Kabel-TV: So geht die bundesweite Frequenzänderung weiter
Vodafone informiert über Änderungen für weitere Kabelkunden
Foto: Vodafone
Im vergangenen Jahr hat Vodafone damit begonnen, bundesweit die Frequenzbelegung in seinen Kabel-TV-Netzen zu ändern. Davon erhofft sich der Netzbetreiber eine höhere Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Breitbandverteilnetze. Dabei plant Vodafone vor allem damit, perspektivisch noch höhere Internet-Geschwindigkeiten anbieten zu können. Derzeit stehen für die meisten Kunden bereits Bandbreiten von bis zu 1 GBit/s zur Verfügung.
Nachdem die deutschlandweite Frequenzumstellung in den vergangenen Monaten pausiert hat, setzt Vodafone die Änderungen jetzt in weiteren Regionen um. Für sieben der 13 Millionen Haushalte wurde die Neukonfiguration des Kabelnetzes schon 2022 vorgenommen. Jetzt geht der Netzbetreiber die Umstellung in weiteren Regionen an. Wie berichtet, sollen dabei mehr als 350 Fernseh- und Hörfunkprogramme eine andere Frequenz bekommen.
Wie Vodafone mitteilte, werden zunächst weiterhin nur vereinzelt Umstellungen in den früher von UnityMedia versorgten Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen vorgenommen. Erst wenn die Umbelegungen in den 13 einst von Kabel Deutschland versorgten Bundesländern abgeschlossen sind, soll die frühere UnityMedia-Region in den Fokus rücken. In den nächsten Wochen ist die Umstellung unter anderem in Kaiserslautern (12. April und 15. Juni), Würzburg (3. Mai), Rostock (4. Mai), Koblenz (7. Juni) und Halle/Saale (20. Juni) vorgesehen.
Tanja Richter: "Wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung unseres Netzes"
Vodafone informiert über Änderungen für weitere Kabelkunden
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Hintergrund der Maßnahmen: Bislang war die Frequenzbelegung in den Kabelnetzen regional unterschiedlich. Nun will Vodafone die Nutzung des Frequenzspektrums bundesweit harmonisieren. "Die Umstellung der TV-Frequenzen ist ein wichtiger Schritt, damit wir unser Netz zukunftsorientiert weiterentwickeln können. Durch die bisherigen Umstellungen konnten wir in vielen Netzbereichen beim Datenverkehr eine deutliche Entlastung der Kapazitäten von bis zu 20 bis 30 Prozent im Downstream feststellen - für die Kunden heißt das: mehr Stabilität im Festnetz", sagt Tanja Richter, Technik-Chefin von Vodafone.
Testweise setzt Vodafone in Regionen, in denen die Frequenzänderungen bereits abgeschlossen wurden und Hörfunkprogramme ausschließlich digital weiterverbreitet werden, ein HighSplit genanntes Verfahren ein. Damit kann das für den Datenverkehr reservierte Frequenzspektrum nach Vodafone-Angaben dynamischer als bisher genutzt werden. So soll das Kabelnetz für die Internet-Nutzung robuster als bisher werden. Die Technik helfe aber auch bei der Weiterentwicklung von GigaTV.
Wie schon seit 2018 in den früher von Kabel Deutschland versorgten Bundesländern stellt Vodafone auch in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen die Kabeleinspeisung von Hörfunkprogrammen im Zuge der Frequenzharmonisierung auf den digitalen DVB-C-Standard um. Die bisherige analoge Kabeleinspeisung soll gegen Ende 2023 entfallen. Anders als ursprünglich geplant, wird die bundesweite Frequenzharmonisierung somit nicht schon im Sommer 2023 abgeschlossen sein.
Wie berichtet, hat Vodafone in NRW bereits einen Testlauf für die Kabel-UKW-Abschaltung durchgeführt.