Vodafone macht 5G noch schneller: So wirkt es sich aus
Vodafone hat im Sommer vergangenen Jahres als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber sein 5G-Netz gestartet. Die ebenfalls 2019 ersteigerten Frequenzen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht freigegeben. Vodafone hatte aber von Telefónica Spektrum im 3500-MHz-Bereich erworben, das noch aus alten E-Plus-Beständen stammt und von E-Plus bzw. Telefónica nie genutzt wurde.
Allerdings konnte auf diesen zuerst genutzten Frequenzen nicht mit voller Sendeleistung gearbeitet werden. Zudem war die Bandbreite eingeschränkt. Dadurch waren maximal 500 MBit/s im Downstream möglich und nicht etwa die Gigabit-Geschwindigkeiten, die die Netzbetreiber für das 5G-Zeitalter versprochen hatten. Das hat sich bei unserem Test mit dem Huawei Mate 20X 5G im August vergangenen Jahres in Frankfurt am Main bestätigt, bei dem wir bis zu 496 MBit/s im Downstream gemessen haben.
5G-Test im Vodafone-Netz
Foto: teltarif.de
Basisstation in Frankfurt am Main bereits umgerüstet
Ende Februar hatte Vodafone angekündigt, nun die bei der Auktion im vergangenen Jahr ersteigerten Frequenzen einzusetzen. Dadurch soll der Internet-Zugang mit bis zu 1 GBit/s möglich sein. Zudem soll sich der Radius mit 5G-Empfang rund um die jeweilige Sendestation erweitern.
Bereits Ende Februar hatte Vodafone nach eigenen Angaben die 5G-Antennen in Städten wie Düsseldorf, Stuttgart, Dortmund, Karlsruhe, Frankfurt am Main und Mainz umgerüstet. Sukzessive sollen alle weiteren bereits aktiven 5G-Sender des Düsseldorfer Mobilfunk-Netzbetreibers folgen. Doch wie wirkt sich die Umrüstung in der Praxis aus? Das haben wir in Frankfurt am Main ausprobiert.
Vodafone-5G-Versorgungsgebiet in Frankfurt-Sossenheim
Quelle: vodafone.de, Screenshot: teltarif.de
Internet-Zugang schneller als bisher
Wir haben mit dem Samsung Galaxy S20 Ultra die Basisstation im Frankfurter Stadtteil Sossenheim angesteuert, in deren Bereich wir bereits im vergangenen Sommer Tests im 5G-Netz von Vodafone durchgeführt haben. Dabei zeigte sich: Der mobile Internet-Zugang ist in der Tat schneller geworden, auch wenn wir von der Gigabit-Geschwindigkeit noch deutlich entfernt waren. Immerhin zwischen etwa 300 und 580 MBit/s lagen unsere Messwerte im Downstream.
Wie bei früheren Tests haben wir die besten Ergebnisse nicht direkt unter dem Sendemast erzielt, sondern in einem Abstand von etwa 200 Metern. Zudem waren die Messwerte je nach Aufenthaltsort - auch bei gleicher Entfernung und freier Sicht zur Basisstation - sehr unterschiedlich. Hintergrund dürfte das Beamforming, also die gezielte Richtstrahlung, der 5G-Sendeantennen sein.
Knapp 580 MBit/s im Downstream
Foto: teltarif.de
Versorgungsbereich mit erstem Test vergleichbar
Keinen großen Unterschied haben wir beim mit 5G abgedeckten Gebiet rund um die Basisstation festgestellt. Sollte hier eine Leistungserhöhung stattgefunden haben, so bemerkt man diese kaum. Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass wir bei den beiden Tests nicht das gleiche Smartphone verwendet haben. Huawei Mate 20X 5G und Samsung Galaxy S20 Ultra können naturgemäß unterschiedliche Empfangseigenschaften haben.
In einer weiteren Meldung haben wir bereits darüber berichtet, welche Erfahrungen wir mit dem 5G-Netz von Vodafone im Rheinland gesammelt haben.