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Das neue Telekom-Logo: So sieht es aus

Von Zeit zu Zeit müssen sich etablierte Marken neu defi­nieren. Preis­bewusste Kunden reiben sich die Augen, weil Marken mit "teuer" gleich­gesetzt werden. Marke kann aber auch Qualität bedeuten, wenn sie gelebt wird.
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Wenn es um Marken geht, sind schnell Emotionen im Spiel. Preis­bewusste Kunden sind sich sicher, dass Marken "teuer" sind und machen darum einen großen Bogen. Kunden, die sich mit dem Produkt nicht so genau auskennen, suchen einen Anhalts­punkt. Das kann eine Marke sein.

Das Alter der Kunden spielt keine Rolle. Jüngere Kunden setzen viel­leicht eher auf hippe Klamotten, ältere viel­leicht mehr auf für sie span­nende Technik-Produkte.

Oft wird ein Alltags­pro­dukt mit einem Marken­namen gleich­gesetzt: Der Klebe­film mit "Tesa", das Papier­taschen­tuch mit "Tempo", eine Haut­creme mit "Nivea" beispiels­weise. In der Schweiz steht "NATEL" für ein Mobil-Telefon, ist aber eine Marke des Markt­füh­rers Swisscom. Soweit sind wir in Deutsch­land noch nicht.

Marke Telekom welt­weit auf Platz 2

Solche Werbesäulen könnten uns künftig in Großstädten der Welt begegnen. Solche Werbesäulen könnten uns künftig in Großstädten der Welt begegnen.
Foto: Deutsche Telekom
Die Marke "Telekom", sei "eine der bekann­testen und wert­vollsten Marken welt­weit", haben die Experten von Brand Finance Global 500 heraus­gefunden, die das Unter­nehmen unter den Top 20 welt­weit und mit Abstand als die wert­vollste Tele­kom­muni­kati­ons­marke in Europa listet. Demnach habe sich der Konzern auf Platz zwei der globalen Telcos vorge­schoben, direkt hinter dem US-Anbieter Verizon und sogar vor AT&T und der riesigen China Mobile.

In Deutsch­land direkt hinter Mercedes-Benz

In Deutsch­land rangiere die Marke "Telekom" im Vergleich zu den welt­weit führenden deut­schen Unter­nehmen auf dem zweiten Platz hinter Mercedes-Benz.

Solche Ergeb­nisse freuen die Konzern­lenker in Bonn. Dort sieht man das als "Bestä­tigung der posi­tiven wirt­schaft­lichen Unter­neh­mens­ent­wick­lung" und der "erfolg­rei­chen Marken­stra­tegie."

Damit wäre eigent­lich alles in Butter, ist es aber offenbar nicht (mehr). Marken wollen und müssen sich immer wieder neu erfinden.

Das alte T-Logo

An dieses T-Logo (1-T-3) haben wir uns gewöhnt, sei es in Magenta auf weißem Grund oder umgekehrt. An dieses T-Logo (1-T-3) haben wir uns gewöhnt, sei es in Magenta auf weißem Grund oder umgekehrt.
Logo: Deutsche Telekom
Haben wir uns inzwi­schen an das T-Logo mit den Digit-Punkten gewöhnt, links vom T einen Punkt, rechts davon drei Punkte, müssen wir uns künftig ein klein wenig umge­wöhnen.

Das neue T-Logo

Die Bedienungsanleitung für das neue Logo (1-T-1) - links und rechts nur noch 1 Digit. Die Bedienungsanleitung für das neue Logo (1-T-1) - links und rechts nur noch 1 Digit.
Logo: Deutsche Telekom
Jetzt wird das T mit je einem Punkt, pardon Digit links und rechts präsen­tiert.

Der Marken­auf­tritt soll der „Leading Digital Telco“ ange­passt werden. Die Stra­tegen formu­lieren, "die Teil­habe am digi­talen Leben, nach­hal­tiges Handeln und den gesell­schaft­lichen Zusam­men­halt" und das Unter­nehmen möchte ein "welt­weit einheit­liches Marken­erlebnis" schaffen. Dafür gibt es einen Marken­chef, er heißt Ulrich Klenke. Er muss darauf aufpassen, dass seine Marke einzig­artig und unver­wech­selbar bleibt.

Er führt nun ein neues, kompak­teres Konzern-Logo ein und rückt das T "stärker in den Mittel­punkt der Kommu­nika­tion". Die Bezeich­nung der Farb­marke wird zukünftig "länder­über­grei­fend das Produkt­port­folio struk­turieren" - alles klar?

Ein Logo - ein Claim - ein Design

"Ein Logo, ein Claim und ein Brand Design – mit unserer globalen Marken­stra­tegie wollen wir die Entwick­lung zur Leading Digital Telco für alle Menschen erlebbar machen.“ und weiter: „Das T soll wich­tiger werden, soll zu einem 'Symbol für digi­talen Opti­mismus' werden.“ Der Marken­zweck der Deut­schen Telekom klingt gut: "Wir geben uns erst zufrieden, wenn alle dabei sind." Da möchte schließ­lich keiner außen vor bleiben.

Magenta erhält klare Rolle

Eingang eines Telekom / T-Mobile Stores in den USA. Eingang eines Telekom / T-Mobile Stores in den USA.
Foto: Deutsche Telekom
Das Unter­nehmen hatte schon vor Jahren das Kunst­stück fertig­gebracht, die Grund­farbe "Magenta" (RAL-4010, Farb­code #FF00FF) als Farb­logo unter der DPMA-Regis­ter­nummer 39552630.2 schützen zu lassen. Diese Farbe soll für die Kunden das Erken­nungs­merkmal bleiben. Nur wenige Unter­nehmen welt­weit werden wohl so eindeutig über ihre Marken­farbe erkannt und erin­nert. Das bedeutet, das T in Magenta soll welt­weit noch deut­licher sichtbar sein. Wir erin­nern uns, 2020 hatte die Telekom das "Liquid Design" einge­führt.

Neues Logo startet in Barce­lona

Start­schuss für das neue Logo wird der Mobile World Kongress (MWC) in Barce­lona sein, der vom 28. Februar bis 3. März statt­findet. Die welt­weite Umstel­lung soll "kosten­opti­miert und ressour­cen­scho­nend" über die nächsten zwei bis drei Jahre erfolgen. Das bedeutet: Zuerst werden Inter­net­auf­tritte, Bilder und Videos mit dem neuen Logo versehen sein, dann landet es auf Prospekten, auf Flug­blät­tern, in Kunden­schreiben, und erst später werden auch die fest montierten Logos an Gebäuden oder Shops ausge­tauscht.

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Kunde bei einem welt­weiten Unter­nehmen zu sein, ist für manche Kunden sicher­lich ein Mehr­wert an sich. Man möchte bei den "Guten" dabei sein und sich selbst bestä­tigt sehen.

Viele Menschen schauen heute aber in erster Linie auf den Preis. Kann ich mir das leisten, will ich mir das leisten? Und was bekomme ich dafür?

Das Netz muss immer und jeder­zeit einfach "da" sein. Dann, und nur dann ist der Kunde in Maßen bereit, ein paar Euro mehr auszu­geben. Wenn aber der teure Anbieter versagt, entdeckt der Kunde den güns­tigeren Anbieter und verzeiht den einen oder anderen Fehler oder erwartet nichts mehr. Ist morgen früh ein dritter Anbieter en vogue, wird wieder gewech­selt.

Gemeinsam mit einem Finanz­investor hat eine Telekom-Koope­ration den Glas­faser­ausbau gestartet.

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