Banking-Trojaner

Banking-Trojaner macht Jagd auf Kreditkartendaten

Mit gefälschten Rechnungen auf Datenklau
Von Rita Deutschbein

Neuer Schock für Kreditkartenkunden: Millionen E-Mails sind seit Mittwoch von Online-Kriminellen an Kreditkartenkunden versandt worden. Darin enthalten sind Zahlungsaufforderungen, durch die die Nutzer aufgefordert werden, vermeintlich offene Rechnungen zu begleichen oder die Zahlung mit Hilfe eines angehängten Programms zu stornieren. Statt jedoch das dafür notwendige Tool zu installieren, lädt sich der Anwender die Spyware Trojan.Win32.Sasfis.vbw. auf den Rechner. Dieser Computerschädling hat es primär auf Kreditkarteninformationen und Onlinebanking Log-Ins abgesehen und verbindet sich nach erfolgreicher Installation automatisch mit mehreren Servern in der Ukraine und den USA. Dort werden die intimen Daten dann hinterlegt und weitere schädliche Programme geladen.

Ralf Benzmüller, Leiter des G Data Security Labs, stuft den Trojaner als ausgesprochen gefährlich ein. Er warnt die Anwender davor, sich von falschen Rechnungen täuschen zu lassen und rät, auf die Installation von nicht vertrauenswürdigen Programmen zu verzichten. Als Absender werden in den E-Mails häufig die Namen großer amerikanischer Unternehmen genutzt. Unter anderem waren es Firmen wie Microsoft, Citrix, Delta Airlines, Starbucks, Yahoo, Novell, Black&Decker und Avis.

So funktioniert der Trojaner

Erhält der Nutzer eine E-Mail und installiert das als Zip-Archiv beigefügte Programm "module.exe", wird der Trojaner aktiv und nistet sich im System ein. Persönliche Daten werden auf ausländische Server übertragen und gleichzeitig laden sich weitere schädliche Codes nach. Eine Backdoor-Funktion des Trojaners verschafft den Tätern zusätzlich Zugang zum Rechner, um diesen komplett unter ihre Kontrolle zu bringen.

Die Experten des Bochumer Security Labs G Data raten Anwender deshalb, E-Mails mit den genannten Eigenschaften umgehend zu löschen und das auf dem PC installierte Virenschutzprogramm zu aktualisieren.

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