ARD: UKW-Ausstieg bis spätestens 2032
Die ARD setzt auf DAB+ und will UKW zurückfahren
Bild: NDR
Die ARD denkt laut über den Ausstieg aus der analogen UKW-Verbreitung beim terrestrischen Radio nach. Die Öffentlich-Rechtlichen haben der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) zum Stand des Rückbaus von UKW-Sendeanlagen mitgeteilt, dass bis Ende 2024 "die punktuelle Überprüfung von UKW-Bedarfen in besonderen Regionen erfolgen" soll. In Bayern fänden zudem erste Gespräche statt, um mit der Umstellung auf rein digitale Verbreitung beginnen zu können. Das geht aus dem aktuellen 23. Bericht der KEF hervor.
Die ARD setzt auf DAB+ und will UKW zurückfahren
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Die KEF hatte zuvor beschlossen die Gesamtkosten der Ausstrahlung von UKW und DAB+ gemeinsam zu betrachten und das Modell des Abschmelzens der Kosten bis zur Periode 2029 bis 2032 fortzuführen. Das bedeutet, dass die ARD sich bis dahin auf ein Verfahren festgelegt haben muss und dann Mittel aus dem Rundfunkbeitrag nur noch für einen terrestrischen Radio-Verbreitungsweg - das digitale DAB+ - erhält. Dies könnte beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk den UKW-Ausstieg - spätestens zum 31. Dezember 2032 - beschleunigen.
Deutschlandradio will langsamer aus UKW aussteigen
Beim Deutschlandradio entsprechen die Verbreitungskosten das Volumen der Anmeldung zum vorherigen 22. Bericht. Allerdings habe die KEF eine Aktualisierung der einzelnen Jahresscheiben auf Basis der aktuellen Entwicklungen vorgenommen. Dies trage vor allem dem Umstand Rechnung, dass als Reaktion auf die zunächst ausgebliebene Beitragsanpassung der DAB+-Sendernetzausbau vorläufig angehalten worden sei. Im Übrigen sehe man in der derzeitigen medienpolitischen Diskussion keine Perspektive mehr, die UKW-Versorgung bereits kurz- bis mittelfristig vollständig einstellen zu können.
Deshalb werde Deutschlandradio bis auf Weiteres eine Grundversorgung in Ballungsräumen und durch besonders leistungsstarke UKW-Sender vorhalten müssen, um nicht einseitig an publizistischer Reichweite zu verlieren. Dies führe dazu, dass nicht mehr im bisher vorgesehenen Umfang UKW-Sender aufgegeben und die so eingesparten Mittel für den Ausbau der DAB+-Versorgung eingesetzt werden könnten.
UHD auf Satellit für ARD kein Thema
UHD auf Satellit ist unterdessen für die ARD kein Thema. Wie aus dem Bericht der KEF hervorgeht, hätten die Öffentlich-Rechtlichen auf Anfrage der Kommission erläutert, dass sie für 2021 bis 2024 keinen Aufwand für die Satellitenverbreitung von Programmen in der Qualitätsstufe UHD (Ultra High Definition Television) einplant. Grund dafür sei, dass aus heutiger Sicht auch in absehbarer Zeit nicht genügend Programm in dieser Qualitätsstufe zur Verfügung stehen dürfte.
95 Prozent aller 2021 verkauften Neuwagen in der EU hatten das Digitalradio DAB+ an Bord.