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NRW1: Erster landesweiter Privatsender startet auf UKW

Mit NRW1 startet heute das erste landes­weite Privat­radio auf einer eigenen UKW-Frequenz­kette. Mit dem Hot-AC-Format bekommt vor allem das öffent­liche-recht­liche Jugend­radio 1Live echte Konkur­renz.
Von Björn König

Lange Zeit sah die Hörfunk­land­schaft in Nord­rhein-West­falen auf UKW eintönig aus. Neben den öffent­lich-recht­lichen WDR-Sendern konnten Hörer nur auf die NRW-Lokal­radios auswei­chen. Zwar gibt es auf DAB+ mit Programmen wie Antenne NRW, Kulthit­radio sowie Energy NRW mitt­ler­weile durchaus Konkur­renz, auf UKW blieben jedoch die Frequenzen knapp.

Antenne Bayern und Radio NRW an Bord

Logo: Antenne Bayern Group NRW1 sendet ab sofort landesweit auf UKW
Logo: Antenne Bayern Group
Wich­tigste Gesell­schafter von NRW1 sind die Antenne Bayern Group sowie Radio NRW. Damit mischt auch der Mantel­pro­gramm­anbieter der NRW-Lokal­radios beim neuen Jugend­radio mit. "NRW1 bietet mit seinem Audio-Start-Up-Team den Höre­rinnen und Hörern einen Themenmix aus Infor­mation, Bildung, Bera­tung und Unter­hal­tung, insbe­son­dere auch in Social Media als Teil der neuen NRW1-Platt­formen. Überall und digital können User:innen NRW1 mit den eigenen Apps und Skills sowie bei allen rele­vanten Aggre­gatoren ab 4. Oktober empfangen. In den nächsten Monaten werden das Team und Programm konti­nuier­lich ausge­baut.", heißt es in einer Pres­semit­tei­lung der Antenne Bayern Group zum Sende­start.

Apps und Smartspe­aker

NRW1 ist bereits über gängige Radio-Aggre­gatoren wie Audials Play und TuneIn verfügbar, auch wurde die Verbrei­tung im digi­talen Kabel ange­kün­digt. Zudem gibt es Apps für Amazon Echo und Smart­phones. Im Moment ist hier aller­dings nur der Live­stream zu hören, ein spezi­fisches Angebot mit themen­bezo­genen Webchan­nels ist (noch) nicht on air.

Wir haben den UKW-Empfang bereits bei einer Fahrt über die A43 vom Müns­ter­land ins Ruhr­gebiet getestet, dabei zeigten sich jedoch noch größere Störungen, was vermut­lich am nicht flächen­deckenden Frequenz­netz liegt. Mit einer tech­nischen Reich­weite von derzeit ca. 6,3 Millionen Menschen erreicht NRW1 die Höre­rinnen und Hörer über folgende UKW-Frequenzen:

  • Atten­dorn: 107,8 MHz
  • Bad Berle­burg Aue: 93,1 MHz
  • Biele­feld und Ostwest­falen-Lippe: 103,0 MHz
  • Bochum: 89,3 MHz
  • Dorsten: 97,0 MHz
  • Dort­mund: 106,0 MHz
  • Dülmen: 92,5 MHz
  • Düssel­dorf: 92,6 MHz und 105,7 MHz
  • Erkelenz: 98,3 MHz
  • Essen: 88,3 MHz
  • Hattingen: 107,2 MHz
  • Herdecke: 89,4 MHz
  • Kalkar Grieth: 106,1 MHz
  • Köln: 89,9 MHz
  • Lenne­stadt: 98,9 MHz
  • Mönchen­glad­bach: 93,3 MHz
  • Neuss-Dormagen: 92,3 MHz
  • Ober­hausen: 93,7 MHz
  • Olpe: 89,0 MHz
  • Pulheim: 92,0 MHz
  • Rhein­berg: 105,1 MHz
  • Schwalmtal: 91,3 MHz
  • Viersen_ 106,0 MHz

Konkur­renz für 1Live

Sowohl der Name als auch das Programm über­schneidet sich an manchen Stellen durchaus mit der WDR-Jugend­welle 1Live. Aller­dings klingt das Programm der privaten Konkur­renz deut­lich durch­for­matierter. Schon in den Test­sen­dungen hörte man Paral­lelen zu anderen privaten Jugend­wellen wie Energy und bigFM heraus. Dennoch ist das Programm eine will­kom­mene Ergän­zung zum in NRW bereits vorhan­denen Angebot.

Inter­essant ist der Sender wohl in erster Linie auch für Auto­fahrer, die unter­wegs noch nicht auf DAB+ zugreifen können. Vom ange­kün­digten regio­nalen Infor­mati­ons­angebot sollte man sich jedoch nicht über­mäßig viel erhoffen. Der Wort­anteil dürfte wie bei prak­tisch allen Hot-AC-Forma­tra­dios eher über­schaubar bleiben.

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