Roku Streambar im Praxistest
Der US-Hardwarehersteller Roku ist in der vergangenen Woche gleich mit einer ganzen Serie von Streaming-Playern auf dem deutschen Markt gestartet. Flaggschiff ist die Roku Streambar, eine Mischung aus Soundbar und Streaming-Player zu einem vergleichsweise attraktiven Preis von rund 150 Euro. Das Gerät ist besonders interessant, denn diese Kombination spart nicht nur ein Gerät im Wohnzimmer ein. Hersteller sparen oft bei günstigeren Fernsehern an hochwertigen Lautsprechern, weshalb die Roku Soundbar eine perfekte Ergänzung darstellen kann. Doch hält sie, was sie verspricht? Wir haben alle Funktionen eine Woche lang im Dauertest ausprobiert.
Leichte Installation
Die Roku Streambar im Praxistest
Bild: Roku
Die Installation der Roku Streambar ist vergleichsweise simpel, ein HDMI-Kabel für den HDMI-ARC-Port des Fernsehers bzw. ein optisches Audiokabel liegt bereits bei. Optional lässt sich noch die Fernbedienung der Roku Streambar einrichten, damit diese zusätzlich noch Grundfunktionen des Fernsehers steuern kann. Außerdem muss noch ein Roku-Account mit der eigenen E-Mail-Adresse eingerichtet werden. Über diesen sind später die Konfigurationen der Streambar gespeichert. Beim Anschluss fiel uns allerdings auf, dass der Netzstecker in der Streambar relativ locker sitzt und sich bei Bewegungen des Geräts leicht löst.
Das Betriebssystem RokuOS unterscheidet sich in einem Punkt grundsätzlich von Googles Android TV. Dort werden keine Apps, sondern sogenannte Channels aus dem eigenen Channel Store hinterlegt. Für den deutschen Markt wichtige Channels wie Sky Ticket, ARD/ZDF, TVNOW sowie Prime Video, Netflix und Disney+ sind bereits verfügbar. Dennoch fehlen aktuell noch wichtige Dienste. Auf den ersten Blick waren dies beispielsweise Zattoo, Joyn, 1&1 TV oder Magenta TV.
Aktuell noch Probleme mit Sky Ticket
Auch die Sky-Ticket-App lief zu unserem Testzeitpunkt noch nicht rund, so konnten Inhalte teilweise nicht abgerufen werden. Hier erhielten wir lediglich die Fehlermeldung, dass Sky Ticket derzeit nicht verfügbar sei. Ein solcher Fehler sollte zum Launch der Roku-Hardwareserie in Deutschland eigentlich nicht auftreten, denn immerhin gibt es schon seit langer Zeit eine Partnerschaft zwischen Sky und Roku. Auf Anfrage unserer Redaktion bei Rokus PR-Agentur handelt es sich aber möglicherweise auch um einen spezifischen Einzelfall, wir werden dies mit einem Austauschgerät erneut beobachten.
Alle anderen Channels liefen in unserem Test hingegen anstandslos, ein weiteres Problem zeigte sich allerdings beim Ton. Schaltet man beispielsweise bei einem aktiven Channel den Fernseher über die Roku-Fernbedienung ab, war auf unserem Testgerät ein Rauschen zu hören. Dies könnte sich entweder um einen Bug im aktuellen RokuOS 10.5 handeln oder aber auch ein spezifisches Problem in Kombination mit dem von uns getesteten Hisense-Fernseher.
Benutzerfreundliches System
Insgesamt ist RokuOS ein sehr benutzerfreundliches Betriebssystem und eignet sich auf Fernsehern deutlich besser als die am Markt vorhandenen Alternativen. Auch wirkt es durch die Channels aufgeräumter und strukturierter, als beispielsweise Fire TV von Amazon. Die Soundqualität konnte bei der Streambar gemessen am Kaufpreis ebenfalls überzeugen, besonders deutlich wird das bei Inhalten, welche in Dolby Audio bereitgestellt werden.
Definitive Verbesserungen muss es aber noch beim Channel-Angebot geben. Hier fehlen aktuell noch für den deutschen Markt wichtige Angebote, vor allem im Bereich Live TV. Überzeugen konnte die Streambar aus unserer Sicht insgesamt bei der Benutzerfreundlichkeit des Betriebssystems RokuOS sowie den vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten.
Letztendlich spart man durch die Kombination von Soundbar und Streaming-Player auch noch ein zusätzliches Gerät ein, was den Kaufpreis von knapp 150 Euro umso attraktiver erscheinen lässt. Wir würden uns allerdings wünschen, dass Roku zusätzlich noch seinen Original Content im Roku Channel nach Deutschland bringt. Dies würde das Angebot noch weiter aufwerten.
In einem weiteren Beitrag berichteten wir über den Deutschland-Start der Roku-Hardware.