Netflix: Neuauflage beliebter Hits
Feiern nun auf Netflix: Die Stars von Fuller House
Foto: Greg Gayne/Netflix
Brett Ratner ist in Hollywood kein unbekannter Name. Der US-Regisseur stand schon für so einige bekannte Blockbuster hinter der Kamera, darunter unter anderem Rush Hour, X-Men und die Serie Prison Break. Üblicherweise lassen seine Filme Kinokassen rund um die Welt klingeln, weshalb vor allem große Hollywood-Studios zu seinen Arbeitgebern zählen.
Doch genau das ändert sich gerade: Ratner wechselt voraussichtlich zu Netflix. Im Rahmen eines Lizenzdeals mit dem Studio Paramount Pictures soll der Streamer aus Los Gatos die erfolgreiche "Beverly Hills Cop"-Reihe mit Eddie Murphy um einen vierten Teil erweitern. Das ist eine ziemlich spektakuläre Meldung, denn dass ein Hollywood-Franchise direkt für einen Streaming-Dienst produziert wird, ist eine völlig neue Dimension. Überraschend ist dies aber trotzdem nicht, denn Netflix-CEO Reed Hastings kündigte bereits an, dass man verstärkt auch den großen Kinosälen Konkurrenz machen will.
Testballons mit Serien-Revivals
Feiern nun auf Netflix: Die Stars von Fuller House
Foto: Greg Gayne/Netflix
Offenbar hat man sich bei Netflix schon einige Gedanken darüber gemacht, ob sich mit Fortsetzungen von Franchises und anderen bekannten Inhalten Geld verdienen lässt. So wurde beispielsweise die beliebte Sitcom "Full House" mit ihren damaligen Darstellern einfach unter dem Titel "Fuller House" neu aufgelegt. Auch andere bekannte Stoffe, wie "Lost in Space", "Sabrina" oder sogar die Zeichentrickserie "He-Man" lohnen sich für Netflix offenbar, um sie in eine neue Serienform zu gießen.
Es liegt nahe, dass man diesen Weg geht, denn viele mittlerweile erwachsene Zuschauer erinnern sich noch an die erfolgreichen Serien und Filme aus den 80er- und 90er-Jahren. Doch niemand ist bereit, für unendliche Wiederholungen bei Netflix eine monatliche Abogebühr zu zahlen. Was läge somit also näher, als einfach neue Inhalte von bereits bekannten und erfolgreichen Produktionen zu drehen?
Erfahrungen mit Drehbüchern
Doch warum setzt Netflix eigentlich verstärkt auf eben solche bekannten Inhalte, statt völlig neuer Ideen? Nun, die Erklärung ist einfach. Bei bereits "erprobten" Geschichten weiß man, wie gut sie beim Publikum ankommen. Eine völlig neue Serie zu produzieren, ist immer mit einem hohen wirtschaftlichen Risiko verbunden. Wenn beispielsweise eine erfolglose Serie nach einer Staffel abgesetzt wird, ist dies für Zuschauer eine Enttäuschung und für Netflix ein wirtschaftlicher Flop.
Bei bereits bekannten Inhalten sind aber immer zumindest die Fans aus früherer Zeit garantiert mit an Bord. Außerdem hat sich selbst bei Wiederholungen von Serien wie Friends gezeigt, dass sie selbst heute noch viele junge Zuschauer gewinnen können. Auch Streaming-Konkurrent Disney+ weiß um dieses Potenzial, weshalb man auch dort auf bekannte Marken wie Star Wars oder Marvel setzt.
Es kommt auf die Mischung an
Letztendlich kommt es bei Streaming-Diensten immer auf eine gute Mischung zwischen neuen und bewährten Inhalten an. Viele Zuschauer freuen sich, wenn sie bekannte Gesichter wiedersehen. Von daher ist es ganz sicher eine gute Idee von Netflix, erfolgreiche Franchises neu aufzulegen. Besonders gut eignen sich dafür natürlich Serien wie Sitcoms, da der Produktionsaufwand deutlich geringer als bei einem teuren Hollywood-Blockbuster sein dürfte.
Auch Amazon hat beispielsweise mit dem im Januar startenden Star Trek-Spinoff "Picard" gezeigt, dass man trotz vieler neuer Produktionen auch bekannte Stoffe auf keinen Fall aus den Augen verlieren möchte. Allerdings hat die Sache für Zuschauer immer öfter einen kleinen Haken: Die Serien gibt es dann nicht mehr komplett am Stück. Um die Spannung aufrechtzuerhalten, veröffentlichen Streaming-Dienste stattdessen jede Woche eine neue Folge.
Netflix hat eine Trendwende ausgelöst. Für einen günstigen Monatspreis konnten Zuschauer erstmals unbegrenzt Filme und Serien schauen. Viele Abonnenten nutzten vorher illegale Portale. Treiben steigende Abo-Preise Nutzer zurück in die Illegalität?