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Mehr Premium-Abos im Streaming

Viele Zuschauer haben sich daran gewöhnt, dass 4K/UHD und paral­lele Streams bei Disney, Amazon & Co. inklu­sive sind. Doch immer mehr Anbieter beginnen, diese Funk­tionen zusätz­lich zu bepreisen. Ist das die rich­tige Stra­tegie?
Von Björn König

Immer mehr Premium-Abos im Streaming Immer mehr Premium-Abos im Streaming
dpa / picture alliance
Para­mount+ reiht sich in die Riege der Strea­ming-Dienste ein, für die Abon­nenten künftig einen Aufpreis zahlen müssen. Zumin­dest, wenn sie Block­buster wie Mission Impos­sible oder Star Trek auch in 4K bzw. Ultra HD genießen wollen. Ganz neu ist dieses Konzept nicht, auch Disney verfolgt bei seinem Strea­ming-Dienst Disney+ eine vergleich­bare Stra­tegie. Bei Netflix sind gestaf­felte Preis­modelle mit unter­schied­lichem Leis­tungs­umfang bereits seit langer Zeit Stan­dard. Doch sind Strea­ming-Fans wirk­lich bereit, für tech­nische Stan­dards einen Aufpreis zu zahlen? Ein Blick auf das lineare Fern­sehen zeichnet ein anderes Bild.

Erfah­rungen bei HD+

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Prin­zipiell kann man fest­halten, dass Zuschauer in Deutsch­land sich bei Aufpreisen für tech­nische Stan­dards eher zurück­hal­tend zeigen. Ein gutes Praxis­bei­spiel hierfür ist HD+. So versu­chen die privaten TV-Sender bereits seit Jahren, HD-Vari­anten ihrer Programme zu mone­tari­sieren. Die Abozahlen spre­chen aller­dings eine deut­liche Sprache: Ein großer Teil der deut­schen Fern­seh­zuschauer ist demnach offenbar nicht bereit, für HD+ in die Tasche zu greifen.

Aller­dings gibt es bei HD+ auch keinen inhalt­lichen Mehr­wert, gezahlt wird also nur für ohnehin bereits in SD-Qualität empfang­bare Privat­sender wie RTL, ProSieben und Sat.1 - wohl­gemerkt inklu­sive Werbe­unter­bre­chungen. Das ist bei den neuen Strea­ming-Preis­modellen selbst­redend anders. Offen ist jedoch, ob künftig auch die werbe­unter­stützten Vari­anten von Netflix & Co. in 4K-Auflö­sung verfügbar sind.

Aufpreise lohnen sich selten

Ob sich der Wechsel zu 4K im Strea­ming über­haupt lohnt, ist stets eine indi­vidu­elle Frage. Vor allem klei­nere Panels verfügen zum Beispiel oftmals nicht über eine entspre­chende Ultra HD-Unter­stüt­zung. Auch wer oft viel unter­wegs auf dem Smart­phone oder Tablet im Mobil­funk­netz streamt, profi­tiert womög­lich wenig von einer höheren Auflö­sung, da diese am Daten­volumen des Mobil­funk­ver­trages nagt. Wohl­gemerkt immer unter der Voraus­set­zung, dass der genutzte Strea­ming-Anbieter über­haupt die Nutzung des Ange­bots im Mobil­funk­netz gestattet.

Dass dies nicht grund­sätz­lich der Fall sein muss, zeigt beispiels­weise der TV-Streamer waipu.tv. Dieser spielt bei bestimmten Streams einen Hinweis aus, dass der gerade genutzte Inhalt nur im eigenen WLAN-Netz verfügbar ist. Bei 1&1 TV sind Inhalte sogar ganz spezi­fisch an den eigenen 1&1-Breit­band­anschluss gekop­pelt. Hier gilt es also stets einen genauen Blick auf den gebuchten Tarif zu werfen bzw. die AGB des Strea­ming-Dienstes zu studieren.

Para­mount+ womög­lich attrak­tiver

Bei den bisher kolpor­tierten Preisen für das Premium-Abo bei Para­mount+ (13,99 Dollar) könnten Fans von Kino­filmen in 4K aber immerhin güns­tiger als bei der Konkur­renz einsteigen. So tendiert das All-Inclu­sive-Angebot bei Netflix mitt­ler­weile sogar gegen 20 Euro im Monat. Der Katalog dürfte zwar bei Netflix im Gesamt­bild noch umfang­rei­cher sein, hier muss aller­dings jeder Strea­ming-Fan für sich selbst entscheiden, ob ihm diese Inhalte der Aufpreis wert sind.

Para­mount: Nächster Streamer setzt auf Werbe-Abo

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