Breitbandausbau: Mehr Bandbreite für Arbeit und Schule
„Bayerns digitale Infrastruktur ist für flächendeckendes Homeoffice und Homeschooling gut aufgestellt“, sagt Finanz- und Heimatminister Albert Füracker. Über 97 Prozent der Haushalte im Freistaat hätten bereits schnelles Internet, nach Abschluss der laufenden Projekte seien es sogar 99 Prozent. Mit schnellem Internet meint er Download-Geschwindigkeiten von mindestens 30 MBit/s. „Bandbreiten von 30 MBit/s und mehr ermöglichen stabile Videokonferenzen – auch mehrere zeitgleich“, erklärt Füracker. Mit einer Versorgungsquote von 90 Prozent sei Bayern im ländlichen Raum deutschlandweit Spitzenreiter.
Im Märkischen Kreis ist man mit den bisherigen Ergebnissen des Breitbandausbaus zufrieden. So sind etwa in 42 Gewerbegebieten die Tiefbauarbeiten nahezu abgeschlossen.
Märkischer Kreis
Vier von fünf der von Füracker genannten Projekte hat die Deutsche Telekom gebaut. Im vergangenen Jahr entstanden so in Bayern 90.000 FTTH-Anschlüsse. In diesem Jahr sollen 180.000 hinzukommen. Damit es noch mehr werden, hat sich der Netzbetreiber M-net mit der Deutschen Glasfaser zusammengetan. Beide wollen in den nächsten ein bis zwei Jahren in Bayerisch-Schwaben und im Münchner Umland 60.000 neue Glasfaseranschlüsse (FTTH) bauen – vorausgesetzt die Nachfragebündelungen, die im Frühjahr 2021 starten, verlaufen erfolgreich.
Zum Einsatz kommt die AON-Architektur(Active Optical Network), bei der die Glasfaserleitung vom Endkundenanschluss bis in den Betriebsraum führt. So kann M-net seine Quantennetz-Technologie durchgängig bis zum Endkunden nutzen. Perspektivisch wäre mit AON auch eine Erweiterung bis hin zu Terabit-Geschwindigkeiten für den einzelnen Haushalt möglich, ohne dass dafür noch einmal die Straßen aufgerissen werden müssten.
Glasfaser Nordwest im Plan
Im Märkischen Kreis ist man mit den bisherigen Ergebnissen des Breitbandausbaus zufrieden. So sind etwa in 42 Gewerbegebieten die Tiefbauarbeiten nahezu abgeschlossen.
Märkischer Kreis
Auch außerhalb Bayerns nimmt die Glasfaserzukunft Gestalt an. Ein Jahr nach ihrer Gründung meldet Glasfaser Nordwest zum Jahreswechsel 60.000 Anschlüsse in der Vermarktung. „Innerhalb einiger Monate rollten planmäßig in 14 Städten und Gemeinden die Bagger und bereits Ende September gingen die ersten Anschlüsse in Betrieb“, berichtet CEO Christoph Meurer.
Bis Mitte des Jahres wird Glasfaser Nordwest in weiteren Gebieten mit dem Glasfaserausbau starten. Hier sollen bis zu 100.000 Haushalte und Unternehmensstandorte einen FTTH-Anschluss erhalten. Für die zweite Jahreshälfte kündigt Meurer weitere Ausbauprojekte an. Im Nordwesten Deutschlands will das Unternehmen bis 2030 1,5 Millionen Glasfaseranschlüsse bauen.
Im Rheinland ist die Kölner Stadtwerketochter NetCologne unterwegs. Zusammen mit den Stadtwerken Kerpen macht sich NetCologne ans Werk, um die sogenannten „weißen Flecken“, also Standorte mit weniger als 30 MBit/s, im Stadtgebiet auszumerzen. Dafür werden 190 Kilometer Glasfaser verlegt. Der Bund und das Land NRW schießen 10,5 Millionen Euro für das Ausbauvorhaben zu. Darüber hinaus rüstet NetCologne das Kabelnetz der GEWAG Wohnungsaktiengesellschaft Remscheid auf, um den angeschlossenen Haushalte Download-Geschwindigkeiten bis 500 MBit/s zu liefern. Ab dem Herbst 2021 sollen davon 5000 Wohneinheiten der GEWAG profitieren.
Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers kooperiert mit DNS:NET, wodurch 7000 Haushalte Datenraten von bis zu 2,5 GBit/s erhalten
Gemeinde Stahnsdorf
Westlich von Remscheid liegt der Märkische Kreis, in den auch etliche Millionen Euro an Fördergelder fließen. In 42 Gewerbegebieten erhalten rund 940 Unternehmen einen gigabitfähigen Internetanschluss. „Tiefbautechnisch sind die ausführenden Baufirmen zu 99 Prozent fertig“, sagt Sergej Rudsinski, Gigabitbeauftragter des Märkischen Kreises. Auch die Rückmeldequoten von Privathaushalten sind positiv. Insgesamt zeigt sich, dass das mit 60,45 Millionen Euro geförderte Projekt von den Bürgerinnen und Bürgern angenommen wird“, erklärt Landrat Marco Voge. Für die „weißen Flecken“ im Märkischen Kreis stehen vom Bund und dem Land NRW insgesamt noch einmal 57 Millionen Euro zur Verfügung.
Gigabit für Stahnsdorf und Nuthetal
Vor den Toren Berlins ist DNS:Net tätig. In Stahnsdorf unterzeichnete Bürgermeister Bernd Albers eine Kooperationsvereinbarung mit dem Netzbetreiber, die 7000 Haushalten Datenraten von bis zu 2,5 GBit/s bringen soll. "Durch die Zusammenarbeit vor Ort, Baubetreuung und Anbindung an unsere eigene Glasfasernetzstruktur mit dem Brandenburger Gigabitring und Hochsicherheitsrechenzentren stellen wir nicht nur kurze Bauzeiten und die Anbindung innerhalb eines Jahres sicher, sondern schaffen mit der Gigabitgeschwindigkeit für die Region Potsdam-Mittelmark einen beträchtlichen Vorsprung gegenüber anderen Gemeinden und Städten“, sagt Stefan Holighaus aus der Geschäftsleitung von DNS:NET.
Einer von drei PoPs wird herabgelassen, um Haushalte in Nuthetal mit Gigabit-Geschwindigkeiten zu versorgen
Deutsche Glasfaser
Rund 15 Autominuten in südlicher Richtung ist die Deutsche Glasfaser aktiv. In den Nuthetaler Ortsteilen Bergholz-Rehbrücke, Nudow und Saarmund stellte der Netzbetreiber jeweils einen sogenannten Point of Presence (PoP) auf. Hier laufen alle Glasfaseranschlüsse von den einzelnen Haushalten zusammen. Über die drei PoPs werden zusätzlich die Ortsteile Tremsdorf und Philipstal mit Glasfaser versorgt. Auch hier dauert es nicht mehr lange, bis die Einwohner Nuthetals mit Gigabit im Internet surfen können und somit genügend Bandbreite für Homeoffice und Homeschooling zur Verfügung steht.