Sony Ericsson X10: Das Android-Smartphone im Test
Da es sich um einen kapazitiven Touchscreen handelt, muss bei der Bedienung des Sony Ericsson X10 kein Druck mit den Fingern ausgeübt werden. Kinetisches Scrollen gelingt flüssig, lediglich an den Rändern reagiert der Touchscreen nicht immer zuverlässig auf Berührungen - dort liegen leider auch teilweise die virtuellen Taskleisten. Sony Ericsson hat uns gegenüber noch einmal bekräftigt: Nach aktuellem Stand wird der Touchscreen des X10 kein Multitouch unterstützen, auch nicht mit dem bereits angekündigten Update auf die aktuelle Android-Version 2.1 (Eclair). Fotos lassen sich stattdessen in Stufen über eine Lupen-Funktion vergrößern und verkleinern.
Unklar ist noch, wann genau das Android-Update erfolgen wird - fest steht nur, dass dies noch in diesem Jahr geschehen wird. Das Update auf Android 2.1 wird neue Funktionen aufs Sony Ericsson X10 bringen, über die Smartphones wie HTC Desire, HTC Legend oder Motorola Milestone bereits verfügen. Sony Ericsson versucht, diese Mängel durch zusätzlich installierte Applikationen auszugleichen.
Synchronisation von Adressbuch, Kalender und Medien-Daten
YouTube-Player
Foto: teltarif.de
Ein Problem der älteren Android-Version ist die fehlende Möglichkeit, ohne zusätzlich
erworbene Applikationen Adressbuch, Kalender, Aufgaben und E-Mail-Posteingang des
Handys mit dem des Outlook-Programms auf dem heimischen PC abzugleichen. Zwar können
Kontakte und Termine automatisch über das Mobilfunknetz oder über ein WLAN mit den Daten
auf dem Google-Server synchronisiert werden, auch liefert Sony Ericsson das X10 mit der
bereits installierten Software Moxier für den Datenabgleich im Push-Verfahren mit einem
Microsoft-Exchange-Server aus, doch für die einfache Datensynchronisation mit Outlook über
eine USB-Verbindung zum Computer müssen Anwendungen wie CL USB Sync oder
CompanionLink aus dem App-Store Android Market
heruntergeladen werden.
Für den Austausch von auf der
wechselbaren Speicherkarte abgelegten
Medien-Inhalten unterstützt das Sony Ericsson X10 den Massenspeichermodus. Zum Übertragen
von Fotos, Videos oder Musiktiteln vom Handy auf den PC oder vice versa muss das X10 nur
mit dem zum Lieferumfang gehörenden USB-Kabel mit dem Rechner verbunden werden und wird
dann von Windows als Laufwerk erkannt. Videos können auch im WLAN oder
GPRS-/UMTS-Verbindung direkt vom
Handy aufs YouTube-Portal hochgeladen werden - leider lassen sich hier begonnene Uploads
nur zwischenzeitlich unterbrechen, nicht aber abbrechen. Und auf der ebenfalls dem
Smartphone schon beiliegenden 8 GB großen microSD-Karte ist auch die
MediaGo-Software von Sony Ericsson zu finden. Das Sony Ericsson X10 unterstützt
microSD-Karten mit bis zu 16 GB Fassungsvermögen, der interne Speicherplatz des
Smartphones umfasst 1 GB.
Sony Ericsson X10
Foto: teltarif.de
Auch die virtuelle vierzeilige Tastatur fürs Schreiben längerer Nachrichten oder Texte hat Sony Ericsson selbst gestaltet. Die Tastenabstände fallen größer aus als bei den Standard-Keypads anderer Android-Smartphones, auch schnelleres Tippen ist so fast ohne "Vertipper" möglich. Bei E-Mails und SMS-Mitteilungen schwenkt die Tastatur auf dem Touchscreen ins Hoch- oder Querformat um, je nach Ausrichtung des Handys. Nur beim Schreiben von Status-Updates oder Tweets aus der Timescape-Funktion heraus verharrt die Keypad-Ansicht im Porträtmodus. Praktisch ist die umfangreiche Wortvervollständigung.
Schnelle Arbeitsgeschwindigkeit, stabiles System
Im Hauptmenü stehen den Nutzern des X10 drei Homescreens zur Verfügung, die sich über
Widgets, Verknüpfungen und Ordner personalisieren lassen. Die Objekte kann der Anwender
auch nachträglich in ihrer Position auf einem Homescreen verschieben. Durch Aufziehen der
unteren Anwendungsleiste öffnet sich die komplette Programmauswahl, durch Herunterziehen
der oberen Status-Leiste erhält der Nutzer beispielsweise Informationen über laufende
Uploads oder andere vom System erstellte Benachrichtigungen. Im gesamten Testzeitraum
erwies sich das Smartphone-Betriebssystem als schnell und stabil. Dafür sorgt auch der
QSD8250-Snapdragon-Prozessor von Qualcomm mit einer Taktrate von 1 GHz und
384 MB RAM. Systemabstürze kamen gar nicht vor.
Sony Ericsson X10
Foto: teltarif.de
Naturgemäß belasten die vielen Multimedia-Funktionen und die häufige Touchscreen-Bedienung im Timescape oder Mediascape-Menü den 1 500 mAh starken Li-Ion-Akku sehr. Bei intensiverer Nutzung und bestehender WLAN-Verbindung hielt der unter einem billig wirkenden Deckel sitzende Energiespender im Test nicht länger als zwei Tage durch. Sony Ericsson wirbt für das X10 mit einer Sprechzeit von bis zu zehn Stunden im GSM-Betrieb oder bis zu acht Stunden im UMTS-Betrieb, die Standby-Zeit soll bis zu 425 Stunden betragen.
Auf der letzten Seite unseres Testberichts gehts um Multimedia-Funktionen und mobiles Surfen im Internet. Außerdem finden Sie ein Video zu den wichtigsten Funktionen des Sony Ericsson X10.