Rückblick

Telekom 2020: Netzausbau bei 5G und Glasfaser

Insge­samt rund 2 Millionen Haus­halte können jetzt einen Glas­faser­anschluss direkt ins Haus bei der Telekom buchen. Und 55 Millionen Bewohner können im 5G-Netz der Telekom unter­wegs sein, wenn sie wollen.
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Das Jahr 2020 stand bei der Telekom im Zeichen des Netzausbaus Das Jahr 2020 stand bei der Telekom im Zeichen des Netzausbaus
Foto: Deutsche Telekom
Zum Jahres­wechsel gibt es Rück­blicke und Ausblicke. Für die Deut­sche Telekom war der Netz­ausbau im Jahr 2020 ein deut­licher Zuwachs bei 5G und bei der Glas­faser.

Das Jahr von Glas­faser und 5G

Das Jahr 2020 stand bei der Telekom im Zeichen des Netzausbaus Das Jahr 2020 stand bei der Telekom im Zeichen des Netzausbaus
Foto: Deutsche Telekom
5G und Glas­faser haben den Netz­ausbau der Telekom in 2020 bestimmt. Trotz Corona habe das Unter­nehmen im Fest­netz und im Mobil­funk "weiter massiv ausge­baut". Stolz betont die Telekom, dass 5G jetzt bereits von 55 Millionen Menschen in Deutsch­land genutzt werden könnte, sofern sie Kunde bei der Telekom sind und ein 5G-fähiges Smart­phone zur Hand und einen passenden Vertrag (auch Prepaid ist ein Vertrag) abge­schlossen haben.

Neben den rund 45 000 Antennen, die von den Technik-Teams der Telekom für 5G fit gemacht wurden, habe das LTE-(4G)-Netz im Jahre 2020 eben­falls weiter zuge­legt und versorge jetzt 98,6 Prozent der Bevöl­kerung. Über 5000 zusätz­liche Antennen an etwa 1600 Stand­orten hat die Telekom in diesem Jahr neu aufge­hängt. Damit konnte das Daten­volumen wie erwartet auf einen neuen Höchst­wert steigen: 1,6 Milli­arden Giga­byte Daten rauschten durchs Netz. Auch bei 5G legte das Daten­volumen jeden Monat ordent­lich zu.

Fest­netz als starkes Rück­grat

Das Fest­netz der Telekom habe sich in Corona-Zeiten "als starkes Rück­grat" bewährt und Deutsch­land sicher durch die Krise getragen. Home­office und Home­schoo­ling haben für einen Anstieg der Nutzung bei Tele­fonie und Daten gesorgt. Dieses Volumen habe das Netz jeder­zeit problemlos bewäl­tigen können.

Das Anruf­volumen lag während der Lock­down-Phase im Mittel rund 50 Prozent über dem "normalen" Wert. Auch das Daten­volumen im Fest­netz legte im Schnitt um 30 bis 40 Prozent zu.

Fest­netz­ausbau: Glas­faser im Mittel­punkt

Beim Fest­netz­ausbau stand 2020 das Thema Glas­faser im Mittel­punkt. Die Telekom hat die Anzahl der neuen Haus­halte, die FTTH (Glas­faser direkt ins Haus) bekommen können, nach eigenen Angaben von 270 000 auf rund 600 000 "mehr als verdop­pelt". Das macht dann unterm Strich rund zwei Millionen Haus­halte, welche die Möglich­keit haben, einen FTTH-Glas­faser­anschluss der Telekom zu buchen.

2020 war das 5G-Jahr

Für die Telekom hat der 5G-Ausbau hat dieses Jahr domi­niert. 45 000 Antennen (etwa 15 000 Stand­orte) hat die Telekom in den letzten zwölf Monaten für 5G "fit gemacht". Davon profi­tieren Menschen in über 4700 Städten und Gemeinden. Der Groß­teil dieser neuen 5G-Antennen funkt auf 2,1 GHz, wo bisher ausschließ­lich mit 3G (UMTS) gesendet worden war. Die 2,1 GHz 5G-Sender versorgen Groß­städten genauso, wie klei­nere Gemeinden oder länd­liche Gebiete, nicht nur auf dem Fest­land oder im Flach­land. So werden zum Beispiel bereits die Hoch­see­insel Helgo­land und der höchste Punkt Deutsch­lands, die Zugspitze mit 5G versorgt.

26 Groß­städte mit High­speed 5G

Neben der 2,1 GHz Ausleuch­tung sind jetzt 26 Städte mit 5G auf 3,6 GHz versorgt. Dort können die von 5G erwar­teten hohen Daten­raten wirk­lich reali­siert werden, die man gerne als "High­speed 5G" bezeichnet. Ziel­gruppe dieser hohen Frequenzen sind Orte, wo sich (norma­ler­weise) viele Menschen auf engem Raum bewegen.

Mehr als 1000 Antennen (etwa 330 Stand­orte) sind bereits auf 3,6 GHz im Live­betrieb. Sie funken beispiels­weise in Aachen, Augs­burg, Berlin, Bonn, Braun­schweig, Bremen, Darm­stadt, Dort­mund, Duis­burg, Düssel­dorf, Essen, Frank­furt/Main, Hamburg, Hannover, Jena, Kiel, Köln, Leipzig, Ludwigs­burg, München, Nürn­berg, Saar­brü­cken, Schwerin, Stutt­gart, Wies­baden oder Wolfs­burg.

Zusätz­lich wurden stark besuchte Orte wie das Fußball-Stadion "Allianz-Arena" in München oder der Frank­furter Flug­hafen mit 5G auf 3,6 GHz ausge­rüstet.

Die Telekom weist darauf hin, dass bereits jeder zweite Vertrag bzw. jede zweite Vertrags­ver­län­gerung aktuell mit einem 5G-fähigen Gerät abge­schlossen wird.

UMTS wird zu 5G

Auch 2021 wird der 5G Ausbau der Telekom weiter laufen. Bis Ende 2021 sollen etwa 80 Prozent der Menschen in Deutsch­land mit 5G von der Telekom versorgt werden. Dabei werden alte 3G (UMTS) Stand­orte zu "modernen und schnel­leren" 5G Stationen umge­wan­delt.

Alle UMTS Stand­orte in Deutsch­land sollen bis Mitte des Jahres mit 5G aufge­rüstet, der Sende­betrieb mit UMTS soll einge­stellt werden. An den wenigen Stellen, wo die Anker­fre­quenzen das nicht zulassen, kommt wenigs­tens neues LTE (4G) hin.

Fest­netz: Noch mehr Band­breite für 4 Millionen Haus­halte

Das Fest­netz der Telekom stand in diesem Jahr für Stabi­lität in der Corona-Krise. Die schnelle Anbin­dung für Haus­halte und Unter­nehmen und die Ausbau­stra­tegie der letzten Jahre hat sich beim Arbeiten und Lernen von zuhause ausge­zahlt. Insge­samt können jetzt über 33 Millionen Haus­halte in Deutsch­land einen Anschluss mit bis zu 100 MBit/s der Telekom buchen, wenn sie das möchten oder nicht schon getan haben.

Mehr Glas­faser, mehr Band­breite

Für mehr als vier Millionen Haus­halte konnte die Telekom dieses Jahr die Band­breite durch das Verlegen von Glas­faser und das Aufrüsten der Technik nochmal erhöhen.

Der nächste Schritt des Ausbaus ist es nun, die Glas­faser bis ins Haus zu legen. In diesem Jahr hat die Telekom für rund 600 000 weitere Haus­halte die Möglich­keit geschaffen, Glas­faser­anschlüsse (FTTH) zu nutzen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor (270 000). Rund zwei Millionen weitere sollen ab 2021 im Schnitt jähr­lich dazu­kommen. Aktuell hat die Telekom insge­samt bereits 575 000 Kilo­meter Glas­faser in Deutsch­land verlegt.

Gemeinsam Netze ausbauen

Die Telekom setzt neben dem eigen­wirt­schaft­lichen Ausbau und dem geför­derten Ausbau verstärkt auf Koope­rationen mit anderen Netz­betrei­bern und TK-Unter­nehmen. Dabei bietet sie zum einen Part­nern ihr Breit­band­netz zur Mitnut­zung an (Whole­sale). Auf der anderen Seite kauft die Telekom bei anderen Unter­nehmen auch Leis­tungen für ihre eigenen Endkunden ein (Wholebuy). Das bedeutet, die Telekom schreibt die Rech­nung und betreut die Kunden, die dahin­ter­lie­gende Technik wird aber von einem regio­nalen Anbieter aufge­baut und betreut.

Auch bei der zukünf­tigen FTTH-Versor­gung koope­riert die Telekom schon heute mit anderen Unter­nehmen wie der Deut­schen Glas­faser (DGF), Süwag oder den Stadt­werken Münster. Dabei geht sie mit Part­nern oft auch neue Wege. Das zeigen die Grün­dung von Glas­faser Nord­west gemeinsam mit EWE oder die öffent­lich-private Part­ner­schaft in der Giga­bit­region Stutt­gart.

Funk­löcher sind für viele ein großes Ärgernis. Betroffen sind vor allem länd­liche Regionen. Der Bund will nun Abhilfe schaffen - mit einer neuen Infra­struk­tur­gesell­schaft. Ob das klappt?

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