Test

Opis 60s mobile: Tischtelefon mit Handy-Funktion im Test

Fehlende Funktionen können per Multi-SIM realisiert werden
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Auch im modernen Hightech-Zeitalter gibt es immer wieder "Back to the Basics" Bewegungen. Fährt heute im Bahnhof ein Dampfzug ein, stehen selbst hartgesottene Computer-Technik-Freaks vor Ehrfurcht rund um die rauchende Dampflok und versuchen die Technik nachzuvollziehen. Umgesetzt auf das Telefon bedeutet das: Es müssen nicht unbedingt immer Quad-Core-Prozessoren und hochauflösende Farb-Displays sein, oft ist einfache und verstehbare Technik gefragt.

Ein Telefon stand früher auf dem Tisch oder einem Schrank im Flur und bestand aus dem Tischapparat mit echter mechanischer Weckerklingel, einer Wählscheibe zum Eingeben also zum "Wählen" der Rufnummern, einem massiven Hörer mit Spiralschnur und einer Leitung zum Telefonnetz, das auch gleich die notwendige Spannungsversorgung mitlieferte.

Das 2010 gegründete Dresdner Unternehmen Opis Tech hatte den richtigen Riecher. Telefone im Retro-Design des vergangenen Jahrhunderts, aber im Inneren drin darf es durch aus Hightech sein. Opis 60s mobile Opis 60s mobile
Bild: teltarif.de

Herausgekommen ist mit Opis mobile 60s ein Tischtelefon ohne Schnur in dessen Innerem unauffällig aktuelle Quadband-GSM-Technik werkelt. Das Tischtelefon hat kein Telefonkabel, nur eine Buchse für ein Steckerladegerät, um den eingebauten Akku aufzuladen, der nach Werksangaben 5 Tage im Standby und 5 Stunden im Dauergespräch ermöglichen soll. Im Zeitalter von akkufressenden Smartphones, die kaum einen Tag wirklich überleben, sind das schon wieder Traumwerte.

Bedienung: Back to the Basics - mit etwas Komfort

Beim Tischtelefon muss man in Sachen Bedienerkomfort einige Gänge zurückschalten. Das Opis 60s mobile ist ein Tischtelefon, also ein Telefon zum Sprechen und sonst nichts. Es gibt kein Display, das einem verrät, wer gerade anruft oder wer angerufen hat, das Telefon kann auch keine SMS-Nachrichten empfangen, weil es dafür kein Display gibt. Damals zu Zeiten der legendären W35 oder W48 Tischtelefone der Deutschen Reichspost oder Deutschen Bundespost (West) / Deutsche Post (Ost) gab es das alles schließlich auch noch nicht.

Kontakt zum Netz bieten der Gabelumschalter und die Wählscheibe. Erst Hörer abheben, dann auf das Freizeichen warten, dann die Scheibe drehen. Um eine 0 zu wählen, braucht man länger als für eine 1. Hat man sich das verinnerlicht, kann man das Opis 60s mobile in Betrieb nehmen. Echte Wählscheibe mit Nummernschalter Echte Wählscheibe mit Nummernschalter
Bild: teltarif.de

Beim allerersten Mal muss das Gerät einmalig auf den Kopf gestellt werden. Darauf in den sofort sichtbaren Schacht eine übliche freigeschaltete Mini-SIM-Karte eingeschoben und am darüber liegenden Schalter ("0-1") das Telefon eingeschaltet werden. Nun brennen bis zu drei Leuchtdioden, die daran erinnern, ggfs. den Akku fertig zu laden, dass das GSM-Modul die Eingabe der SIM-Karten-PIN erwartet und dass erst dann ein passendes Mobilfunknetz ausgesucht werden kann.

Die PIN der SIM-Karte gibt man über die Wählscheibe ein - dann Hörer abheben und einfach die Ziffern der PIN nacheinander wählen. Stimmt die PIN, klingelt das Telefon einmal, während der Nutzer noch den Hörer in der Hand hält. Lassen Sie sich vom schnellen Besetztzeichen im Hörer nicht verwirren. Stimmt die PIN nicht, klingelt das Telefon zweimal kurz. Sollte man sich dreimal "vertan" haben und die Eingabe der PUK erforderlich sein, sind 8+4 Ziffern (PUK und neue PIN) nebst Steuerzeichen nach Anleitung zu wählen - zur Bestätigung klingelt das Telefon einmal kurz.

Nach Eingabe der PIN auflegen, ein paar Sekunden warten, das "Tischhandy" bucht ins Netz ein, vorausgesetzt, man hat eine Netzversorgung des gewählten Anbieters am gewünschten Einsatzort. Die "Netz"- und die SIM-Karten-LED auf der Unterseite erlischt, ist auch der Akku geladen, sind alle drei LEDs dunkel. Auf der nächsten Seite erfahren Sie, welche Feature das Tischtelefon zu bieten hat.

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