Galaxy Note 8 im Test: Samsungs 1000-Euro-Smartphone
Über drei Jahre mussten Fans der Galaxy-Note-Reihe auf ein neues Modell mit dem Stylus warten, um das Galaxy Note 4 von 2014 zu beerben. Umso mehr muss sich Samsung nun bemühen, mit dem Galaxy Note 8 das Vertrauen der Kunden nach dem Note-7-Debakel wieder zurückgewinnen, die laut Konzern-internen Statistiken die loyalsten Kunden überhaupt sind.
Nachdem wir schon vor der offiziellen Vorstellung des Galaxy Note 8 von Samsung die Gelegenheit hatten, uns das Gerät kurz anzuschauen, folgt nun der ausführliche Test. Wie teltarif.de testet, können Sie an dieser Stelle nachlesen.
Design und Verarbeitung: Eckiger mit Bixby-Taste
Handlich und dennoch groß: Das Galaxy Note 8
Foto: teltarif.de
Im direkten Vergleich zum Galaxy S8 Plus fällt das kantiger wirkende Design auf. Auch die Ecken des Displays sind weniger stark abgerundet, verglichen zur ansonsten in vielen Aspekten baugleichen Galaxy-S8-Familie. Mit 162,5 mal 74,8 Millimeter ist das neue Note minimal größer, mit 8,6 Millimeter sogar etwas dicker und mit 195 Gramm natürlich schwerer. Die Display-Diagonale ist mit 6,3 Zoll zwar noch etwas größer - trotzdem liegt das Galaxy Note 8 angenehm in der Hand. Das Edge-Display ist zudem weniger stark gebogen verglichen zum Galaxy S8, was laut Samsung dem S-Pen geschuldet ist, um Notizen einfacher zu erstellen. Der Rahmen ist aus Aluminium gefertigt, während die Rückseite aus Glas besteht. Erneut setzt Samsung auf Gorilla Glass 5, was insbesondere bei Stürzen deutlich widerstandsfähiger sein soll. Auch wenn sich manche Note-Nutzer eine Rückseite aus Metall oder dem Kunstleder-Imitat des Galaxy Note 4 wünschen würden, ermöglicht die Glasrückseite induktives Laden des verbauten Akkus ab Werk. Auch fühlt sich das Gerät mit der Glasrückseite sehr hochwertig an. Nachteil ist, dass die Rückseite ein Magnet für Fingerabdrücke ist.
Seitlich sind die Hardware-Tasten verbaut: Rechts die Power-Taste und links die Lautstärke-Wippe mit darunterliegender Bixby-Taste. Den Sprachassistenten von Samsung hat teltarif.de an dieser Stelle getestet. Der Druckpunkt ist knackig und direkt mit leichtem Spiel im Rahmen. Als störend empfunden haben wir in unserem Test die Bixby-Taste, aber nur zu Beginn. Schließlich hat Samsung mittlerweile ein Update für Bixby veröffentlicht, welches das Deaktivieren der Taste ermöglicht. Außerdem ist der Übergang zwischen Glas und Metallrahmen stärker ausgeprägt, verglichen zum Galaxy S8. Andererseits wirkt sich die fühlbare Kante auch positiv aus: Das Galaxy Note 8 ist ein Stück weit griffiger als ein "rundgelutschtes" Galaxy S8.
Die Display-Auflösung lässt sich verändern
Foto: teltarif.de
Auf der Stirnseite befindet sich der SIM-Karten-Slot, der eine Nano-SIM plus microSD-Speicherkarte aufnehmen kann. Im Dual-SIM-Modell Galaxy Note 8 DUOS ist es ein Hybrid-Slot, der übrigens nicht im Single-SIM-Modell funktioniert. Mechanisch passt der Dual-SIM-Schlitten zwar, aber die zweite SIM wird nicht vom Gerät erkannt, wie teltarif.de im Test mit beiden Modellvarianten überprüft hat. Weiter geht es auf der Unterseite, wo mittig eine Buchse für USB-Typ-C sitzt (Aufladen und USB-OTG-fähig), links die 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse für Kopfhörer und rechts von USB-Port der Mono-Lautsprecher nebst Schacht für den S-Pen. Störend ist jedoch, dass der S-Pen beim Herausnehmen anfangs etwas im Schacht hakt, auch wenn es sich mit zunehmender Benutzung spürbar bessert. Vermutlich ist dies dem Klick-Mechanismus geschuldet, wie man ihn von Kugelschreibern her kennt.
Die Rückseite ist von der nur geringfügig herausragenden Kamera mit Biometrie-Sensoren und Fingerabdrucksensor dominiert. Letzterer ist nicht mehr direkt neben der Kameralinse platziert, dadurch verschmiert die Linse zwar nicht mehr ganz so schnell, optimal geht aber trotzdem anders. Die Erkennung ist im Test leicht besser verglichen mit dem Galaxy S8.
Infinity-Display: Kräftig mit perfektem Schwarz
Blickwinkelstabil ist das Infinity-Display des Galaxy Note 8 erfreulich gut
Foto: teltarif.de
Gelungen ist Samsung im Galaxy Note 8 das Infinity-Display mit WQHD+, was eine Auflösung von 1440 mal 2960 Pixel mit einer Pixeldichte von 503 ppi entspricht. Ab Werk arbeitet das Super-AMOLED-Display im Modus FHD+, was eine Darstellung von 1080 mal 2220 Pixel bedeutet. Subjektiv gesehen reicht die Auflösung vollkommen aus - ein Unterschied zu WQHD+ ist bei knapp 30 Zentimeter Abstand schwer zu erkennen. Auf Berührungen reagiert das Panel ohne Verzögerungen, hat jedoch mit dem S-Pen wider Erwarten ab und zu leichte Probleme. Streitbar ist die Farbkalibrierung mit ihrer kräftigen Farbwiedergabe. OLED-Gegner werden sie nicht mögen und werden vom Delta-E-Wert mit 10,12 bekräftigt. Dieser ist sogar noch schlechter verglichen zum Galaxy S8 Plus, denn je niedriger der Delta-E-Wert ist, umso natürlicher ist die Farbwiedergabe eines Displays. Neu ist, dass der Nutzer den Anteil von Rot, Grün und Blau sowie die Farbtemperatur ein wenig beeinflussen kann über den Display-Modus "Anpassungsfähige Anzeige". Für das Streamen von Filmen bei Netflix und Co. unterstützt das Galaxy Note 8 Mobile HDR Premium.
AMOLED-typisch fällt der Kontrast nicht mehr messbar aus und auch der Schwarzwert ist technisch bedingt perfekt. Hintergrund ist, dass bei OLED jedes Pixel einzeln beleuchtet ist. Soll Schwarz dargestellt werden, leuchten die einzelnen Pixel ganz einfach nicht, weswegen schwarze Inhalte ohne leichten Grauschleier wie bei IPS auskommen. Durch den technischen Kniff sinkt der Energieverbrauch des Display-Panels signifikant, was Samsung sich mit dem Always-On-Display zunutze macht. Die Displayhelligkeit mit 358 cd/m² ist nicht allzu kräftig, obwohl das Display im Freien und Sonnenlicht gut ablesbar ist.
Das Galaxy Note 8 ist sehr weit weg von der optimalen Farbdarstellung
Bild: teltarif.de
Kamera & Software im Test
Kamera: Zwei Linsen mit kleinen Raffinessen
Neu für Samsung ist der Einsatz einer Dual-Kamera, wobei diese in ihren technischen Daten bemerkenswert ausfällt. Beide 12-Megapixel-Sensoren haben jeweils einen optischen Bildstabilisator. Damit ist das Galaxy Note 8 das erste Smartphone überhaupt, bei dem diese Eigenschaft kommuniziert wird. Sensor Nummer 1 besitzt eine Blende mit f/1.7, ein Weitwinkelobjektiv und die DualPixel-Technologie, während Sensor Nummer 2 eine Blende von f/2.4 hat, ein Teleobjektiv und keine DualPixel-Technologie verwendet. Unter anderem lässt sich damit ein zweifacher optischer Zoom ohne nennenswerten Qualitätsverlust umsetzen, sowie Tiefenunschärfe für Portrait-Fotos, was Samsung Live-Fokus nennt. In der Galerie-App kann bei solchen Live-Fokus-Aufnahmen beliebig zwischen Weitwinkel- und Tele-Aufnahme gewechselt werden.
Auch Samsung setzt jetzt auf Dual-Kamera, allerdings mit Dual-OIS
Foto: teltarif.de
Insgesamt bestätigt sich unser erster Eindruck vom Vorab-Event in London: Fotos sind scharf, detailreich und bieten eine natürlich wirkende Farbdarstellung. Autofokus als auch Auslöser arbeiten sehr zügig, einschließlich dem Auslöser für Serienbilder. Das Galaxy Note 8 kann Fotos auch im RAW-Format Adobe DNG aufnehmen. Verwirrend sind lediglich die Gesten zum Umschalten zwischen hinterer und vorderer Kamera. Insbesondere dann, wenn man auf einen Punkt fokussieren und gleichzeitig die Belichtung per Wischgeste von anderen Smartphones her gewohnt ist. Das native Seitenverhältnis liegt bei 4:3 mit den vollen 12 Megapixel Auflösung und im 16:9-Seitenformat sind es maximal 9,1 Megapixel.
Wie auf unserem Test-Foto zu sehen ist, sind die einzelnen Blütenblätter der roten Rose gut zu erkennen. Die Farben der Rose als auch der Quadrate werden sehr naturgetreu dargstellt.
- Testfoto 1: Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Testfoto 2: Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Testfoto 3: Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Testfoto 4: Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
Videos nimmt das Galaxy Note 8 maximal in UHD-Qualität auf. Standardmäßig ist FullHD bei 30 Frames pro Sekunde voreingestellt. Alternativ wird auch FullHD bei 60 Frames pro Sekunde unterstützt, was Gerüchten zufolge per Update auch für UHD-Aufnahmen freigeschaltet werden soll. Die Bildqualität im Standard-FHD-Modus ist ausgewogen, neigt bei schlechtem Licht jedoch leicht zu Bildrauschen. Ansonsten sind die Farben kräftig, insbesondere hellere Farben, während Details bei größeren Zoomstufen nachlassen und zu deutlich sichtbarem Pixelmatsch werden.
Die Kamera-Software von Samsung zeigt sich spartanisch für Foto- und Videoaufnahme mit Tasten für das Blitzlicht, Vollbild und dem Wechsel zwischen Vorder- und Hauptkamera. Bildeffekte sowie Filter erscheinen per Wischgeste von rechts nach links, in umgekehrter Richtung werden die verfügbaren Aufnahmemodi eingeblendet, einschließlich eines Pro-Modus. Das Galaxy Note 8 ist fototechnisch eines der besten Kamera-Allrounder auf dem Markt.
Bei der Frontkamera legt Samsung im Galaxy Note 8 verglichen zum Galaxy-S8 eine Schippe drauf und spendiert dieser eine lichtstarke Blende mit f/1.7 und 8 Megapixel Auflösung. Auf einen separaten LED-Blitz für Selfies verzichtet Samsung auch weiterhin und vertraut auf ein kurz aufflackerndes Display als Blitzlicht-Ersatz, dass für diese Art des Selfie-Blitzes sehr gute Ergebnisse liefert, wie unsere Schaufensterpuppe bei Situationen ohne Licht zeigt. Schärfe und Farbwiedergabe wirken natürlich, neigen bei schlechtem Licht jedoch zu verwaschenen Details, während die Ausleuchtung erstaunlich gut ausfällt. Fotos werden standardmäßig spiegelverkehrt gespeichert, was sich in den Optionen abstellen lässt.
Software-Features für Produktivität
Highlight der Note-Reihe war und ist noch immer der Stylus namens S-Pen. Dieser ist wie das Galaxy Note 8 wasserabweisend gemäß IP68, was die Nutzung für Notizen im Regen ermöglicht. Mittels Klick-Mechanismus wird er aus dem Gerät herausgeholt. Zieht man den S-Pen heraus, öffnet sich die Schnellauswahl Air Command, wo diverse für den Stylus entwickelte Funktionen versammelt sind, um diese schneller nutzen zu können. Alternativ wird Air Command jederzeit per Druck auf die Taste des S-Pen aufgerufen. Neu ist der Übersetzer für Apps, indem bei aktivierter Funktion der S-Pen über den zu übersetzenden Text gehalten wird. Standardmäßig ist die Übersetzung eines einzelnen Wortes eingestellt, lässt sich per Button zum Übersetzen von ganzen Sätzen umstellen. Als Engine setzt Samsung auf den Google Übersetzer, was eine Online-Verbindung voraussetzt, auch wenn die App einschließlich Offline-Daten installiert ist.
Erst der S-Pen macht ein Galaxy-Smartphone zum Note-Modell
Foto: teltarif.de
Weiterhin hat Samsung die Funktion namens Screen-Off Memo dahingehend erweitert, dass man eine erstellte Notiz auf das Always-On-Display pinnen kann. Dort bleibt sie bis zu 10 Minuten lang sichtbar. Neu ist auch die Möglichkeit, bis zu 100 Seiten in einer Screen-Off-Notiz zu verwenden. Ansonsten bleibt es bei den spartanischen Möglichkeiten für schnelle Notizen: Schreiben, Wegradieren, Festpinnen auf dem AOD-Display, die Notiz in Samsung Notes speichern und eine neue Seite hinzufügen. In den Einstellungen des S-Pen lässt sich festlegen, dass direkt eine Notiz angelegt werden soll oder Air Command gar nicht auftaucht.
Speziell auf den S-Pen zugeschnitten ist die Funktion Live-Nachrichten, was sich am ehesten mit der Sticker-Funktion der GIF-Animationen bei iMessage von Apple vergleichen lässt. Mittels S-Pen wird einfach drauf los gezeichnet und das Ergebnis landet als GIF-Animation beim Empfänger. Praktisch für Wegbeschreibungen in einem Google-Maps-Screenshot, ansonsten mehr nette Spielerei als nützlich. Live-Nachrichten hat gegenüber von iMessage aber einen immensen Vorteil: Es funktioniert mit jeder Messenger-App die GIF-Animationen unterstützt.
Multi-Window unterstützt das Galaxy Note 8 natürlich auch, immerhin hat Samsung solch eine Funktion schon seit 2011 in seinen S- und Note-Geräten drin. Neu ist nun die Funktion App-Paarung, bei der sich zwei Apps via Edge-Panel sofort in der geteilten Darstellung öffnen lassen. Bis zu 10 solcher App-Paare lassen sich erstellen. Jedoch stehen nicht alle installierten Apps tatsächlich zur Verfügung: Samsung Focus zum Beispiel war nicht auswählbar, ebenso wie nahezu alle Spiele-Apps.
App-Paar ist eine neue Funktion für den Dual-Window-Modus
Foto: teltarif.de
Vorinstalliert ist auf dem Galaxy Note 8 das nicht mehr ganz taufrische Android 7.1.1 Nougat, welches Samsung mit der Samsung Experience 8.5 erweitert. Dass ein Update auf Android 8.0 Oreo kommt, ist sicher, die Frage ist nur, wann. Löblich ist, dass Samsung kaum noch Bloatware vorinstalliert, abgesehen von den Microsoft-Apps Word, Excel, PowerPoint, Outlook, OneDrive und Skype - die sich nur deaktivieren, aber nicht deinstallieren lassen. Während der Ersteinrichtung lässt sich auswählen, welche Apps von Google (5 Apps) und Samsung (9 Apps) installiert werden sollen. Macht immerhin einen Unterschied von fast einem halben Gigabyte an Speicherplatz aus. Von den verbauten 64 GB Speicher stehen dem Nutzer zwischen 51,1 und 51,8 GB zur Verfügung, je nachdem wie viele der Google- und Samsung-Apps bei der Ersteinrichtung mitinstalliert werden.
Es kommt das fast aktuellste Android zum Einsatz - Android 8.0 kommt als Update
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Performance, Telefon, Akku & Fazit zum Test
Leistung: CPU-Power satt
Technische Grundlage bildet wie schon erwähnt das Galaxy S8 Plus, was den Prozessor mit einschließt. Der Exynos 8895 mit seinen acht Kernen - zwei Cluster zu je vier Kernen mit 2,3 und 1,7 GHz - für eine durchgehend flüssige Bedienung, was auch mit am 6 GB großen RAM liegen könnte. Dadurch lassen sich erheblich mehr Apps dauerhaft im Hintergrund ausführen, ohne die Oberfläche in ihrer Performance zu beeinflussen. Zumindest auf den ersten Blick: Auch mit dem Galaxy Note 8 bekommt Samsung die vereinzelt auftretenden Mikro-Ruckler nicht in den Griff, was angesichts der leistungsstarken Hardware nach wie vor verwundert. Meistens sind diese im Samsung-eigenen Homescreen Launcher zu sehen oder wenn eine umfangreichere Samsung-App geladen wird. Optimierungen sind auch mit der Samsung Experience 8.5, wie TouchWiz seit dem Galaxy S8 heißt, nicht das Steckenpferd von Samsung. Liegt auch mit darin, dass die Südkoreaner sehr tief in den Android-Quellcode eingreifen.
In nackten Zahlen ausgedrückt bedeutet das 2031 Punkte im Single-Core-Test von GeekBench und 6662 Punkte im Multi-Core-Test. Heißt, dass sich das Galaxy Note 8 von der rohen Prozessor-Leistung her am oberen Ende der stärksten Android-Smartphones platziert, ohne deutlich den Geräten mit Snapdragon-Prozessor zu enteilen. Deutlicher sieht es da im Bereich Grafik aus. Mit 29 874 Punkten im 3DMark-Grafiktest muss sich der ARM Mali G71 MP20 Grafikchip im Exynos 8895 einem Snapdragon 835 und dessen Adreno 540 GPU deutlich geschlagen geben. Ein Nokia 8 beispielsweise erreicht knapp über 41 011 Punkte bei 3DMark und damit gut 18 Prozent mehr Leistung. Der Unterschied kommt - wenn überhaupt spürbar - nur bei grafikintensiven Apps wie Spielen zum Tragen.
Die Game Tools gehören auch wieder zum Lieferumfang dazu
Screenshot: teltarif.de
Für Spiele hat Samsung wieder die Game Tools implementiert. Damit lassen sich Benachrichtigugnen während des Spielens temporär komplett ausschalten, die Seiten-Paneele ausschalten, In-Game-Videos aufzeichnen oder die Leistung optimieren.
Telefonie: Business Class mit HD Voice und VoLTE
In Deutschland bietet Samsung sein jüngstes Flaggschiff-Smartphone erstmals zeitgleich zum Verkaufsstart in einer Single- und einer Dual-SIM-Variante an, letztere mit Dual-SIM Standby. Wermutstropfen bei letzterem ist für viele der Punkt, dass es sich "nur" um einen Hybrid-Slot handelt. Sprich, entweder eine zweite Nano-SIM oder eine microSD-Speicherkarte. Beide SIM-Karten sind zeitgleich aktiv, gleichzeitig telefonieren geht hingegen nicht, da das Galaxy Note 8 DUOS - so der offizielle Name - kein Dual-SIM-Active unterstützt. Abgesehen von diesem kleinen aber durchaus wichtigen Detail zeigt sich das Galaxy Note 8 beim Telefonieren von einer hervorragenden Seite. Es werden von den Netzbetreibern HD Voice, VoLTE als auch WiFi Calling unterstützt und auch Telefonate ohne diese Technologien sind sauber sowie klar. Hintergrundrauschen oder Baustellenlärm wird effektiv von der Software herausgefiltert. Für Datenübertragungen unterstützt das Galaxy Note 8 LTE Cat.16 mit bis zu 1 GBit/s, was ein flottes Surfen im LTE-Netz der Telekom ermöglicht. Alternativ steht WLAN 802.11ac zur Verfügung, einschließlich Dualband-WLAN mit 2,4 und 5 GHz. Ein in Kombination mit Huawei/Honor zickiges WiFi Direct, adaptives WLAN und WPS-Funktion stehen ebenso zur Verfügung.
Akku: Zwischen Ausdauer und kurzem Arbeitstag
Obwohl das Galaxy Note 8 minimal größer ausfällt, ist die Kapazität des Akkus verglichen zum Galaxy S8 Plus gesunken. Statt 3500 mAh bietet das neue Note-Modell nur 3300 mAh. Das könnte an den unschönen Erlebnissen mit dem Galaxy Note 7 liegen, wahrscheinlicher ist aber eher der benötigte Platz für den S-Pen. Nichtsdestotrotz zeigt sich das Galaxy Note 8 bei aktiver Nutzung durchaus mit solider Puste: 7 Stunden und 15 Minuten brauchte es, um bei aktiver Nutzung das Display ausgehen zu lassen. Aufgeladen ist das Smartphone dank Schnelllade-Funktion und entsprechendem Netzteil nach knapp 1 Stunde und 30 Minuten. Unterstützt wird unter anderem Quick Charge 2.0 von Qualcomm. Lädt man den Akku drahtlos auf, ist es je nach Ladeschale deutlich mehr, obwohl auch Quick Charge für das drahtlose Aufladen unterstützt wird.
Ausdauer hat das Galaxy Note 8 im Dauerbetrieb
Screenshots: teltarif.de
Im Leerlauf zeigt sich das Smartphone mit Stylus nicht mehr ganz so ausdauernd. Einen ganzen Arbeitstag hält das Gerät zwar durch, mehr wird aber zur Glückssache, will man nicht auf den Ultra-Akkusparmodus wechseln, wo das Galaxy Note 8 in gewisser Weise zu einem Dumb-Phone degradiert wird. Ein bisschen irritierend aber auch zu erwarten ist, dass das Always-On-Display im Leerlauf einen vergleichsweise großen Anteil am Energieverbrauch hat.
Preise und Farben
Erhältlich ist das Galaxy Note 8 in Midnight Black und Maple Gold, weitere Farben wie Deep Blue oder Orchid Grey kommen vorerst nicht nach Deutschland. Preislich bewegt sich Samsung in Deutschland bei 999 Euro unverbindlicher Preisempfehlung, und zwar für beide Modelle, Single-SIM wie auch Dual-SIM. Im Unterschied zum Galaxy S8 Plus DUOS, das erst später als das zugehörige Single-SIM-Modell nach Deutschland kam, ist das Galaxy Note 8 DUOS gleichzeitig mit dem Single-SIM-Modell seit dem Marktstart am 15. September erhältlich. Verkauft wird die DUOS-Variante jedoch exklusiv im Samsung Online Store.
Fazit
Kritisch betrachtet entspricht das Samsung Galaxy Note 8 dem Galaxy S8 Plus, das mit Stylus und Dual-Kamera aufgewertet wurde. Wer auf große Smartphones steht, Notizen lieber handschriftlich verfasst und eine Dual-Kamera möchte, findet im Galaxy Note 8 ein hervorragendes Gerät, das einzigartig auf dem Markt ist. Vor allem die kleinen Software-Kniffe und die Kamera, die kaum Schwächen aufweist, machen das Galaxy Note 8 zu einem tollen Android-Smartphone. Wer "nur" ein großes Gerät mit tollem Display sucht, ist mit dem Galaxy S8 Plus besser bedient.
Gesamtwertung von teltarif.de
Samsung Galaxy Note 8
- Scharfes Display mit kräftigen Farben
- Sehr gute Dual-Kamera mit 2x optischem Zoom
- S-Pen mit Screen-Off Memo
- Staub- und Wasserdicht gemäß IP68
- Dual-SIM-Modell zum Start verfügbar
- Bixby-Taste mit stark eingeschränkten Nutzen
- Glas anfällig für Fingerabdrücke
- Vergleichsweise kleiner Akku zum Galaxy S8 Plus
- Position des Fingerabdrucksensors
Datenblatt
Erklärung Testverfahren
Testsiegel downloaden
Einzelwertung Samsung Galaxy Note 8
-
Gehäuse / Verarbeitung
10/10
- Material 10/10
- Haptik 10/10
- Verarbeitung Gehäuse 10/10
-
Display
9/10
- Touchscreen 10/10
- Helligkeit 7/10
- Pixeldichte 9/10
- Blickwinkelstabilität 10/10
- Farbechtheit (DeltaE) 6/10
- Kontrast 10/10
-
Leistung
9/10
- RAM 9/10
- Benchmark 3DMark 9/10
- Benchmark Geekbench 10/10
- Benchmark Geekbench Single -
- Benchmark Geekbench Multi -
- Benchmark Browsertest 10/10
- Benchmark Antutu -
-
Software
10/10
- Aktualität 10/10
- Vorinstallierte Apps 10/10
-
Internet
10/10
- WLAN 10/10
- LTE 9/10
- LTE Geschwindigkeit 10/10
- 3G 10/10
- 5G -
- Empfangsqualität 10/10
- Dual-SIM -
-
Telefonie
9/10
- Sprachqualität 9/10
- Lautstärke 10/10
- Lautsprecher (Freisprechen) 8/10
-
Schnittstellen / Sensoren
10/10
- USB-Standard 10/10
- NFC 10/10
- Navigation 10/10
- Bluetooth 10/10
- Kopfhörerbuchse 10/10
- Video-Out 10/10
- Fingerabdruckscanner 10/10
- Iris-Scanner 10/10
- Gesichtserkennung -
-
Speicher
9/10
- Größe 8/10
- SD-Slot vorhanden 10/10
-
Akku
9/10
- Laufzeit (Benchmark) 9/10
- Wechselbar 0/10
- Induktion 10/10
- Schnellladen 10/10
-
Kamera
7/10
- Hauptkamera
- Bildqualität hell 9/10
- Bildqualität dunkel 6/10
- Bildstabilisator 10/10
- Blende 0/10
- Frontkamera
- Bildqualität hell 8/10
- Bildqualität dunkel 6/10
- Kameraanzahl -
- Video 8/10
- Handling 9/10
- Bonus 3
- Displayformat,IP68,S-Pen