GPS-Handy

Das Navi-Handy Nokia 2710 im Test

Günstiges Einsteiger-Handy mit solidem Ausstattungsprogramm
Von Ulf Schneider

Was für Nokia ein genialer Schachzug war, ist für Hersteller klassischer Navigationslösungen ein herber wirtschaftlicher Schlag. Seitdem die Finnen (und auch Google) ihr Kartenmaterial und Navi-Software für eine kostenlose Routenführung freigegeben haben, fallen die Preise für portable Navigationslösungen. Dass bei Navigationslösungen auch die Handy-Manufakturen mithalten können, beweist Nokia mit dem Barrenfunker Nokia 2710, denn derzeit gibt es kaum ein günstigeres GPS-Handy mit Vollausstattung. Erhältlich ist es zurzeit im freien Handel für Preise ab etwa 115 Euro ohne Vertrag.

Aufdringliche Unauffälligkeit

Nokia 2710 Nokia 2710 Das Nokia 2710 sieht dermaßen schlicht und geschäftlich bieder aus, dass im Grunde die einzige Auffälligkeit die geradezu aufdringliche Unauffälligkeit ist. In der Tat gibt es von dieser Barren-Handy-Machart bereits so viele Finnen-Phones, dass eine Verwechslungsgefahr geradezu vorprogrammiert ist. Immerhin tut diese schlichte Optik niemandem weh und die Verarbeitungsqualität ist weitestgehend gut gelungen, wenngleich die silberne Metallumrandung – natürlich – nur aus Plastik besteht. An einigen Stellen sind zudem Spaltmaße zu erkennen. Unter dem Strich aber eine grundsolide Vorstellung des Finnen.

Gut gelotst

Bereits vor Jahren kündigte Nokia an, künftig nahezu alle Mobiltelefone mit einem GPS-Empfänger und Nokia Maps auszustatten. Insofern ist dieser Komfort selbst bei einer Preisempfehlung von gerade einmal 129 Euro nichts Besonderes. Wer den Karton öffnet, stolpert allerdings über ein komplettes Car-Kit (Halterung, Saugnapf, Stromadapter) sowie eine 2-GB-microSD-Speicherkarte mit reichlich globalem Kartenmaterial. Dieser Luxus ist selbst in der edlen Smartphone-Liga alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Nokia 2710 Nokia 2710 mit Car-Kit

Optimal gerüstet für die nächste Autofahrt also? Ja. Die Installation des Car-Kits funktioniert einwandfrei und geht schnell über die Bühne. Etwas mühselig sind hingegen die Adress-Eingaben über die Zahlentastatur, zumal T9 nicht unterstützt wird. Die Mühe lohnt sich jedoch, denn relativ schnell berechnet Nokia Maps die gewünschte Route anhand der eigenen Position. Während des Testes funktionierte das sogar in geschlossenen Räumen. Bei der aktiven Routenführung überzeugt das 2710 zudem durch eine gut verständliche Sprachführung, wobei der Freisprecher so potent ist, dass auch bei starken Fahrgeräuschen keine Anweisung untergeht. Unterm Strich also eine rundum gute Vorstellung, allerdings mit einem kleinen Schönheitsfehler: Sobald ein Anruf reinkommt, lässt sich der Freisprecher nicht aktivieren. Legale Telefonate während der Autofahrt sind somit nur über ein Bluetooth-Headset möglich.

Das Display ist außerdem nicht sonderlich groß und neigt zu Reflexionen. Mit Hilfe der Pfeilanweisungen behält man aber dennoch in der Regel die Orientierung, zumal die Sprachführung manchmal zum Quatschen neigt, da Befehle oftmals zweimal wiederholt werden.

Betriebssystem Series 40

Nokia 2710 Navi

Abseits des GPS-Komforts gibt es hingegen nichts Spektakuläreres zu vermelden. Wie es sich für ein Mobiltelefon mit Series-40-Betriebssystem gehört, spult das Nokia 2710 ein solides Ausstattungsprogramm herunter, wobei die Synchronisierungsmöglichkeiten eingeschränkt sind. Da aber keine Breitband-Schnittstellen wie UMTS oder gar HSDPA unterstützt werden, empfiehlt sich das Nokia 2710 ohnehin nicht als elektronischer Sekretär. Gut, dass immerhin der Zugang zum Ovi-Store gewährt wird.

Auf der zweiten Seite unseres Testberichts erfahren Sie, wie unser Urteil zum Nokia 2710 ausfällt.

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