Netztest

Mobiles Internet im Netz der Deutschen Telekom im Test

Wie in den Vorjahren haben wir die deutschen Mobilfunknetze getestet. Wir berichten zum Auftakt unserer Serie über die Erfahrungen mit dem mobilen Internet-Zugang mit dem HTC One M9 und dem Apple iPhone 6 über EDGE, UMTS und LTE im Telekom-Netz.
Von

Die Datenübertragungsraten können sich hingegen durchaus sehen lassen. In Berlin, wo wir im vergangenen Jahr maximal 52,9 MBit/s im Downstream gemessen haben, kamen wir in diesem Jahr auf bis zu 108,2 MBit/s. Das ist schneller als jeder VDSL-Anschluss der Deutschen Telekom in Deutschland.

Spitzenwerte beim LTE-Zugang in Berlin Spitzenwerte beim LTE-Zugang in Berlin
Foto: teltarif.de
Allerdings bleibt der in Berlin gemessene Wert, den wir an keinem anderen Ort während unserer Tests übertroffen haben, deutlich hinter der beworbenen Maximalgeschwindigkeit von 300 MBit/s zurück, die die Telekom durch Zusammenschaltung der LTE-Träger auf 1 800 und 2 600 MHz erreichen will.

Sehr ordentliche Werte haben wir je nach Standort in Berlin für Uploads im LTE-Netz der Deutschen Telekom gemessen. So erreichten wir im Stadtteil Steglitz rund 40 MBit/s, während wir im Tiergarten und am Hauptbahnhof auf 15 bis 21 MBit/s kamen. Die Pingzeiten lagen bei 46 bis 64 ms. Das sind keine Spitzenwerte. Dennoch war es beim normalen Surfen nicht spürbar, dass eine mobile Datenverbindung anstelle eines VDSL-Anschlusses im Festnetz genutzt wurde.

Kurios: UMTS kann schneller sein als LTE

In Frankfurt am Main, wo wir im vergangenen Jahr knapp 75 MBit/s im LTE-Netz der Deutschen Telekom erreicht haben, lagen die Messwerte in diesem Jahr deutlich niedriger. Je nach Standort kamen wir auf 15 bis 28 MBit/s im Downstream und sogar nur 1,8 bis 15 MBit/s im Upstream bei Pingzeiten zwischen 30 und 39 ms.

Im Stadtteil Rebstock zeigte sich im Rahmen unseres Tests auch, dass LTE kein Allheilmittel für eine perfekte Performance beim mobilen Internet-Zugang ist. Am Mess-Standort hatten wir nur einen mittleren LTE-Empfangspegel, während das UMTS-Netz mit Vollausschlag auf dem Handy-Display zu empfangen war.

Über LTE erreichten wir unter diesen Bedingungen Downstream-Werte zwischen 15 und 18 MBit/s. Im UMTS-Netz standen hingegen 27,98 bis 30,25 MBit/s zur Verfügung. Im Upstream hatte die 4G-Technologie mit 4,09 bis 5,11 MBit/s die Nase vorn. Hier kamen wir über 3G auf 4,0 bis 4,08 MBit/s. Die Ansprechzeiten waren hingegen über UMTS besser als im LTE-Netz. 27 bis 34 ms über 3G standen 35 bis 38 ms via LTE gegenüber.

Ähnliche Ergebnisse hatten wir auch im osthessischen Wächtersbach bei ebenfalls nur mittlerem LTE-Signal, dem sehr guter UMTS-Empfang gegenüberstand. So erreichten wir über LTE magere 7 bis 9 MBit/s im Downstream und knapp 1 MBit/s im Upstream, während wir über UMTS auf 18,69 bis 24,07 MBit/s bei Downloads bzw. 2,3 bis 2,76 MBit/s bei Uploads kamen. Die Pingzeiten waren bei beiden Technologien recht ähnlich. 47 bis 50 ms über LTE standen 47 bis 58 ms über UMTS gegenüber.

LTE und UMTS in Niedersachsen

Auch in Niedersachsen haben wir einige Stichproben bei der mobilen Internet-Nutzung im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom gemacht. So kamen wir über LTE in Braunschweig auf 51 MBit/s im Downstream sowie 3 bis 4 MBit/s im Upstream und Pingzeiten von 45 bis 50 ms. In Göttingen lagen die Werte bei 28 bis 29 MBit/s im Downstream, 5 bis 7 MBit/s im Upstream bzw. 39 bis 41 ms.

Auf der dritten und letzten Seite erfahren Sie, mit welchen Übertragungsgeschwindigkeiten Sie im GSM/EDGE-Netz der Deutschen Telekom rechnen können.

Mehr zum Thema Netztest