Rekord

OpenStreetMap: Open-Source-Karte hat über eine Million Mitarbeiter

Kartenmaterial auch für Radfahrer, ÖPNV und Co.
Von Steffen Herget mit Material von dpa

Berlin auf OpenStreetMap Berlin auf OpenStreetMap
Screenshot: teltarif.de
Das freie Online-Atlas-Projekt OpenStreetMap (OSM) hat die Mitgliederzahl von einer Million überschritten. Innerhalb von 14 Monaten habe sich die Zahl verdoppelt, teilte die Berliner Softwarefirma Skobbler heute mit. Bei OSM steuern ähnlich wie bei dem Online-Lexikon Wikipedia nicht etwa Profis mit speziellen Messgeräten, sondern Freiwillige mit Hilfe handelsüblicher GPS-Geräte Geodaten bei, die sie selbst erfasst haben. Das Projekt steht in Konkurrenz zu kommerziellen Kartenanbietern wie Nokias Tochterunternehmen Navteq, TomToms TeleAtlas und Google Maps.

OpenStreetMap hat allerdings aktuell sein Potenzial noch nicht ausgeschöpft, und das liegt vor allem an den Möglichkeiten, Daten zu liefern. Die Bearbeitung sei derzeit noch zu kompliziert, so dass es sich bei den Hobby-Kartographen vor allem um "computeraffine Spezialisten und Geo-Enthusiasten" handle. Dabei wäre es eigentlich einfach, viele Daten zu integrieren, schließlich tragen haufenweise Nutzer mittlerweile ein GPS-fähiges Smartphone in der Hosentasche herum. Es fehlen allerdings noch die Anwendungen für die automatische Datenerfassung unterwegs. Neue intuitive Apps, mit denen Nutzer Orte in der OSM-Karte editieren können, sollen dies ändern. "Damit fallen erstmals die technischen Hemmnisse", erklärte Entwickler Marcus Thielking von Skobbler.

Spezielle Karten für ÖPNV, Wanderer und mehr

Berlin auf OpenStreetMap Berlin auf OpenStreetMap
Screenshot: teltarif.de
Bereits jetzt sei jedoch das reine Kartenmaterial von OpenStreetMap mehr als konkurrenzfähig im Vergleich mit dem der professionellen Anbieter. OSM biete in Deutschland die detaillierteste digitale Karte, so Thielking weiter. Das Berliner Unternehmen entwickelt unter anderem Karten-Apps für Smartphones auf der Basis von OSM. OpenStreetMap lässt sich auch im Browser nutzen, es gibt zudem spezielle Karten etwa für Radfahrer, Wanderer und Reiter, eine Seekarte sowie eine ÖPNV-Karte für den öffentlichen Nahverkehr.

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