Preisrutsch

Vodafone-Prognose: Massiver Preisrutsch bei Android-Handys

Smartphones sollen zudem immer leistungsfähiger werden
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Vodafone: Mehr Leistung und sinkende Preise bei Android-Handys Vodafone prognostiziert sinkende Preise für Android-Handys
Bild: Google, teltarif.de
Vodafone-Deutschland-Chef Friedrich Joussen prognostiziert der Mobilfunkindustrie einen Wandel durch den Aufstieg von Googles Betriebssystem Android. "Es kommt zu einer brutalen Kostenreduktion und Leistungsexplosion bei Handys", sagte Joussen der "Financial Times Deutschland" (Donnerstagausgabe). Er erwarte, dass sich etwa alle 18 Monate der Preis von Android-Handys halbieren und die Leistung sich dabei verdoppeln werde.

Vodafone: Mehr Leistung und sinkende Preise bei Android-Handys Vodafone prognostiziert sinkende Preise für Android-Handys
Bild: Google, teltarif.de
Die Entwicklung vergleicht Joussen mit dem einstigen Durchbruch von Windows im PC-Geschäft. Gibt es gut ausgestattete Smartphones im Einsteiger-Segment mittlerweile für weniger als 100 Euro, lag der Preis entsprechender Geräte vor etwa einem Jahr noch deutlich höher. Die sinkenden Preise führen zu einer immer größeren Verbreitung, von der auch Mobilfunkprovider profitieren. Smartphone-Besitzer schließen oft auch teure Verträge ab - ein lukratives Geschäft für Anbieter wie Vodafone und Co. Kehrseite ist, dass durch das vermehrte mobile Surfen und Telefonieren auch die Netze enorm belastet werden. Pro Jahr investiert Vodafone etwa eine Milliarde Euro in den Aufbau und die Pflege der Mobilfunk- und Festnetz-Infrastruktur.

Harter Wettbewerb im Bereich der Applikationen

"Ein Android-Telefon mit Vodafone wird nicht so aussehen wie ein Gerät ohne", sagte Joussen. "Das heißt natürlich auch, dass wir stärker eigene Angebote und Servicedienste entwickeln müssen." Der Manager beziehe sich dabei auf Leistungen wie möglicherweise einen integrierten Bezahldienst, schreibt das Blatt. Erst kürzlich wurden Pläne zu einem neuen Messaging-Dienst namens "Rich Communication Suite enhanced" (RCS-e) bekannt, die die Provider Telekom, Vodafone und Telefónica o2 als Alternative zu kostenpflichtigen SMS-Mitteilungen und als Konkurrenzprodukt zu klassischen Instant Messengern wie WhatsApp & Co. anbieten wollen.

Bislang behelfen sich die Netzbetreiber meist mit Apps, kleinen Zusatzprogrammen, die sich ein Nutzer auf sein Telefon laden kann. Diese neuen Angebote seien eines der wichtigsten Mittel, um sich von Konkurrenten wie der Deutschen Telekom und Telefónica abzuheben. Joussen rechnet mit einem harten Wettbewerb im Bereich der Applikationen. Ende 2009 hatte Vodafone einen ersten Versuch unternommen, Handys durch eigene Dienste aufzuwerten. Die Plattform Vodafone 360 wurde aber wieder eingestellt, weil sie wenig erfolgreich war.

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