Mit zwei Kameras

Galaxy Note 8 im Test: Samsungs 1000-Euro-Smartphone

Samsung hat mit dem Galaxy Note 8 nach einem Jahr Zwangs­pause die Smart­phone-Reihe mit dem Stift fort­geführt. Im Test von teltarif.de zeigt das Gerät, dass es auch abseits des S-Pen fast auf ganzer Linie über­zeugen kann.
Von Stefan Kirchner

Über drei Jahre mussten Fans der Galaxy-Note-Reihe auf ein neues Modell mit dem Stylus warten, um das Galaxy Note 4 von 2014 zu beerben. Umso mehr muss sich Samsung nun bemühen, mit dem Galaxy Note 8 das Vertrauen der Kunden nach dem Note-7-Debakel wieder zurück­gewinnen, die laut Konzern-internen Statis­tiken die loyalsten Kunden über­haupt sind.

Samsung Note 8

Nachdem wir schon vor der offi­ziellen Vorstel­lung des Galaxy Note 8 von Samsung die Gele­gen­heit hatten, uns das Gerät kurz anzu­schauen, folgt nun der ausführ­liche Test. Wie teltarif.de testet, können Sie an dieser Stelle nach­lesen.

Design und Verar­bei­tung: Eckiger mit Bixby-Taste

Samsung Galaxy Note 8 Handlich und dennoch groß: Das Galaxy Note 8
Foto: teltarif.de
Im direkten Vergleich zum Galaxy S8 Plus fällt das kantiger wirkende Design auf. Auch die Ecken des Displays sind weniger stark abge­rundet, vergli­chen zur ansonsten in vielen Aspekten bauglei­chen Galaxy-S8-Familie. Mit 162,5 mal 74,8 Milli­meter ist das neue Note minimal größer, mit 8,6 Milli­meter sogar etwas dicker und mit 195 Gramm natür­lich schwerer. Die Display-Diago­nale ist mit 6,3 Zoll zwar noch etwas größer - trotzdem liegt das Galaxy Note 8 ange­nehm in der Hand. Das Edge-Display ist zudem weniger stark gebogen vergli­chen zum Galaxy S8, was laut Samsung dem S-Pen geschuldet ist, um Notizen einfa­cher zu erstellen. Der Rahmen ist aus Alumi­nium gefer­tigt, während die Rück­seite aus Glas besteht. Erneut setzt Samsung auf Gorilla Glass 5, was insbe­son­dere bei Stürzen deut­lich widerstands­fähiger sein soll. Auch wenn sich manche Note-Nutzer eine Rück­seite aus Metall oder dem Kunst­leder-Imitat des Galaxy Note 4 wünschen würden, ermög­licht die Glas­rückseite induk­tives Laden des verbauten Akkus ab Werk. Auch fühlt sich das Gerät mit der Glas­rückseite sehr hoch­wertig an. Nach­teil ist, dass die Rück­seite ein Magnet für Finger­abdrücke ist.

Seit­lich sind die Hard­ware-Tasten verbaut: Rechts die Power-Taste und links die Laut­stärke-Wippe mit darunter­liegender Bixby-Taste. Den Sprach­assis­tenten von Samsung hat teltarif.de an dieser Stelle getestet. Der Druck­punkt ist knackig und direkt mit leichtem Spiel im Rahmen. Als störend empfunden haben wir in unserem Test die Bixby-Taste, aber nur zu Beginn. Schließ­lich hat Samsung mitt­ler­weile ein Update für Bixby veröf­fent­licht, welches das Deak­tivieren der Taste ermög­licht. Außerdem ist der Über­gang zwischen Glas und Metall­rahmen stärker ausge­prägt, vergli­chen zum Galaxy S8. Ande­rer­seits wirkt sich die fühl­bare Kante auch positiv aus: Das Galaxy Note 8 ist ein Stück weit grif­figer als ein "rund­gelutschtes" Galaxy S8. Samsung Galaxy Note 8 Die Display-Auflösung lässt sich verändern
Foto: teltarif.de
Auf der Stirn­seite befindet sich der SIM-Karten-Slot, der eine Nano-SIM plus microSD-Spei­cher­karte aufnehmen kann. Im Dual-SIM-Modell Galaxy Note 8 DUOS ist es ein Hybrid-Slot, der übri­gens nicht im Single-SIM-Modell funk­tio­niert. Mecha­nisch passt der Dual-SIM-Schlitten zwar, aber die zweite SIM wird nicht vom Gerät erkannt, wie teltarif.de im Test mit beiden Modell­varianten über­prüft hat. Weiter geht es auf der Unter­seite, wo mittig eine Buchse für USB-Typ-C sitzt (Aufladen und USB-OTG-fähig), links die 3,5-Milli­meter-Klin­ken­buchse für Kopf­hörer und rechts von USB-Port der Mono-Laut­spre­cher nebst Schacht für den S-Pen. Störend ist jedoch, dass der S-Pen beim Heraus­nehmen anfangs etwas im Schacht hakt, auch wenn es sich mit zuneh­mender Benut­zung spürbar bessert. Vermut­lich ist dies dem Klick-Mecha­nismus geschuldet, wie man ihn von Kugel­schreibern her kennt.

Die Rück­seite ist von der nur gering­fügig heraus­ragenden Kamera mit Biome­trie-Sensoren und Finger­abdrucksensor domi­niert. Letz­terer ist nicht mehr direkt neben der Kame­ralinse plat­ziert, dadurch verschmiert die Linse zwar nicht mehr ganz so schnell, optimal geht aber trotzdem anders. Die Erken­nung ist im Test leicht besser vergli­chen mit dem Galaxy S8.

Infi­nity-Display: Kräftig mit perfektem Schwarz

Samsung Galaxy Note 8 Blickwinkelstabil ist das Infinity-Display des Galaxy Note 8 erfreulich gut
Foto: teltarif.de
Gelungen ist Samsung im Galaxy Note 8 das Infi­nity-Display mit WQHD+, was eine Auflö­sung von 1440 mal 2960 Pixel mit einer Pixel­dichte von 503 ppi entspricht. Ab Werk arbeitet das Super-AMOLED-Display im Modus FHD+, was eine Darstel­lung von 1080 mal 2220 Pixel bedeutet. Subjektiv gesehen reicht die Auflö­sung voll­kommen aus - ein Unter­schied zu WQHD+ ist bei knapp 30 Zenti­meter Abstand schwer zu erkennen. Auf Berüh­rungen reagiert das Panel ohne Verzö­gerungen, hat jedoch mit dem S-Pen wider Erwarten ab und zu leichte Probleme. Streitbar ist die Farb­kalibrierung mit ihrer kräf­tigen Farb­wiedergabe. OLED-Gegner werden sie nicht mögen und werden vom Delta-E-Wert mit 10,12 bekräf­tigt. Dieser ist sogar noch schlechter vergli­chen zum Galaxy S8 Plus, denn je nied­riger der Delta-E-Wert ist, umso natür­licher ist die Farb­wiedergabe eines Displays. Neu ist, dass der Nutzer den Anteil von Rot, Grün und Blau sowie die Farb­temperatur ein wenig beein­flussen kann über den Display-Modus "Anpas­sungs­fähige Anzeige". Für das Streamen von Filmen bei Netflix und Co. unter­stützt das Galaxy Note 8 Mobile HDR Premium.

AMOLED-typisch fällt der Kontrast nicht mehr messbar aus und auch der Schwarz­wert ist tech­nisch bedingt perfekt. Hinter­grund ist, dass bei OLED jedes Pixel einzeln beleuchtet ist. Soll Schwarz darge­stellt werden, leuchten die einzelnen Pixel ganz einfach nicht, weswegen schwarze Inhalte ohne leichten Grau­schleier wie bei IPS auskommen. Durch den tech­nischen Kniff sinkt der Energie­verbrauch des Display-Panels signi­fikant, was Samsung sich mit dem Always-On-Display zunutze macht. Die Display­helligkeit mit 358 cd/m² ist nicht allzu kräftig, obwohl das Display im Freien und Sonnen­licht gut ablesbar ist. Samsung Galaxy Note 8 Das Galaxy Note 8 ist sehr weit weg von der optimalen Farbdarstellung
Bild: teltarif.de

Kamera & Soft­ware im Test

Kamera: Zwei Linsen mit kleinen Raffi­nessen

Neu für Samsung ist der Einsatz einer Dual-Kamera, wobei diese in ihren tech­nischen Daten bemer­kens­wert ausfällt. Beide 12-Mega­pixel-Sensoren haben jeweils einen opti­schen Bild­stabilisator. Damit ist das Galaxy Note 8 das erste Smart­phone über­haupt, bei dem diese Eigen­schaft kommu­niziert wird. Sensor Nummer 1 besitzt eine Blende mit f/1.7, ein Weitwinkel­objektiv und die DualPixel-Tech­nologie, während Sensor Nummer 2 eine Blende von f/2.4 hat, ein Tele­objektiv und keine DualPixel-Tech­nologie verwendet. Unter anderem lässt sich damit ein zwei­facher opti­scher Zoom ohne nennens­werten Qualitäts­verlust umsetzen, sowie Tiefen­unschärfe für Portrait-Fotos, was Samsung Live-Fokus nennt. In der Galerie-App kann bei solchen Live-Fokus-Aufnahmen beliebig zwischen Weit­winkel- und Tele-Aufnahme gewech­selt werden. Samsung Galaxy Note 8 Auch Samsung setzt jetzt auf Dual-Kamera, allerdings mit Dual-OIS
Foto: teltarif.de
Insge­samt bestä­tigt sich unser erster Eindruck vom Vorab-Event in London: Fotos sind scharf, detail­reich und bieten eine natür­lich wirkende Farb­darstellung. Auto­fokus als auch Auslöser arbeiten sehr zügig, einschließ­lich dem Auslöser für Serien­bilder. Das Galaxy Note 8 kann Fotos auch im RAW-Format Adobe DNG aufnehmen. Verwir­rend sind ledig­lich die Gesten zum Umschalten zwischen hinterer und vorderer Kamera. Insbe­son­dere dann, wenn man auf einen Punkt fokus­sieren und gleich­zeitig die Belich­tung per Wisch­geste von anderen Smart­phones her gewohnt ist. Das native Seiten­verhältnis liegt bei 4:3 mit den vollen 12 Mega­pixel Auflö­sung und im 16:9-Seiten­format sind es maximal 9,1 Mega­pixel.

Wie auf unserem Test-Foto zu sehen ist, sind die einzelnen Blüten­blätter der roten Rose gut zu erkennen. Die Farben der Rose als auch der Quadrate werden sehr natur­getreu darg­stellt.

Videos nimmt das Galaxy Note 8 maximal in UHD-Qualität auf. Standard­mäßig ist FullHD bei 30 Frames pro Sekunde vorein­gestellt. Alter­nativ wird auch FullHD bei 60 Frames pro Sekunde unter­stützt, was Gerüchten zufolge per Update auch für UHD-Aufnahmen frei­geschaltet werden soll. Die Bild­qualität im Stan­dard-FHD-Modus ist ausge­wogen, neigt bei schlechtem Licht jedoch leicht zu Bild­rauschen. Ansonsten sind die Farben kräftig, insbe­son­dere hellere Farben, während Details bei größeren Zoom­stufen nach­lassen und zu deut­lich sicht­barem Pixel­matsch werden.

Die Kamera-Soft­ware von Samsung zeigt sich spar­tanisch für Foto- und Video­aufnahme mit Tasten für das Blitz­licht, Voll­bild und dem Wechsel zwischen Vorder- und Haupt­kamera. Bild­effekte sowie Filter erscheinen per Wisch­geste von rechts nach links, in umge­kehrter Rich­tung werden die verfüg­baren Aufnahme­modi einge­blendet, einschließ­lich eines Pro-Modus. Das Galaxy Note 8 ist foto­technisch eines der besten Kamera-Allrounder auf dem Markt.

Bei der Front­kamera legt Samsung im Galaxy Note 8 vergli­chen zum Galaxy-S8 eine Schippe drauf und spen­diert dieser eine licht­starke Blende mit f/1.7 und 8 Mega­pixel Auflö­sung. Auf einen sepa­raten LED-Blitz für Selfies verzichtet Samsung auch weiterhin und vertraut auf ein kurz auf­flackerndes Display als Blitz­licht-Ersatz, dass für diese Art des Selfie-Blitzes sehr gute Ergeb­nisse liefert, wie unsere Schau­fens­ter­puppe bei Situa­tionen ohne Licht zeigt. Schärfe und Farb­wiedergabe wirken natür­lich, neigen bei schlechtem Licht jedoch zu verwa­schenen Details, während die Ausleuch­tung erstaun­lich gut ausfällt. Fotos werden standard­mäßig spiegel­verkehrt gespei­chert, was sich in den Optionen abstellen lässt.

Soft­ware-Features für Produk­tivität

High­light der Note-Reihe war und ist noch immer der Stylus namens S-Pen. Dieser ist wie das Galaxy Note 8 wasser­abweisend gemäß IP68, was die Nutzung für Notizen im Regen ermög­licht. Mittels Klick-Mecha­nismus wird er aus dem Gerät heraus­geholt. Zieht man den S-Pen heraus, öffnet sich die Schnell­auswahl Air Command, wo diverse für den Stylus entwi­ckelte Funk­tionen versam­melt sind, um diese schneller nutzen zu können. Alter­nativ wird Air Command jeder­zeit per Druck auf die Taste des S-Pen aufge­rufen. Neu ist der Über­setzer für Apps, indem bei akti­vierter Funk­tion der S-Pen über den zu über­set­zenden Text gehalten wird. Stan­dard­mäßig ist die Über­set­zung eines einzelnen Wortes einge­stellt, lässt sich per Button zum Über­setzen von ganzen Sätzen umstellen. Als Engine setzt Samsung auf den Google Über­setzer, was eine Online-Verbin­dung voraus­setzt, auch wenn die App einschließ­lich Offline-Daten instal­liert ist. Samsung Galaxy Note 8 Erst der S-Pen macht ein Galaxy-Smartphone zum Note-Modell
Foto: teltarif.de
Weiterhin hat Samsung die Funk­tion namens Screen-Off Memo dahin­gehend erwei­tert, dass man eine erstellte Notiz auf das Always-On-Display pinnen kann. Dort bleibt sie bis zu 10 Minuten lang sichtbar. Neu ist auch die Möglich­keit, bis zu 100 Seiten in einer Screen-Off-Notiz zu verwenden. Ansonsten bleibt es bei den spar­tani­schen Möglich­keiten für schnelle Notizen: Schreiben, Wegra­dieren, Fest­pinnen auf dem AOD-Display, die Notiz in Samsung Notes spei­chern und eine neue Seite hinzu­fügen. In den Einstel­lungen des S-Pen lässt sich fest­legen, dass direkt eine Notiz ange­legt werden soll oder Air Command gar nicht auftaucht.

Speziell auf den S-Pen zuge­schnitten ist die Funk­tion Live-Nach­richten, was sich am ehesten mit der Sticker-Funk­tion der GIF-Anima­tionen bei iMessage von Apple verglei­chen lässt. Mittels S-Pen wird einfach drauf los gezeichnet und das Ergebnis landet als GIF-Anima­tion beim Empfänger. Prak­tisch für Weg­beschreibungen in einem Google-Maps-Screen­shot, ansonsten mehr nette Spie­lerei als nütz­lich. Live-Nach­richten hat gegen­über von iMessage aber einen immensen Vorteil: Es funk­tio­niert mit jeder Messenger-App die GIF-Anima­tionen unter­stützt.

Multi-Window unter­stützt das Galaxy Note 8 natür­lich auch, immerhin hat Samsung solch eine Funk­tion schon seit 2011 in seinen S- und Note-Geräten drin. Neu ist nun die Funk­tion App-Paarung, bei der sich zwei Apps via Edge-Panel sofort in der geteilten Darstel­lung öffnen lassen. Bis zu 10 solcher App-Paare lassen sich erstellen. Jedoch stehen nicht alle instal­lierten Apps tatsäch­lich zur Verfü­gung: Samsung Focus zum Beispiel war nicht auswählbar, ebenso wie nahezu alle Spiele-Apps. Samsung Galaxy Note 8 App-Paar ist eine neue Funktion für den Dual-Window-Modus
Foto: teltarif.de
Vorin­stal­liert ist auf dem Galaxy Note 8 das nicht mehr ganz taufri­sche Android 7.1.1 Nougat, welches Samsung mit der Samsung Expe­rience 8.5 erwei­tert. Dass ein Update auf Android 8.0 Oreo kommt, ist sicher, die Frage ist nur, wann. Löblich ist, dass Samsung kaum noch Bloat­ware vorin­stal­liert, abge­sehen von den Micro­soft-Apps Word, Excel, PowerPoint, Outlook, OneDrive und Skype - die sich nur deak­tivieren, aber nicht deinstal­lieren lassen. Während der Erst­einrichtung lässt sich auswählen, welche Apps von Google (5 Apps) und Samsung (9 Apps) instal­liert werden sollen. Macht immerhin einen Unter­schied von fast einem halben Giga­byte an Speicher­platz aus. Von den verbauten 64 GB Spei­cher stehen dem Nutzer zwischen 51,1 und 51,8 GB zur Verfü­gung, je nachdem wie viele der Google- und Samsung-Apps bei der Erst­einrichtung mitin­stal­liert werden. Samsung Galaxy Note 8 Es kommt das fast aktuellste Android zum Einsatz - Android 8.0 kommt als Update
Foto: teltarif.de

Perfor­mance, Telefon, Akku & Fazit zum Test

Leis­tung: CPU-Power satt

Tech­nische Grund­lage bildet wie schon erwähnt das Galaxy S8 Plus, was den Prozessor mit einschließt. Der Exynos 8895 mit seinen acht Kernen - zwei Cluster zu je vier Kernen mit 2,3 und 1,7 GHz - für eine durch­gehend flüs­sige Bedie­nung, was auch mit am 6 GB großen RAM liegen könnte. Dadurch lassen sich erheb­lich mehr Apps dauer­haft im Hinter­grund ausführen, ohne die Ober­fläche in ihrer Perfor­mance zu beein­flussen. Zumin­dest auf den ersten Blick: Auch mit dem Galaxy Note 8 bekommt Samsung die verein­zelt auftre­tenden Mikro-Ruckler nicht in den Griff, was ange­sichts der leis­tungs­starken Hard­ware nach wie vor verwun­dert. Meis­tens sind diese im Samsung-eigenen Home­screen Laun­cher zu sehen oder wenn eine umfang­reichere Samsung-App geladen wird. Opti­mie­rungen sind auch mit der Samsung Expe­rience 8.5, wie TouchWiz seit dem Galaxy S8 heißt, nicht das Stecken­pferd von Samsung. Liegt auch mit darin, dass die Südko­reaner sehr tief in den Android-Quell­code eingreifen.

In nackten Zahlen ausge­drückt bedeutet das 2031 Punkte im Single-Core-Test von GeekBench und 6662 Punkte im Multi-Core-Test. Heißt, dass sich das Galaxy Note 8 von der rohen Prozessor-Leis­tung her am oberen Ende der stärksten Android-Smart­phones plat­ziert, ohne deut­lich den Geräten mit Snap­dragon-Prozessor zu enteilen. Deut­licher sieht es da im Bereich Grafik aus. Mit 29 874 Punkten im 3DMark-Grafik­test muss sich der ARM Mali G71 MP20 Grafik­chip im Exynos 8895 einem Snap­dragon 835 und dessen Adreno 540 GPU deut­lich geschlagen geben. Ein Nokia 8 beispiels­weise erreicht knapp über 41 011 Punkte bei 3DMark und damit gut 18 Prozent mehr Leis­tung. Der Unter­schied kommt - wenn über­haupt spürbar - nur bei grafik­intensiven Apps wie Spielen zum Tragen. Samsung Galaxy Note 8 Die Game Tools gehören auch wieder zum Lieferumfang dazu
Screenshot: teltarif.de
Für Spiele hat Samsung wieder die Game Tools imple­men­tiert. Damit lassen sich Benach­rich­tigugnen während des Spie­lens temporär komplett ausschalten, die Seiten-Paneele ausschalten, In-Game-Videos aufzeichnen oder die Leis­tung opti­mieren.

Tele­fonie: Busi­ness Class mit HD Voice und VoLTE

In Deutsch­land bietet Samsung sein jüngstes Flagg­schiff-Smart­phone erst­mals zeit­gleich zum Verkaufs­start in einer Single- und einer Dual-SIM-Vari­ante an, letz­tere mit Dual-SIM Standby. Wermuts­tropfen bei letz­terem ist für viele der Punkt, dass es sich "nur" um einen Hybrid-Slot handelt. Sprich, entweder eine zweite Nano-SIM oder eine microSD-Spei­cher­karte. Beide SIM-Karten sind zeit­gleich aktiv, gleich­zeitig tele­fonieren geht hingegen nicht, da das Galaxy Note 8 DUOS - so der offi­zielle Name - kein Dual-SIM-Active unter­stützt. Abge­sehen von diesem kleinen aber durchaus wich­tigen Detail zeigt sich das Galaxy Note 8 beim Tele­fonieren von einer hervor­ragenden Seite. Es werden von den Netz­betreibern HD Voice, VoLTE als auch WiFi Calling unter­stützt und auch Tele­fonate ohne diese Tech­nolo­gien sind sauber sowie klar. Hintergrund­rauschen oder Baustel­len­lärm wird effektiv von der Soft­ware heraus­gefiltert. Für Daten­übertragungen unter­stützt das Galaxy Note 8 LTE Cat.16 mit bis zu 1 GBit/s, was ein flottes Surfen im LTE-Netz der Telekom ermög­licht. Alter­nativ steht WLAN 802.11ac zur Verfü­gung, einschließ­lich Dual­band-WLAN mit 2,4 und 5 GHz. Ein in Kombi­nation mit Huawei/Honor zickiges WiFi Direct, adap­tives WLAN und WPS-Funk­tion stehen ebenso zur Verfü­gung.

Akku: Zwischen Ausdauer und kurzem Arbeitstag

Obwohl das Galaxy Note 8 minimal größer ausfällt, ist die Kapa­zität des Akkus vergli­chen zum Galaxy S8 Plus gesunken. Statt 3500 mAh bietet das neue Note-Modell nur 3300 mAh. Das könnte an den unschönen Erleb­nissen mit dem Galaxy Note 7 liegen, wahr­schein­licher ist aber eher der benö­tigte Platz für den S-Pen. Nichts­des­totrotz zeigt sich das Galaxy Note 8 bei aktiver Nutzung durchaus mit solider Puste: 7 Stunden und 15 Minuten brauchte es, um bei aktiver Nutzung das Display ausgehen zu lassen. Aufge­laden ist das Smart­phone dank Schnell­lade-Funk­tion und entspre­chendem Netz­teil nach knapp 1 Stunde und 30 Minuten. Unter­stützt wird unter anderem Quick Charge 2.0 von Qual­comm. Lädt man den Akku drahtlos auf, ist es je nach Lade­schale deut­lich mehr, obwohl auch Quick Charge für das draht­lose Aufladen unter­stützt wird. Samsung Galaxy Note 8 Ausdauer hat das Galaxy Note 8 im Dauerbetrieb
Screenshots: teltarif.de
Im Leer­lauf zeigt sich das Smart­phone mit Stylus nicht mehr ganz so ausdau­ernd. Einen ganzen Arbeitstag hält das Gerät zwar durch, mehr wird aber zur Glücks­sache, will man nicht auf den Ultra-Akku­spar­modus wech­seln, wo das Galaxy Note 8 in gewisser Weise zu einem Dumb-Phone degra­diert wird. Ein biss­chen irri­tie­rend aber auch zu erwarten ist, dass das Always-On-Display im Leer­lauf einen vergleichs­weise großen Anteil am Energie­verbrauch hat.

Preise und Farben

Erhält­lich ist das Galaxy Note 8 in Midnight Black und Maple Gold, weitere Farben wie Deep Blue oder Orchid Grey kommen vorerst nicht nach Deutsch­land. Preis­lich bewegt sich Samsung in Deutsch­land bei 999 Euro unver­bind­licher Preis­empfehlung, und zwar für beide Modelle, Single-SIM wie auch Dual-SIM. Im Unter­schied zum Galaxy S8 Plus DUOS, das erst später als das zuge­hörige Single-SIM-Modell nach Deutsch­land kam, ist das Galaxy Note 8 DUOS gleich­zeitig mit dem Single-SIM-Modell seit dem Markt­start am 15. September erhält­lich. Verkauft wird die DUOS-Vari­ante jedoch exklusiv im Samsung Online Store.

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Fazit

Kritisch betrachtet entspricht das Samsung Galaxy Note 8 dem Galaxy S8 Plus, das mit Stylus und Dual-Kamera aufge­wertet wurde. Wer auf große Smart­phones steht, Notizen lieber hand­schriftlich verfasst und eine Dual-Kamera möchte, findet im Galaxy Note 8 ein hervor­ragendes Gerät, das einzig­artig auf dem Markt ist. Vor allem die kleinen Soft­ware-Kniffe und die Kamera, die kaum Schwä­chen aufweist, machen das Galaxy Note 8 zu einem tollen Android-Smart­phone. Wer "nur" ein großes Gerät mit tollem Display sucht, ist mit dem Galaxy S8 Plus besser bedient.


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Gesamtwertung von teltarif.de
Samsung Galaxy Note 8

PRO
  • Scharfes Display mit kräftigen Farben
  • Sehr gute Dual-Kamera mit 2x optischem Zoom
  • S-Pen mit Screen-Off Memo
  • Staub- und Wasserdicht gemäß IP68
  • Dual-SIM-Modell zum Start verfügbar
CONTRA
  • Bixby-Taste mit stark eingeschränkten Nutzen
  • Glas anfällig für Fingerabdrücke
  • Vergleichsweise kleiner Akku zum Galaxy S8 Plus
  • Position des Fingerabdrucksensors
Testzeitpunkt:
09/2017
Samsung Note 8
Testurteil
sehr gut (1,3)
Preis/Leistung: 1,3
Bewertung aktuell: 2,7
Einzelwertung
Datenblatt
Erklärung Testverfahren
Testsiegel downloaden

Einzelwertung Samsung Galaxy Note 8

Gesamtwertung
sehr gut (1,3)
93 %
Preis/Leistung
1,3
  • Gehäuse / Verarbeitung 10/10
    • Material 10/10
    • Haptik 10/10
    • Verarbeitung Gehäuse 10/10
  • Display 9/10
    • Touchscreen 10/10
    • Helligkeit 7/10
    • Pixeldichte 9/10
    • Blickwinkelstabilität 10/10
    • Farbechtheit (DeltaE) 6/10
    • Kontrast 10/10
  • Leistung 9/10
    • RAM 9/10
    • Benchmark 3DMark 9/10
    • Benchmark Geekbench 10/10
    • Benchmark Geekbench Single -
    • Benchmark Geekbench Multi -
    • Benchmark Browsertest 10/10
    • Benchmark Antutu -
  • Software 10/10
    • Aktualität 10/10
    • Vorinstallierte Apps 10/10
  • Internet 10/10
    • WLAN 10/10
    • LTE 9/10
    • LTE Geschwindigkeit 10/10
    • 3G 10/10
    • 5G -
    • Empfangsqualität 10/10
    • Dual-SIM -
  • Telefonie 9/10
    • Sprachqualität 9/10
    • Lautstärke 10/10
    • Lautsprecher (Freisprechen) 8/10
  • Schnittstellen / Sensoren 10/10
    • USB-Standard 10/10
    • NFC 10/10
    • Navigation 10/10
    • Bluetooth 10/10
    • Kopfhörerbuchse 10/10
    • Video-Out 10/10
    • Fingerabdruckscanner 10/10
    • Iris-Scanner 10/10
    • Gesichtserkennung -
  • Speicher 9/10
    • Größe 8/10
    • SD-Slot vorhanden 10/10
  • Akku 9/10
    • Laufzeit (Benchmark) 9/10
    • Wechselbar 0/10
    • Induktion 10/10
    • Schnellladen 10/10
  • Kamera 7/10
    • Hauptkamera
    • Bildqualität hell 9/10
    • Bildqualität dunkel 6/10
    • Bildstabilisator 10/10
    • Blende 0/10
    • Frontkamera
    • Bildqualität hell 8/10
    • Bildqualität dunkel 6/10
    • Kameraanzahl -
    • Video 8/10
    • Handling 9/10
  • Bonus 3
    • Displayformat,IP68,S-Pen
alles ausklappen
Gesamtwertung 93 %
sehr gut (1,3)

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