Rundfunk

Bericht: Privatradios wollen Zugang zu 5G Broadcast

Privat­radio-Verbände aus Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz fordern den Zugang zu 5G Broad­cast. Sie speku­lieren auf Sender­netze auf DVB-T2-Frequenzen.
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Privatradios für 5G Broadcast Privatradios für 5G Broadcast
Foto: teltarif.de
Die privaten Rund­funk­anbieter im deutsch­spra­chigen Europa planen mit 5G Broad­cast als weiterem Verbrei­tungsweg für ihre Hörfunk­pro­gramme. Das berichtet das Fach­magazin InfoDigital [Link entfernt] unter Beru­fung auf ein gemein­sames Posi­tions­papier des Verbands Privater Medien (VAUNET) und der Arbeits­gemein­schaft Privater Rund­funk (APR) aus Deutsch­land sowie des Verband Öster­rei­chi­scher Privat­sender (VÖP) und des Verbands Schweizer Privat­radios (VSP).

Auch lang­fristig müsse der frei zugäng­liche terres­tri­sche Empfang von Hörfunk­pro­grammen über UKW und DAB+, ergänzt durch die IP-Tech­nologie, sicher­gestellt werden. Zur Multi­platt­form-Stra­tegie der Programm­anbieter gehöre auch die 5G-Multi­cast-Nutzung (5G-Broad­cast). Hinter­grund sei, dass Rund­funk­pro­gramme auf allen von Hörern genutzten Über­tra­gungs­wegen verfügbar sein sollen. Die Veran­stalter sollen die Wahl haben, die für das jewei­lige Angebot am besten geeig­neten Ausspiel­wege zu nutzen.

Radio­nut­zung auf dem Smart­phone

Privatradios für 5G Broadcast Privatradios für 5G Broadcast
Foto: teltarif.de
Die privaten Programm­ver­anstalter beob­achten schon jetzt, dass vor allem jüngere Ziel­gruppen eher auf dem Smart­phone als über klas­sische Radio­geräte erreicht werden. Auch Smart Speaker spielten eine immer größere Rolle. In Notstands­situa­tionen sei die Bevöl­kerung aber eher über klas­sische Rund­funk­netze als über das Internet zu errei­chen. DAB+-Empfang bot bislang nur ein einziges Smart­phone-Modell, UKW-Empfänger sind in neueren Handys eben­falls kaum noch zu finden.

5G Broad­cast könnte die Brücke zwischen mobilen Endge­räten und klas­sischem Rund­funk bauen. Die Privat­radio-Verbände erhoffen sich, dass der Stan­dard künftig von allen 5G-fähigen Endge­räten unter­stützt wird. Hier sollen auch Smart­phone-Hersteller und Mobil­funk-Provider in die Pflicht genommen werden, die Handys mit der erfor­der­lichen Technik auszu­statten und diese nicht zu deak­tivieren.

Must-Carry-Rege­lung für Sender­netze

Wie es im InfoDigital-Bericht weiter heißt, setzen sich die Privat­radio-Verbände dafür ein, den Frequenz­bereich von 470 bis 694 MHz auch über das Jahr 2030 hinaus für den Rund­funk zu erhalten - auch mit Blick auf mögliche 5G-Broad­cast-Sender­netze. Die Verbände plädieren zudem dafür, dass ein oder mehrere Unter­nehmen die neuen Rund­funk­netze auf- und flächen­deckend ausbauen. Wie in den Kabel­netzen soll eine Must-Carry-Rege­lung für lizen­zierte Programm­ver­anstalter greifen.

Auch die öffent­lich-recht­lichen Rund­funk­anstalten wollen ihre Hörfunk-Programme verstärkt auf verschie­denen Platt­formen verbreiten. Über dieses Thema haben wir auch im Podcast von teltarif.de gespro­chen, den Sie sich hier direkt anhören können.

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