Snapdragon: Qualcomm drückt den Neustart-Knopf
Qualcomm hat eine Umstrukturierung seines Warenzeichens Snapdragon angekündigt, um das Portfolio transparenter zu gestalten und den Wiedererkennungswert der Marke zu steigern. Vor 14 Jahren wurde die Produktfamilie mit dem Snapdragon S1 eingeführt, 2013 gab es eine erste Änderung des Namensschemas hin zu den bekannten dreistelligen Ziffern.
Nun geht Qualcomm im Mobilfunksektor beinahe zurück zu den Anfangszeiten, denn statt Snapdragon 600, 800 und Co. sollen die Chipsätze künftig Snapdragon 6, 8 und Co. heißen. Mit dem Zusatz „Gen“ gefolgt von der jeweiligen Generation wird die Aktualität bestimmt.
Snapdragon-SoCs: Umstrukturierung der Namensgebung
Hinweis auf den Snapdragon 8 Gen 1
Bild: Qualcomm
Qualcomm an sich existiert schon mehr als 36 Jahre, größere Bekanntheit erlangte der Halbleiterfertiger allerdings erst ab 2007. Zu diesem Zeitpunkt kam der Snapdragon S1 alias MSM7225 heraus. Ein Chipsatz mit 528 MHz taktender Single-Core-CPU und Software-berechneter 2D-Grafik. Unter anderem die LG-Smartphones Optimus L2 II, L3 und L5 machten von dem SoC Gebrauch.
Inzwischen hat sich Qualcomm zum größten Lieferanten von Handy-Chipsätzen im Android-Sektor gemausert. Nun möchte man sich prominenter aufstellen und ein breiteres Publikum ansprechen.
Besonders wichtig ist hierbei diese Äußerung von Qualcomm per Pressemitteilung: „Unsere mobilen Plattformen werden in eine Serie mit einstelliger Ziffer übergehen, um es für Konsumenten einfacher zu machen, Geräte mit Snapdragon zu entdecken und zu wählen.“
Qualcomm beginnt bei der Umstrukturierung mit seinem 2022er-Oberklasse-SoC. Zuvor wurde dieser als Snapdragon 898 gehandelt, nun ist klar, dass ihn der Konzern Snapdragon 8 Gen 1 tauft. Folglich sollte das 2023er Spitzenmodell Snapdragon 8 Gen 2 heißen.
Bei Marketingkampagnen werden die Snapdragon-Produkte in den repräsentativen Farben Mitternacht, Rotguss, Nickel, Rot und Gold demonstriert. Gold wird ausschließlich für Premium-SoCs genutzt.
Weiterführende Informationen zum Snapdragon-Neustart
5G als Kennung entfällt künftig, da alle neueren Chipsätze fit für den fünften Mobilfunkstandard sind. Der Firmenname Qualcomm soll nicht mehr bei der Snapdragon-Werbung auftauchen, um die SoCs eigenständig zu vermarkten. Außerdem rückt der Feuerball als Markenzeichen von Snapdragon stärker in den Fokus.
Vor zwei Jahren vollzog das Unternehmen übrigens schon im Computer-Bereich die Rückkehr zur einzelnen Zahl im Produktnamen. Mit Snapdragon 7c, Snapdragon 7c Gen 2, Snapdragon 8c, Snapdragon 8cx und Snapdragon 8cx Gen 2 gibt es dort eine ähnliche Nomenklatur.
Handys mit dem Snapdragon 8 Gen 1 kommen unter anderem von Xiaomi und Motorola.