plus-Netz nur bei 53 bis 58 ms. Gute Performance in Hanau Gute Performance in Hanau
Foto: teltarif.de

Gute Erfahrungen in Leipzig

In Leipzig gab es Unterschiede zwischen den Messergebnissen mit o2- bzw. E-Plus-Karte beim Upstream und bei den Pingzeiten, während die Downloadraten mit 12,95 bis 20,74 MBit/s mit beiden Karten recht ähnlich waren. Uploads waren mit der o2-Karte mit 10,79 bis 11,79 MBit/s möglich, mit E-Plus-Karte kamen wir nur auf 3,29 bis 7,08 MBit/s. Die Ansprechzeiten mit der o2-SIM lagen zwischen 29 und 39 ms, mit der E-Plus-SIM nur bei 62 bis 73 ms.

Berliner Hauptbahnhof: Surfen kaum möglich

In Berlin führten uns die Tests an den Hauptbahnhof, auf die Friedrichstraße, an den Walther-Schreiber-Platz und nach Lichterfelde. Wie schon bei unseren im Juni durchgeführten Messungen war der Internet-Zugang im Umfeld des Berliner Hauptbahnhofs kaum sinnvoll nutzbar. Unabhängig von der verwendeten SIM-Karten lagen die Downstream-Werte nur bei 210 bis 240 kBit/s, während wir im Upstream mit der o2-SIM auf 4,59 bis 7,08 MBit/s kamen, es mit der E-Plus-Karte aber nur 1,7 bis 1,87 MBit/s waren. Die Pingzeiten lagen mit beiden SIMs bei etwa 30 bis 40 ms.

Auch am Walther-Schreiber-Platz war das Netz eindeutig überlastet. Mit 710 kBit/s bis 2,66 MBit/s waren die Downloadraten aber nicht ganz so schlecht wie am Hauptbahnhof. Im Upstream haben wir 2,87 bis 5,96 MBit/s erreicht, wobei hier die Ergebnisse mit der o2-Karte etwas besser als mit der E-Plus-SIM waren. Auch die Pingzeiten waren mit dem o2-Anschluss (32 bis 38 ms) etwas besser als mit dem E-Plus-Vertrag (32 bis 50 ms).

Schwache Performance auch auf der Friedrichstraße

Auf der Friedrichstraße waren die Download-Ergebnisse etwas besser, wenn auch nicht auf von LTE gewohnten Niveau. Die gemessenen 1,95 bis 3,51 MBit/s erinnerten ebenso wie die Upstream-Werte zwischen 3,29 und 5,34 MBit/s eher an UMTS als an LTE. Die Ansprechzeiten lagen hier zwischen 20 und 27 ms mit o2-Karte sowie bei deutlich schlechteren 39 bis 66 ms mit der E-Plus-SIM.

In Lichterfelde, wo wir die Messungen in einem Wohngebiet abseits großer Bahnhöfe oder Einkaufsmeilen durchgeführt haben, hinterließ der Internet-Zugang im LTE-Netz von Telefónica einen deutlich besseren Eindruck. Die Messergebnisse lagen zwischen 22,05 und 39,84  MBit/s im Downstream, 14,91 und 17,64 MBit/s im Upstream sowie Pingzeiten zwischen 15 und 16 ms mit dem o2-Anschluss bzw. 32 und 50 ms mit der E-Plus-Karte.

Auf der dritten und letzten Seite lesen Sie, wie Sie möglicherweise trotz Netz-Überlastung noch recht passabel im Internet surfen können und was Telefónica als Netzbetreiber dringend unternehmen sollte.

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