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Vodafone weist Berichte zurück: Kein Abbau von weiteren Stellen

Netzbetreiber mit Details zum geplanten Sparprogramm 2013/2015
Von Rita Deutschbein

Vodafone weist Berichte zurück: Kein Abbau von weiteren Stellen Vodafone weist Berichte zurück:
Kein Abbau von weiteren Stellen
Bild: teltarif.de
Im vergangenen Monat bestätigte der Netzbetreiber Vodafone, dass in den Jahren 2013 bis 2015 an mehreren Standorten und in verschiedenen Unter­nehmens­bereichen insgesamt etwa 500 Stellen abgebaut werden sollen. Als Begründung für diese Planungen nannte das Unternehmen unter anderem den preis­aggressiven Wettbewerb in der Branche sowie hohe Investitionen. Vodafone beschäftigt derzeit etwa 11 000 Angestellte in Deutschland.

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Kein Abbau von weiteren Stellen
Bild: teltarif.de
Nun berichtet das manager magazin von 500 weiteren Arbeits­plätzen, die möglicher­weise ebenfalls vom Abbau betroffen sein könnten. Betriebs­räte hätten seit der Bekannt­machung der Pläne offenbar Einblick in Listen des Manage­ments gewonnen, wonach bis zu 500 zusätzliche Arbeits­plätze unter anderem im Finanz- und Personal­wesen wegfallen könnten, so das manager magazin in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe. Den IG-Metall-Vertreter im Aufsichtsrat, Siegfried Balduin, zitiert das Blatt: "Wir gehen davon aus, dass von Stellen­streichungen, Umstruktu­rierungen und möglichen Lohn­einbußen bis zu 5 000 Beschäftigte betroffen sein werden."

Vodafone: Abbau von etwa 500 Stellen, mehr nicht

Vodafone dementiert die Spekulationen des manager magazins und veröffentlichte seinerseits eine Stellungnahme, in der einzelne Vorhaben des geplanten Kosten­kürzungs­programms näher aufgelistet sind. In der Gesamtheit sei ein Abbau von 500 Stellen geplant, so Vodafone. Dieser sei verteilt auf die Jahre 2013, 2014 und 2015. Einen zusätz­lichen Abbau von weiteren 500 Arbeits­plätzen soll es nicht geben, betont das Unternehmen.

Der Personal­umbau betreffe 500 der insgesamt 1 100 Stellen in der Technik, da diese an Vodafone Rumänien und eine eigene Gesellschaft in Indien verlagert werden sollen. Zudem sei eine Zentra­lisierung an den Haupt­stand­orten Düsseldorf und Eschborn geplant, so die Erklärung von Vodafone. Gleichzeitig wird es einen Abbau von etwa 200 Stellen in der Zentrale geben, etwa in den Stabs- und Verwaltungs­funktionen, die jedoch in der Gesamtheit der Mit­arbeiter­zahl mit einer Neueinstellung von 200 Mitarbeitern, unter anderem durch Insourcing, kompensiert werden soll.

"Neue Gehaltsstruktur" für neues Service-Personal

Ein weiterer wichtiger Punkt der Planung sieht die Gründung einer Vodafone-eigenen Service-Gesellschaft in Deutschland vor. Von etwa 2 700 Mitarbeitern der Kunden­betreuung sollen rund 2 500 in eine eigen­ständige Gesellschaft überführt werden. Die heutigen Angestellten bleiben laut Aussage des Unternehmens Beschäftigte des Vodafone-Konzerns und behalten ihre derzeitigen Gehälter. Somit seien diese nicht von den geplanten Kosten­kürzungen betroffen.

Im Gegensatz zu den langjährigen Angestellten soll es für Neu­ein­stellungen jedoch eine "neue Gehaltsstruktur" geben. Die Vodafone-Gehälter lägen heute deutlich über dem Markt­durchschnitt der Service- und Call-Center-Branche, weshalb es zuletzt kaum noch zu Neu­ein­stellungen gekommen sei, so der Konzern. Statt Aufgaben der Kunden­betreuung weiterhin an Dritte auslagern zu müssen, wolle Vodafone künftig selbst wieder neue Mitarbeiter einstellen. Liest man zwischen den Zeilen, bedeutet dies für künftige Angestellte der Service-Branche von Vodafone, zu einem möglicher­weise viel niedrigerem Gehalt arbeiten zu müssen als Kollegen, die bereits länger beim Unternehmen sind.

Keine betriebsbedingte Kündigungen von Shop-Mitarbeitern

Auch zum Bericht des manager magazins, Vodafone werde im Zuge der Umstruktu­rierungen etwa die Hälfte der rund 200 Shops in Deutschland schließen, meldet sich der Netzbetreiber zu Wort: Vodafone plane in der Tat, Läden im Umkreis von neu entstehenden Flagship-Stores zusammen­zuführen oder an Partner zu übergeben. Bei den von Vodafone selbst betriebenen Shops wolle man sich auf zentrale Lagen konzentrieren und diese aufwerten – ein Vorhaben, das bereits seit 2012 umgesetzt wird und somit nicht neu ist. Künftig sollen weitere Flagship-Stores beispiels­weise in Hamburg und München entstehen.

Die Schließungen von kleineren Läden, die unmittelbar im Kreis eines neu entstehenden Flagship-Stores vorgenommen werden, sollen jedoch keine Stellen­streichungen nach sich ziehen. Da Service und Beratung in den Premium-Stores aufwändiger seien, benötige man in diesen Filialen mehr Personal, so Vodafone. Man gehe deshalb davon aus, auf betriebsbedingte Kündigungen auch nach Umbau und Verlagerung von Shops weitest­gehend verzichten zu können, da das Personal schlichtweg verlagert werde.

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