Samsung unter Druck

Smartphone-Markt in China boomt und beeinflusst weltweite Rangliste

Der chinesische Smartphone-Markt ist so groß, dass er die weltweite Rangliste in dem Geschäft beeinflusst. Wegen des Vormarschs chinesischer Konkurrenten muss Samsung einen seltenen Absatzrückgang verkraften. Andere Hersteller konnten hingegen von dem Boom in China profitieren.
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Smartphone-Markt in China boomt und beeinflusst weltweite Rangliste: Samsung unter Druck Smartphone-Markt in China boomt und beeinflusst weltweite Rangliste
Bild: Mats Tooming - Fotolia.com, adware - fotolia.com / Montage: teltarif.de
Der weltgrößte Smartphone-Hersteller Samsung hat unter dem Druck chinesischer Rivalen massiv Marktanteile verloren. Im vergangenen Quartal kam noch rund jedes vierte Computer-Handy von Samsung, wie die Marktforschungsfirma IDC [Link entfernt] ermittelte. Ein Jahr zuvor war es fast jedes Dritte gewesen. Der Grund sei vor allem der Vormarsch von Anbietern wie Huawei und Lenovo im Heimatmarkt China, erklärte IDC. Insgesamt wuchs der Smartphone-Markt im Jahresvergleich demnach um 23,1 Prozent auf einen Rekordwert von 295,3 Millionen Geräte.

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Samsung verkaufte nach Berechnungen von IDC im vergangenen Quartal 74,3 Millionen Smartphones. Das waren drei Millionen Geräte weniger als ein Jahr zuvor - ein ungewöhnlicher Rückgang für die Südkoreaner. Insgesamt verlor das Unternehmen laut IDC einen Marktanteil von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, obwohl Samsung eine der größten Smartphone-Flotten hat.

Apple blieb die klare Nummer zwei im Markt. Die gut 35 Millionen verkauften iPhones bedeuteten zwar ein Absatzplus von über zwölf Prozent. Aber da das gesamte Geschäft noch schneller wuchs, sank der Marktanteil laut IDC auf 11,9 Prozent von 13 Prozent vor einem Jahr. Das zweite Quartal ist häufig das schwächste für Apple, da im dritten Quartal typischerweise das neue Flaggschiff vorgestellt wird - in diesem Jahr erwarten wir das iPhone 6.

Hersteller mit besonderem Erfolg in China

Smartphone-Markt in China boomt und beeinflusst weltweite Rangliste: Samsung unter Druck Die aktuelle Absatztabelle des IDC
Bild: IDC
Huawei verdoppelte dagegen den Absatz auf 20,3 Millionen Smartphones. Das brachte den Chinesen einen Marktanteil von 6,9 Prozent, im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres eine ordentliche Steigerung. Grund für den Anstieg ist vor allem die Konzentration auf LTE und die Einführung entsprechender Geräte - vor allem in China. Zudem bietet der Hersteller eine Riehe von günstigen Einsteiger-Smartphones an, deren Verkauf die Zahlen ebenfalls positiv beeinflusst haben.

Lenovo folgt mit 5,4 Prozent der Marktanteile, nachdem die Verkäufe im Jahresvergleich um fast 39 Prozent zulegten. Besonders in China boomen die Verkäufe, gerade einmal 5 Prozent der Geräte werden auch außerhalb des Landes angeboten. Lenovo hat zu Beginn des Jahres die Handy-Sparte von Motorola übernommen.

Hinter Lenovo reiht sich LG mit einem Marktanteil von 4,9 Prozent und 14,5 Millionen verkauften Geräten in 2014 ein. Erfolgreich war im vergangenen Quartal vor allem die L-Serie, allen voran das L70, die besonders in den USA Absatz fand. Nach der Vorstellung und dem Start des LG G3 wird erwartet, dass sich die Zahlen im kommenden Quartal noch weiter steigern könnten

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