1&1-Kunden können weiterhin das Telekom-Festnetz nutzen
Kooperation für VDSL und Glasfaser
Foto: Telekom
Die Deutsche Telekom und 1&1 Versatel haben sich darauf verständigt, ihre Zusammenarbeit im Festnetz auszubauen. Die beiden Telefongesellschaften haben einen neuen, über zehn Jahre laufenden Vertrag abgeschlossen. Dieser sichert 1&1 Versatel auch in Zukunft die Möglichkeit, auf VDSL- und VDSL-Vectoring-Anschlüsse der Telekom zurückzugreifen. Dazu hat 1&1 Versatel künftig auch die Möglichkeit, Glasfaser-Anschlüsse (FTTH) im Telekom-Netz zu vermarkten.
Die Mitnutzung des Telekom-Netzes durch 1&1 Versatel werde in einem sogenannten Kontingentvertrag geregelt. Technologische Basis sei das Glasfasernetz der Telekom. 1&1 Versatel kann seinen Kunden somit erstmals auch Festnetzanschlüsse anbieten, bei denen der Internet-Zugang eine Surf-Geschwindigkeit von bis zu 1 GBit/s im Downstream erreicht. Über VDSL Super Vectoring waren bislang bereits bis zu 250 MBit/s möglich.
Unternehmen sehen Win-Win-Situation
Kooperation für VDSL und Glasfaser
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Die beiden Telekommunikationskonzerne sehen mehrere Vorteile in der erweiterten Zusammenarbeit. Zum einen sichere der Vertrag der Telekom die Auslastung ihrer Netze. So ließe sich auch der Glasfaser-Ausbau vorantreiben. 1&1 Versatel könne seinen Kunden ein zukunftsfähiges Produktportfolio anbieten, das im Breitbandnetz der Telekom realisiert werde.
Srini Gopalan, Vorstand Telekom Deutschland, sieht den Bonner Konzern als "Glasfaser-Unternehmen Deutschlands". Dazu seien große bundesweite Kooperationen erforderlich. Der Vertrag mit 1&1 Versatel sei bereits die dritte Kooperation dieser Art, die innerhalb weniger Wochen abgeschlossen worden seien. Gopalan: "Wir öffnen unsere Netze auf Basis von frei verhandelten Verträgen für alle im Markt."
Ende vergangenen Jahres hatte die Telekom die Kontingent-Verträge mit Telefónica und Vodafone verlängert. Telefónica setzt im Festnetz primär auf die Kooperation mit Mitbewerbern, will seinen Kunden so aber alle Telekommunikationsdienste aus einer Hand anbieten können. Vodafone greift vor allem dort auf das klassische Festnetz zurück, wo das TV-Kabelnetz nicht ausgebaut ist.
Telekom will Glasfaser-Ausbau beschleunigen
Die Telekom erreicht über VDSL mehr als 34 Millionen Haushalte in Deutschland, während bislang nur rund zwei Millionen Haushalte die Möglichkeit haben, einen FTTH-Anschluss vom Bonner Netzbetreiber zu bekommen. Wie das Unternehmen mitteilte, soll der Glasfaser-Netzausbau in den kommenden Jahren deutlich beschleunigt werden.