Italien: RAI strebt Ende von UKW bis 2030 an
Neben anderen großen Rundfunkanstalten in Europa strebt nun auch die italienische RAI ein Ende des analogen UKW-Hörfunks und einen Wechsel zum digital-terrestrischen Radio DAB+ an. Zuvor hatten in Norwegen bereits alle großen Radioketten ihre Frequenzen abgeschaltet, in der Schweiz ist der Ausstieg aus der analogen Verbreitung bis 2024 geplant. Auch in Belgien oder Tschechien ist der UKW-Ausstieg angedacht.
Deutliche Kostenersparnis durch DAB+
Die RAI will auf DAB+ umsteigen
Foto: RAI
"Wir schlagen den Beginn der Abschaltung der UKW-Anlagen ab 2025 vor, um 2030 eine vollständige Umstellung auf digital zu erreichen", sagt RAI-Direktor Roberto Sergio in einem Interview . "Wenn wir das traditionelle System aufgeben, werden wir hohe Einsparungen bei den Stromrechnungen haben, wir werden weit weniger Energie verbrauchen und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten", erklärt Sergio.
In Italien haben bereits 96 Prozent der Bevölkerung die Möglichkeit Radio über DAB+ zu hören. Neben den von UKW bekannten Programmen strahlt die RAI in ihrem nationalen Multiplex auch acht exklusive Digitalwellen über DAB+ aus.
RAS in Südtirol hat bereits UKW-Anlagen abgeschaltet
In Südtirol hat die UKW-Abschaltung bereits begonnen. Die öffentlich-rechtliche Rundfunk Anstalt Südtirol (RAS) hat sich bereits von vielen UKW-Sendeanlagen getrennt, während die Vollversorgung nun über DAB+ stattfindet. Die Anstalt verbreitet öffentlich-rechtliche Radioprogramme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für die deutschsprachige Bevölkerung.
Allgemein ist eine UKW-Abschaltung jedoch umstritten. Der Rundfunk trennt sich von einem Frequenzspektrum und wertvollen Frequenzen - ohne Not, wie viele Kritiker äußern. Einigkeit herrscht jedoch weitgehend darüber, dass eine langjährige Doppelausstrahlung über UKW und DAB+ unnötige Kosten verschlingt. In Deutschland dringt die KEF daher ARD und Deutschlandradio zum UKW-Ausstieg. Denkbar ist dieser bis 2032.