Paketversand boomt: 9 Millionen Sendungen werden am Tag ausgeliefert
Kunden können bei der Post nun neben einem Briefkasten auch einen Paketkasten bestellen
Bild: dpa
Das Krisenjahr 2009 haben die deutschen Paket- und
Kurierdienste längst hinter sich gelassen. Im vergangenen Jahr stieg
die Zahl der Sendungen um 3,8 Prozent, der Umsatz um 3,4 Prozent.
"Das zeigt den hohen Wettbewerb, die Preise sind gedeckelt", sagt der
Finanzvorstand des BIEK, Philip Nölling, bei Vorstellung der
Jahresbilanz 2013
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in Berlin. Was er meint: Es
konkurrieren so viele Versender um Privat- und Geschäftskunden, dass
trotz stark steigender Stückzahlen Preiserhöhungen kaum durchsetzbar
sind.
Kurierfahrten mache nicht mehr das Hauptgeschäft aus
Kunden können bei der Post nun neben einem Briefkasten auch einen Paketkasten bestellen
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Bei den Kurierfahrten von einem Absender direkt zum Empfänger oder
den Expresssendungen machen die Unternehmen keine großen
Wachstumssprünge mehr. Wohl aber bei den klassischen Paketen. Deren
Zahl erhöhte sich verglichen mit dem Vorjahr um 5 Prozent, die der
Express- und Kuriersendungen lediglich um 1,9 Prozent.
So machte denn auch der Umsatz der Paketsparte 2013 bereits mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Erlöse des gesamten Kurier-, Express- und Paketmarktes aus: 8,4 Milliarden von 16,1 Milliarden Euro. Allein die Deutsche Post DHL transportierte im vergangenen Jahr mehr als eine Milliarde Pakete.
Insgesamt zählte BIEK 2,66 Milliarden Pakete, Express- und Kuriersendungen, 3,8 Prozent mehr als 2012. "Das bedeutet, dass an jedem Arbeitstag neun Millionen Sendungen ausgeliefert werden", berichtet Verbandspräsident Gunnar Uldall.
Das Ende dieses Trends sei noch nicht absehbar, vielmehr werde er sich noch beschleunigen. In diesem Jahr erwartet der Verband 3,5 Prozent mehr Sendungen als im Vorjahr. In den folgenden vier Jahren bis 2018 geht die BIEK-Prognose sogar von einem Plus von 4,3 Prozent jährlich aus.
Kürzere Lieferzeiten sind geplant
Die Kehrseite der Medaille zeigt sich in den Innenstädten. Erst vor wenigen Tagen schlug der Handelsverband HDE Alarm. Drei Viertel der stationären Einzelhändler berichteten in einer Umfrage von sinkenden Besucherzahlen an ihren Standorten. Betroffen seien vor allem Händler in den Innenstädten. Die müssten attraktiver werden.
Ein großer Vorteil der Ladengeschäfte sind außer der Beratung die bekannten Öffnungszeiten. Wann ein Paket geliefert wird, ist hingegen oft nicht genau vorhersehbar. Doch auch dabei wollen die Versender kundenfreundlicher werden. Ein Schritt waren der Aufbau größerer Netze mit Abgabe- und Abholstationen. Die Post etablierte zudem Paketstationen im Freien. Nun bietet der Konzern auch Paketkästen für den Vorgarten an, damit die Kunden das Paket bei Abwesenheit nicht in irgendeiner Filiale abholen müssen.
Mit ihrer Plattform Allyouneed.com [Link entfernt] und ihrem eigenen Kurierdienst versucht die Post sogar, den Verkauf von Lebensmitteln über das Internet salonfähig zu machen. Der Versand von frischen Produkten hat sich bislang in Deutschland nicht flächendeckend durchgesetzt. So nahm etwa der Versandhändler Otto Ende 2010 wieder Abstand von dieser Idee.
Allyouneed will abends liefern, was am Vorabend bestellt wurde. Das Projekt startet in Großstädten. Dabei wird sich zeigen, ob die Grenzen des Online-Handels hier erreicht sind oder Obst und Gemüse bald so selbstverständlich ins Haus geliefert werden wie Bücher oder Schuhe.
Nutzer von Online-Shops sollten allerdings darauf achten, ob sie diesen via Desktop-PC oder mobilen Endgerät besuchen. Wie die Verbraucherzentrale herausfand, zeigen sich hier preislich oft starke Unterschiede.