Blau so blau - wenn die schöne Rufnummer einfach geklaut wird...
Vor einiger Zeit hatte Franz Scholz (Name geändert) im Internetangebot von Blau eine schöne, leicht merkbare Rufnummer gesehen. Schnell hatte er seine Daten eingetragen, die Karte bestellt und bald darauf lag sie in seinem Briefkasten. Da er wusste, dass man bei Prepaid-Karten auf das "Haltbarkeitsdatum" achten muss, checkte er regelmäßig das Ablaufdatum seines Guthabens, spätestens im November 2013 hätte er wieder aufladen sollen.
Doch Ende April traf ihn fast der Schlag: Sein Handy zeigte "SIM-Karte nicht registriert." Er rief vom Festnetz seine Handynummer an, es meldete sich eine ihm unbekannte Mailbox, doch seine dazu gehörende SIM-Karte blieb tot. Der Anruf bei der Blau-Hotline ergab, dass seine Karte deaktiviert und die Nummer portiert worden war, eine Reaktivierung sei nicht mehr möglich. Nachdem eine schriftliche Aufforderung zur Wiedereinschaltung mit Fristsetzung nichts half, wandte er sich an teltarif.de.
Kontakt mit Blau: Rufnummer wurde einfach wegportiert
Blau so blau - wenn die schöne Rufnummer einfach geklaut wird...
Bild: blau.de
Wir legten den Fall der Blau-Pressestelle vor und bald erhielt Scholz einen Anruf aus Güstrow (in Mecklenburg-Vorpommern) vom Call-Center, das seit Jahren für Blau.de arbeitet. Frau Claudia Müller (Name geändert) eröffnete ihm, seine Rufnummer sei jetzt als Laufzeitvertrag bei Base geschaltet und habe einen neuen Besitzer, sie sei auf einen Peter Alfred Baumann aus Frankfurt registriert, der 1941 geboren sei (Name und Daten geändert).
Zum Glück konnte Scholz zweifelsfrei nachweisen, dass ihm die Rufnummer ordnungsgemäß zugeteilt worden war und er sie nie weitergegeben und auch keinen Portierungsauftrag gegeben hatte, die (deaktivierte) SIM-Karte lag ja noch bei ihm. Frau Müller versprach ihm, sich um den Fall zu kümmern und einen weiteren Rückruf. Doch der kam nicht.
Franz Scholz ging ins Internet. Über einen SMS-Versender schickte er seiner alten entführten Nummer einen klaren Hinweis per SMS: "Sie nutzen diese Rufnummer unrechtmäßig, diese ist auf mich registriert, ich erwarte die umgehende Rückübertragung." Die SMS kam an, aber eine Reaktion des unrechtmäßigen Nutzers erfolgte nicht. "So wie sich das anhörte, schien der Inhaber der entführten Nummer diese auf einen anderen Anschluss weitergeleitet zu haben", vermutete Scholz.
Auf der folgenden Seite verraten wir, was die eigenen Recherchen des Lesers ergeben haben, wie der Fall mit Hilfe der E-Plus-Geschäftsleitung gelöst werden konnte und was die grundsätzlichen Tücken des Prepaid-Systems sind.